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Mirtazipin und jetzt antriebslos?

N
Hallo zusammen, ich nehme seit drei Tagen Mirtazipin 15g. Seit Tag 1 bin ich noch erschöpfter und antriebsloser, auch meine Laune wird immer schlechter. Soll ich noch die ein, zwei Wochen warten ob dann die gewünschte Wirkung eintritt oder jetzt schon mit meinem Psychotherapeuten reden?

19.09.2020 18:12 • x 1 #1


bones
Nun was möchtest du denn da bei dein Therapeut sagen? Der kann dir da wenig helfen. Eher ein Psychiater bzw Neurologe.

Hast du vorher schon mit antriebslosigkeit zu kämpfen gehabt?

Das Medikament macht müde, und kann am Tag danach noch sich hinziehen. Solch Medikament verordnet man eigentlich bei agierter Depression. Es kann durch aus passieren dass eine erstverschlechterung auftritt, die aber in der Regel sich bessert. vielleicht kannst du etwas erzählen. Denn da kommen einige Fragen auf.

19.09.2020 21:19 • x 1 #2


A


Hallo NellySan,

Mirtazipin und jetzt antriebslos?

x 3#3


N
Sorry, ich bin noch etwas durcheinander. Also ich wollte natürlich mit meinem Psychiater reden und ich nehme das Medikament eigentlich schon 5 Tage.

Verschrieben wurde es mir gerade wegen der Antriebslosigkeit. Mir wurde das so erklärt, dass ich dann nachts besser schlafe und tagsüber nicht mehr so erschöpft und lustlos bin, wie es die letzten Monate der Fall war, und sich eben meine Stimmung bessert.

Bisher hat es aber auf meinen Schlaf keine Auswirkungen und tagsüber bin ich so fertig, dass ich letzte Woche nicht mal arbeiten konnte und nur noch im Bett liege. Außerdem bin ich generell noch hoffnungsloser und trauriger als vorher.

Deswegen überlege ich das Medikament wieder abzusetzen, weil ich nicht zwei Wochen nur im Bett liegen will. Aber mir wurde ja damals auch gesagt, es dauert eine ganze Weile bis es wirkt und es kann anfangs erst recht müde machen. Nur wie lange dauert das? Ich war ja sogar mit unbehandelter Depression irgendwie leistungsfähiger als jetzt

20.09.2020 08:29 • #3


111Sternchen222
Bei mir haben einschleichsymptome immer ca.2 Wochen gehalten.
LG Sternchen

20.09.2020 09:29 • #4


bones
Nun ist ja nicht schlimm.

Nun die Theorie ist natürlich gut überlegt. Aber entspricht nicht der Tatsache, was das mirtazapin betrifft. Mit Antriebsteigerung wirst du bei dem medi keine Besserung erzielen. Dafür eignen sich andere Antidepressiva besser bei deiner Symptomatik als mirtazapin. Auch was die Depression betrifft hab ich so meine Zweifel an diesen medi. Ab 30mg soll es angeblich erst gegen depri helfen. Und die antidepressive Wirkung braucht wie bei allen Antidepressiva etwas Zeit, da ein Spiegel sich erstmal aufbauen muss.

Ja das versteh ich sogar sehr gut. vielleicht mit dein Arzt mal reden und dein Sichtweise schildern.

20.09.2020 13:39 • #5


Irgendeine
Es ist eher ungewöhnlich, bei einer Depression mit Antriebslosigkeit Mirtazapin als alleiniges Antidepressivum zu geben.
Man gibt es in dem Fall eher in Kombi mit einem antriebssteigernden Antidepressivum.

20.09.2020 18:19 • x 2 #6


R
Also mir wurde das gleiche Medikament verschrieben und am nächsten Morgen kam ich mir vor als ob ich Blei an den Füssen hätte. Hab den Arzt gefragt ob ich nur 0,5 mg also halbe Tabl. nehmen kann. Das war dann oke. Aber ich fühle mich auch mit halber Dossierung antriebslos.

04.10.2020 22:16 • #7


bones
Wegen was hast du es denn verschrieben bekommen? Weil mirtazapin 1mg kenn ich nicht bzw gibt es nicht. Sicher dass es das ist?

04.10.2020 22:48 • #8


Irgendeine
Zitat von rosenrot3:
Hab den Arzt gefragt ob ich nur 0,5 mg also halbe Tabl. nehmen kann.

Die kleinste Dosis sind 7,5mg.

04.10.2020 23:13 • #9


B
Meine Hausärztin hatte mir jetzt Mirtazapin verschrieben, nachdem die Citalopram (so ist es die Vermutung), außer dass ich stark erhöhten Harndrang hatte, nichts bewirkt haben. Habe also gestern mit den Mirtazapin angefangen und eine vor dem Schlafen genommen. Tatsächlich bin ich fast wie sediert recht schnell eingeschlafen. MIt zwei Unterbrechungen habe ich von 23:30 bis knapp 15 Uhr durchgeschlafen. Wegen meiner Schlafstörungen habe ich die Tabletten u.a. auch verschrieben bekommen.

Das Dumme war nur, dass ich den ganzen Tag über nicht in die Gänge kam, immer noch müde war und mich nicht konzentrieren konnte. Dazu hatte ich noch einen unglaublich trockenen Mund. Davon mal abgesehen, dass ich zudem noch richtig gereizt war. Sorry, aber so ein Mittel werde ich nicht weiternehmen, auch wenn diese Symptome nach ungefähr einer Woche abklingen sollen. Aber ich habe wegen meiner OP schon mehrere Monate kaum was arbeiten können und kann mir das nicht noch eine Woche leisten. Dazu kommt, dass ich schon etliche Zahnbehandlungen hatte (u.a. wegen Parodontitis) und sich das nicht verschlechtern soll.

Wie auch immer, ich werde es jetzt wieder ganz ohne Antidepressiva probieren und auf die Therapie hoffen, die Ende des Monats anfängt. Habe echt keinen Bock mehr, mich mit derartiger Chemie noch mehr runterzuziehen.

13.01.2022 03:16 • #10


bones
Nun wenn ich deine schlafgesamt std zusammen rechne, wundert mich das nicht. Normal sollte man Max 7-8 std schlafen. Mehr nicht. Dass du immer noch müde bist, gereizt ….. dass ist dann die normale Reaktion. Kein Mensch würde da gut gelaunt sein.
Die Müdigkeit vergeht nach 1-2 Wochen. Das bessert sich. Aber gleich zu sagen, dass du wegen dein oben genannten Gründe nicht mehr nehmen möchtest, versteh ich nicht so ganz. Was hast du denn erwartet wie es am Anfang so ablaufen würde bei einer von mirtazapin?

13.01.2022 08:01 • x 1 #11


Jana7
Hallo,
leider schreibst Du nicht, unter welche Problematik - ohne Medis - Du leidest.
Sollte es Antriebslosigkeit sein, ist es ganz klar das falsche Medikament. Vlt. dachtest Du/der Arzt, die Antriebslosigkeit sei in Schlaflosigkeit begründet.

Mirtazapin hat eine sehr lange Halbwertszeit. Man ist am nächsten Tag noch müde.

Für Schlafstörungen gibt es viel bessere Medikamente. Mit kurzer HWZ.

Aber wie geschrieben - Deine Problematik ist unklar.

Vllt. fühlst Du Dich schon durch gesunden Schlaf besser.
Vllt. hilft Dir ein anderes Antidepressiva so gut, dass Du plötzlich gut schläfst.

Bei generell schlechtem Antrieb verwendet man SSRI.
Doch die meisten werden doch eher müde.
Dann gibt es SSNRI (Venlafaxin, Duloxetin und Milnacipran). Die dürften den Antrieb eher steigern.
Alle 3 sind leicht unterschiedlich.
Dann gibt es Bupropion. Es steigert den Antrieb ziemlich sicher.

Natürlich kann man Medikamente kombinieren. Aber da sie Leber, Niere (Herz) und noch viel mehr belasten bzw. langfristig schädigen, kann der Ehrgeiz, möglichst nur ein einziges Medikament zu nehmen, nicht schaden.

Die Suche kann natürlich endlos lange dauern, wenn man alles SSRI, alle SSNRI ausprobiert und das immer einen Monat testen will/soll.

Ein Wirkspiegel muss nicht aufgebaut werden. Vereinfacht passt sich das Gehirn an die durch das Medikament verursachten langsam Veränderungen an.

Schlafstörungen deprimieren. Es könnte sinnvoll sein, es zunächst müde machende Medikamente auszuprobieren.
Recherchiere nach Z-Drugs. Sie haben eine kurze HWZ und sind bloße Einschlafhilfen. Man kann aufwachen...
Promethazin hat eine HWZ von nur 12h und dürfte am nächsten Morgen weniger spürbar sein.
Opipramol HWZ 6-12h würde ich vorher ausprobieren...

Amitriptylin wird oft verschrieben: Sehr lange HWZ - eher ungeeignet.
Doxepin, Trimipramin gibt es noch. HWZ bitte selber recherchieren.

Allergiemittel der 2. Generation - frei verkäuflich - machen müde: Vor allem Cetirizin, Levocetirizin

Hier ein nützlicher Artikel:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/...et-zeigen/

13.01.2022 12:23 • x 1 #12


B
Zitat von bones:
Aber gleich zu sagen, dass du wegen dein oben genannten Gründe nicht mehr nehmen möchtest, versteh ich nicht so ganz.

Gründe hatte ich oben schon genügende genannt. Wie gesagt, habe innerhalb von drei Monaten zwei Operationen hinter mir und habe gut ein halbes Jahr kaum arbeiten können - und das als Freelancer. Da gehe ich nicht auch noch hin und sediere mich mit so einem Teufelszeug zu Hause selbst. Zwei Vollnarkosen hatte ich jetzt schon, da brauche ich mich nicht auch noch zu Hause mit derartigem Kram abschießen. Ein Medikament hat gefälligst zu helfen und mich nicht gut zwei Wochen erst mal völlig auszuknocken. Wer sich diesen Chemie-Dreck freiwillig antun will, kann das gerne machen.

@Jana7

Erst mal danke für die Mühe, die du dir gemacht hast. Aber ganz ehrlich? Wenn ich das alles lese, wird mir schon schlecht. Mittlerweile bereue ich es zutiefst, überhaupt mit Antidepressiva angefangen zu haben - denn die haben mir bisher nur geschadet. Hätte ich mal lieber auf meinen Instinkt gehört und es wie bisher auch ohne den Dreck probiert, würde es mir vermutlich jetzt besser gehen. Mich hat das Zeug in ein noch tieferes Loch gezogen. Bei mir handelt es sich übrigens um Depressionen und (Ein)Schlafstörungen. Mit dem Antrieb habe ich eher bedingt Probleme. Aber am Ende sind diese Medikamente für mich nur an Rumlaborieren an Symptomen. Ich weiß, die sollen nur als Unterstützung fungieren. Aber das sind sie beileibe nicht, wenn ich mich mit diesen Mittelchen noch wesentlich mieser fühle. Letztlich bin ich auch nicht Veganer geworden, um mir statt billigem Fleisch schädliche Chemie reinzupfeifen...

13.01.2022 20:13 • x 1 #13


Kate
Dann schlage ich vor, lass doch einfach alles weg. Warum probierst Du denn überhaupt noch rum?
Zum Glück zwingt einen ja niemand dazu

13.01.2022 20:32 • #14


B
Zitat von Kate:
Dann schlage ich vor, lass doch einfach alles weg.

Genau das mache ich jetzt auch.

13.01.2022 20:48 • x 1 #15


bones
@budhhi , sorry aber ich glaub du hast da ein falsches Bild bzw. falsche Vorstellung was medis betrifft. Das sag ich nun nicht boshaft aber meine ehrliche Meinung.

Das du das allerdings ohne medis probieren möchte, finde ich persönlich gut.

13.01.2022 21:34 • #16


B
Zitat von bones:
sorry aber ich glaub du hast da ein falsches Bild bzw. falsche Vorstellung was medis betrifft.

Klar.

13.01.2022 21:37 • #17


bones
Ich mein mir kann es egal sein , du darfst so denken, aber hier geht es ja nicht nur um mich , die das lesen. Sondern andere auch.

13.01.2022 21:50 • x 1 #18


John72
Moin also ich nehm Mirtazapin knapp 15 Jahre. 30 mg abends vor dem schlafen. Ich hab die ersten 5 Jahre mal genommen mal nicht, gleichzeitig haben sie mir noch andere Sachen gegeben. Da waren fiese Sachen bei und nix brachte etwas. Am Ende blieb mirta und nachdem ich es Jahre gegessen habe stellte ich in Verbindung mit einem anderen Lebenswandel Besserung ein. Ich hab das mal aus Spaß vor Jahren runtergefahren und es war ne reine Katastrophe. Dank meiner Umwelt Corona, krieg und den daraus resultierenden Veränderungen hilft es im Moment nicht wirklich. Fühlt sich an als ob ich wieder in Muster falle die ich Jahre los war. Also alles in allem würde ich dem Zeug ne Chance geben und ich hoffe das ich auch bald wieder mein Frieden hab.

02.05.2022 01:33 • x 1 #19


M
@buddhi Was du berichtest, könnte von mir geschrieben sein. Mir ging es sehr ähnlich (dazu einiges in meinem Beitragsarchiv). Mit diesen Problemen (die sich keineswegs auf eine Einschleichphase beschränkten) war ich nicht nur unter Ärzten sehr allein gelassen. Ich habe damals erst durch das ehemalige Forum ADFD gelernt, mit dieser demütigenden Situation umzugehen. Heute geht es mir definitiv besser, aber körperliche Schwäche und willkürlich scheinende Faszikulationen sind immer noch ein Thema. Aus meiner Sicht denkst du über das Zeug genau richtig und ziehst die angemessenen Konsequenzen. Alles Gute dir!

06.05.2022 14:06 • #20


Tealight
Zitat von Buddhi:
Genau das mache ich jetzt auch.

Du kannst als Alternative dich über 5htp ( Aminosäure) informieren und rhodiole rosea....

Ich bin zufrieden damit.....
Keine Nebenwirkungen...
( es ist keine Chemie, man wird auch nicht süchtig oder ähnliches von.)

06.05.2022 14:48 • #21


bones
macht mirtazapin auch nicht, nur mal so am rande….

06.05.2022 15:03 • x 1 #22


M
Zitat von bones:
macht mirtazapin auch nicht, nur mal so am rande….


Es ist sicher medizinisch/pharmazeutisch betrachtet nicht korrekt, zu sagen, es macht "süchtig". Definitiv macht es aber abhängig, weil du es nicht einfach von heut auf morgen absetzen kannst, ohne Probleme zu bekommen, wenn es mal von deinem Hirnstoffwechsel erwartet wird.
Insofern ist es unter Laien gesprochen unerheblich, ob man es nun "Sucht" oder "Abhängigkeit" nennt. In beiden Fällen ist es für einen Menschen schwer, davon los zu kommen. Ich denke, darum geht es.
Und nebenbei erwähnt (auch wenn du, bones, die Geschichte von mir hier vielleicht schon mal gelesen hast): Ich habe aus eigener Erfahrung den Vergleich zwischen abhängig aber "nicht süchtig" von Mirtazapin und "süchtig" nach Cannibas. Letzteres war ein Witz im Vergleich zu ersterem. Und gleich mein Disclaimer dazu: Empfehlen tue ich keins von beidem.

06.05.2022 16:27 • #23


A


Hallo NellySan,

x 4#24


bones
@Michael808 da muss ich dich dennoch auch nochmal korrigieren.

antidepressiva sowohl neuroleptika machen das eine noch das andere. also nicht süchtig und abhängig.

das man von heut auf morgen nicht einfach so bei gewisse zeit absetzen kann, ist völlig normal. kannste mit andere nicht pp auch nicht.

der körper muss sich west mal entwöhnen. bzw die psyche besser gesagt. und da sollte man sich zeitlassen. es eeilt ja nicht. änhängig ist was völlig anderes. aber das wird hier immer wieder in den raum geschmissen. es gibt natürlich pp die abhängig und sogar süchtig machen. aber definitiv gehört Antidepressiva nicht dazu.

06.05.2022 21:14 • x 1 #24

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