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Sag es in einem Gedicht

F
Heute morgen, nach dem Aufstehen, hätte ich schreiben können:

dass ich mit Schmerzen aufgewacht bin.

dass ich mich ausgelaugt und matt fühle.

dass ich heute gar keinen Antrieb habe und lustlos bin.

dass ich heute in meinem Dasein keinen Sinn sehe.

dass ich es ungerecht empfinde, dass es mir so geht.





Nun sitze ich auf meiner Terasse,
Ich höre die Vögel singen, genieße die Sonnenstrahlen und stelle mir vor, ich würde nun diese Worte, schwarz auf weis vor mir sehen.

Was würde das mit mir machen?

Es würde mich herunter ziehen und ich könnte diesen Moment kaum genießen.

Die Konsequenzen
Ich akzeptiere, dass ich Schmerzen habe,

ich akzeptiere, dass ich ausgelaugt bin,

ich akzeptiere in jedem Moment, dass ich mich so fühle, wie ich mich gerade fühle.

Ich spüre, es entlastet mich und ich sehe plötzlich meine Welt mit ganz anderen Augen.







liebe leise Grüße,

Frederick

07.08.2020 17:54 • x 5 #211


Mas83
Der Sommer ist da
Er ist doch nicht wahr
Wieder vorbei
Ein besonderes Jahr

Ein Jahr voller trockener Regen
Ein Jahr voller Fluch und Segen
Ein Jahr voller leiser Steinhagel
Ein Jahr, voller neue Sage

Die Sonne ist heiß
Und mach manchmal kalt
Die Vögel sind leis'
Die Zeit macht Halt

Der Sommer ist da
Er ist doch nicht wahr
Wieder vorbei
Ein besonderes Jahr

07.08.2020 21:09 • x 5 #212


A


Hallo maya60,

Sag es in einem Gedicht

x 3#3


E
montanus humana

unendlich türmen sich faulende Berge,
gefüllt mit Fleisch, für uns zu viel
damit sie uns nicht erdrücken,
vernichten wir sie

unendlich türmen sich schreiende Berge,
gefüllt mit Leiden, für uns zu viel
damit sie uns nicht erreichen,
ignorieren wir sie

unendlich türmen sich klagende Berge,
gefüllt mit Brüdern, für uns zu viel
damit sie uns nicht beschuldigen,
erschlagen wir sie

08.08.2020 16:19 • x 7 #213


E
~~°°~~

Stunde Null.

Ich habe mich aufgelöst,
ganz bewusst verflüchtigt,
bis ins Unendliche
ausgepackt.

Selbst die Hüllen,
schon sotiert und deponiert
und in meinen Ohren:
Stöpsel der Erinnerung.

Längst vergessene Klänge
verspielter Bilder
gegenwärtiger Vergangenheitsbässe.

Eindringlich dämpft
vernebelnde Melancholie,
gepaart mit süß
zärtlichem Klimpern, das
hingebungsvolle Fallen
hindurch der Gefühle Fahrt.

Ein Hey neben treibendem
Singen eindringlicher Flöten.
Me hitre la nime Nimenasirinija
im gespielten Rhythmus.
Meine Glieder gezupft,
gezerrt, aktiviert?
Durch Gitarren erlange ich
weckendes Lachen.

Der Regler dreht laut;
überhebliche Schreie,
neben mir, aus meinem Ich.
Fast kann ich es fühlen
in mir durch mich.
Was hast du?
Gemacht?

Durchbohrend ist es;
all mein Sein:
fragend und zellgenau.
Kein Zentimeter Schonbereich;
Vorsicht - Skala erhöht.
Vibrierender Puls,
heilendes Herz.

Allevyn-kontrollierbares
Kochen als in sich
pochendes Trostpflaster;
Replayverfahren
durch die B-Seite.

Erhitzt erhofft,
klickt der Hoffnungsschimmer
und ein kurzer Schulterblick
visuallisiert die Geräusche,
weitab der Stöpsel

formt sich
zu Ästen, umschließend
auch mich . . mit neuer,
melodischer Frisur:
hyperangstilliert.

08.08.2020 21:13 • x 3 #214


E
Bis dass der Tod

Doch fieberhafte Träume schwitzen
das Tränenblut aus ihren Blicken.
Einst lag man unterm Baume, ritzend,
um Liebe auf die Fahrt zu schicken.

Gesplittert Holz durchdringt die Seele,
gehäutet die Vergangenheit.
Auf dass die letzte Pell sich schäle,
zu fliegen in die Fern und weit.

Gerodet ist der Liebeswald,
durchforstet nun der pure Leib.
Sie schreit dem Tod: auf bald, auf bald;
erliegt dem Los als Todesweib.

08.08.2020 21:21 • x 3 #215


E
Freischießen

Denn wir sind Pistolenmünder.
Deren Lauf ist: frisch geölt;
klagend lebt es sich gesünder.
Das Mitfühlherz ist ausgehöhlt!

09.08.2020 11:02 • x 3 #216


WhiteOwl
Teil 1 : Am Anfang des Horizontes

Nahe am Herzen befindet er sich ,
der Ort an dem alles endet und beginnt,
zu dem die Wege des Kopfes hinführen ,
auch die Wege von der Wiege der Kindheit an,
wo die herauskristallisierten Emotionen zu Erlebnissen geronnen ,
ihre Form erhielten.

Einst öffneten mir Lebensfreuden die Tore zu diesem Ort,
Freuden der Kindheit beim Entdecken der Welt,
dann erschloss sich dem jugendlichen Feuer
in der Kraft der Liebe und des Geistes ein Zugang .

Ein wenig später als junger Erwachsener ,
suchte ich die Herausforderung im Schmerz ,
die Erlösung in der Katharsis,
um meine Hüllen aufbrechen zu lassen ,
dass der falsche Stolz allmählich vergeht.

09.08.2020 20:26 • x 2 #217


WhiteOwl
Teil 2 : Hinter dem Horizont

Hinterm farbig versehrten Horizont des Herzens ,
ein Abgrund sich befindet ,
bodenlos tief wie der Marianengraben ,
in die eigene Unterwelt führt er hinab ,
wohin denn sonst ,er geht ja auch vom eigenen Herzen aus.

Im Traum des Traumas erbebte mein Seinsgrund ,
wurde meine Realität zu einem realen Traum .
wühlte Steine und Erde auf , zerbrechliche Realität,
zerbrach meine Contenance ,
meine Masken verlor ich dabei,
wohinter nun versteckte ich mich ?

Also folgte ich dem freiwerdenden Wege
nach unten in die Unterwelt ...
Sanft und rau glitt ich in die offenen Arme des Abgrundes hinab.
Doch allein war ich dort gewiss nicht ,
spürte ich doch die Anwesenheit all derer ,
der Verstossenen und Verlorenen Seelen ,
verloren gegangen auf dem Lebenswege ,
die nun ihr Dasein im Unlicht der Unterwelt fristeten.

Nun wurde ich zu einem von ihnen ,
und ich fragte mich wie real dies war ,
war diese Welt ein Teil meiner seele ,
oder ist meine Seele zu einem teil dieser Welt geworden ?

Hier war ich nun gestrandet ,
als einzigen Fremdenführer meinen geflügelten Beschützer an meiner Seite,
Herz und Verstand wachsam ausgerichtet,
welche Rätsel wohl gelöst werden sollten ?

,, Schaust du lange genug in einen Abgrund , so wird der Abgrund beginnen in dich hinein zu schauen . Friedrich Nietzsche

09.08.2020 20:51 • x 2 #218


F
Ich darf auch mal ein Narr sein
entdecke ich eine neue Narrenfreiheit.
Ich spüre die Freiheit, die davon ausgeht,
nicht mehr mitten im Gewühle zu sein.
Weniger hängt an mir,
ich kann am Rand experimentieren.
Ich spiele mit Gedanken,
ich erlaube mir andere Sichten.
Ich schulde niemandem die Loyalität
zu diesem oder jenem Gedanken.

Ich erlaube mir,
meine Meinung zu ändern,
neu und anders zu glauben,
nicht mehr zu glauben,
was ich nicht glauben kann.
Ich lebe nicht, um die Erwartungen anderer zu erfüllen.

Ich schreibe an dem Roman meines Lebens
und bestimme, wie die Hauptfigur handeln wird.
Sie darf spinnen, sich verlaufen, nicht weiter wissen
und sie bleibt doch in allem wertvoll.


liebe leise Grüße,

Frederick

15.08.2020 18:50 • x 7 #219


Alexandra2
Das ist so schön lieber @frederick

15.08.2020 20:52 • x 3 #220


A
Da kann ich @Alexandra2 nur beipflichten, lieber Frederick!
Das Gedicht ist sehr berührend!

15.08.2020 20:56 • x 4 #221


F
Nun nimm dich `mal zusammen!,
so wurde mir gesagt.
Du bist viel zu empfindlich!,
Urteilte man ungefragt.
So wusste ich als Kind schon:
Ich bin einfach durch meine Depri oft verkehrt
Wer nicht ist wie die Anderen,
Der hat hier keinen Wert!..............

Ich zeigte, was sie wollten:
Ein fröhliches Gesicht.
Wie es wirklich in mir aussah,
Zeigte ich lieber nicht...
So wurde ich dann fügsam,
Ich störte nun nicht mehr.
Doch tief in ihrem Herzen,
Da fühlte ich mich leer.

Wo sind meine Gefühle
Und meine Träume hin?
Ich weiß eigentlich selber
Schon nicht mehr, wer ich bin.
Ich traf eine Entscheidung
Und ließ mich darauf ein:
Ich wollte wieder lernen,
Nur ganz ich selbst zu sein.

Ich griff in mein Innerstes
ich öffnete mein Herz.
Er war so lang verborgen,
Nun traf er mich , mein Schmerz
Ich wurde fast benommen,
Er kam mit solcher Wucht.
Und schlug mich fast in die Flucht.


War das der Sinn der Sache?,
So fragte ich mich oft.
Ich hatte sich doch etwas
Ganz Anderes erhofft.
Doch als meine Wunden etwas heilten,
Da war ein Sinn zu sehn:
heute Kann ich manchmal,
Gefühle und Schmerzen anderer Menschen,
etwas besser verstehn...

Plötzlich konnte ich verstehen,
was Andere kaum sah'n
versuche meine Gedanken zu lenken.
in eine bessere Bahn.
Ich möchte Menschen eine Stimme geben,
die sonst niemand versteht,
weil ich für Angst und Traurigkeit der Depression
für mich und andere,
versuche zu finden,
einen guten Ton........


leise liebe Grüße,

Frederick

21.08.2020 16:49 • x 5 #222


Alexandra2
Das hast Du wirklich treffend geschrieben. So manche Zeile ist mit mir identisch, Danke lieber Frederick

21.08.2020 17:48 • x 2 #223


WhiteOwl
Wirklich sehr schön , lieber @frederick1.
Ich finde mich darin auch wieder .

22.08.2020 15:01 • x 2 #224


A


Hallo maya60,

x 4#15


maya60
Ode an meine Migräne

du Miststück!

verpiXX dich!

Was bist du nur für eine Erbärmliche!

Du lässt einen Gesichtsfeldbegrenzungen sehen, bunte Blitze und helles Licht tut weh und alles verschwommen sehen!


Refrain: Du Miststück!

Du lässt einen Taubheits- und Lähmungserscheinungen im Gesicht und an den Händen kriegen.
Harmlos! Kein Schlaganfall,
keine Sorge, sondern nur . . .


du Miststück!

Ich friere bei 24 Grad Zimmertemperatur und hab Schüttelfrost

in meinem Magen schwimmen lauter Korken im Seegang

mein Kopf ist wattig und schmerzt und pocht und ich kann nicht denken.


Du Miststück!

du machst so ein umfassendes Krankheitsgefühl

und giltst dann nur als harmlose Ausrede für Kein Bock

du machst mir Drehschwindel


Du Miststück,

du bist oft tagelang ein bisschen da

ein bisschen zu wenig, um es gut zu erkennen

ein bisschen zu viel, um fit zu sein.


Du Miststück,

wegen dir muss ich 2 Schmerzpillen schlucken

und mir bei 24 Grad Zimmertemperatur

eine Wärmflasche fertig machen.


Und mein Kaffee schmeckt mir nicht, du Miststück, du Oberzermürberin!



24.08.2020 11:08 • x 5 #225

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