Mein Mann trinkt wieder heimlich mehr - Rückfall

H
Hallo zusammen, Habe ja geschrieben, dass mein Mann eine schlimme Lungenentzündung hatte und im Koma lag. Alk. war eigentlich auch schon immer ein Problem bei ihm. Nach dem Krankenhausaufenthalt hatte sich das stark gebessert und ich war sehr froh darüber. Doch seit einigen Tagen habe ich das Gefühl, es nimmt wieder überhand mit dem Alk.. Ja ich merke, dass er wieder mehr trinkt. Manchmal auch heimlich Da er ja nicht arbeiten muss, ist das natürlich umso schlechter , denn er kann ja schlafen wie lange und wann er will. Vor dem Krankenhausaufenthalt war das Trinkverhalten sehr ausgeprägt und ich habe mir für mich als Selbstschutz sozusagen meine eigene Welt geschaffen.

Ich muss ja aufpassen, dass ich fit bleibe bei meiner Problematik. War ja erst vier Monate in der Psychiatrie. Mir geht es wirklich erstaunlich gut. Ich muss jetzt sehen, dass ich wieder anfange umzudenken. Denn ändern kann ich meinen Mann nicht. Die Illusion habe ich lange aufgegeben. Aber ich muss wieder sehen, dass ich mich abgrenze. Schon ein Teufelskreis dieser Alk.. Drückt mir die Daumen, dass ich es auch diesmal schaffe.

Ich bin so dankbar, dass es mir gut geht und das muss auch so bleiben. Sogar seinen Krankenhausaufenthalt habe ich wirklich gut überstanden und da ging es um Leben und Tod. Es könnte alles so schön sein.

Danke, dass ich euch schreiben darf es erleichtert mich ungemein.

29.11.2011 12:13 • #1


S
Ich habe dir ja an anderer Stelle schon etwas dazu geschrieben. Lies dich durch den Thread, du wirst sicherlich einige Anregungen finden.

Halte dich aufrecht und ich wünsche dir viel Kraft.

Wende dich an eine Selbsthilfegruppe Angehöriger von Alk..

Serafina

29.11.2011 12:31 • #2


A


Hallo Hüpfburg,

Mein Mann trinkt wieder heimlich mehr - Rückfall

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H
Danke Serafina. In einer SHG war ich und habe vieles erfahren.
Letztendlich ist man machtlos und kann nur sich selbst schützen. Ich werde trotz allem nochmal ein Gespräch mit meinem Mann suchen.
Es ist schön , wenn ich mich austauschen kann. Nochmals vielen Dank

29.11.2011 13:38 • #3


H
Hallo und guten Abend euch allen. Ja, ich war in der Tat lange nicht hier. Ich habe mich irgendwann zurückgezogen. Für mich war das Thema Depression ausgeschöpft. Ich wusste über die krankheit genau Bescheid, kannte die Medikamente und Behandlunsmethoden. Auch der Austausch mit Gleichgesinnten brachte mich nicht weiter. Ich hatte meine Depression, und lebte damit. Dann wurde es schlimmer und schlimmer und ich war vier Monate in der Klinik. Steffi hat mir immer geschrieben, dass jede Depression ihre Ursache hat. Ich erkannte diese Ursache nicht, ich wollte es nicht. Dass mein Mann zuviel trank und ich ein Leben führte was weitab von dem war was ich wollte, verdrängte ich auf wundersame Weise. Dann kam Heinz auf Druch der Rentenversicherung in die Entzugsklinik. Auch für vier Monate. Ich bemerkte schon in seiner Rehazeit dass er sich geändert hat. Er war wieder der Mann den ich eigentlich wollte. Zu Hause hat sich alles noch mehr stabilisiert. Ich fühlte mich besser und besser. Meine Depression ist nicht weg, auch nehme ich noch Medikamente. Aber ich bin zufriedener und vor allem möchte ich das alte Leben nie nie nie mehr haben. Er weiss, dass ich meine Konsequenzen ziehe wenn er wieder anfängt zu trinken. Das macht mich so stark, und immer und immer wieder wird mir bewusst welches Leben ich geführt habe. Ich habe es ignoriert. Steffi hatte so recht und ich wollte es nicht wahrhaben. Es geht mir richtig gut. Ich schreibe dies, damit vielleicht noch andere Betroffene in meinen Zeilen ähnliches empfinden, und auch die Dinge die sie nicht mehr wollen ignorieren. Ich muss kein Leben führen welches mich krank macht. Ich, nur ich kann dies ändern. Eine Erfahrung die mich täglich beschäftigt. Ganz liebe Grüsse Hüpfi

24.04.2013 19:17 • #4


Steffi
Hallo Hüpfi,

danke dir für deinen Situationsbericht Ich bin ehrlich überrascht, wie Ihr beide das hinbekommen habt. Dass Dein Mann Alk. ist und du (auch) darunter gelitten hast, war mir klar. Bemerkenswert finde ich Euer beider Entwicklung. Die meisten verpassen diese Chance, einen Entzug zu machen, Einsichten zu gewinnen, dem eigenen Leben dadurch nochmal eine Kehrtwende zu geben.

Ich wünsche Dir + Deinem Mann weiterhin alles Gute

24.04.2013 21:24 • #5


H
Hallo Hüpfi,
was du geschrieben hast berührt mich sehr.

Ich bin selbst seit 34 Jahren Alk., heute trocken, und habe in drei Jahrzehnten durch viele, viele Entgiftungen, drei Langzeittherapien und vieles, vieles mehr, reichliche Erfahrungen gemacht mit dieser Krankheit. Auch was Angehörige betrifft. Heute kann ich mich sehr gut in Angehörige hineinversetzen und mitfühlen wie sie leiden. Das was du mitgemacht hast, kenne ich zu genüge aus Therapiegruppen und Selbsthilfegruppen mit Angehörigen zusammen.
Was Alk. betrifft habe ich mir ein Ziel gesetzt: Anderen Menschen (Betroffene so wie auch Angehörige) aus diesem Dilemma zu helfen so gut ich kann. (Und ich konnte auch schon einigen helfen)

Zitat von Hüpfburg:
Er war wieder der Mann den ich eigentlich wollte.

Du glaubst gar nicht wie nahe mir diese Aussage geht................................................

Es ist wirklich sagenhaft wie ihr das hinbekommen habt. Denn es ist wirklich so, dass die meisten diese Chance verpassen, wie Steffi schon schrieb. Und bei vielen muss erst wirklich alles kaputt sein bevor sie zur Einsicht kommen.

Ich wünsche dir und deinem Mann weiterhin viel Kraft.

Liebe Grüße,
Harald

26.04.2013 22:46 • #6


H
Es befreit mich und beruhigt mich, dieses Deilemma nicht mehr mitmachen zu müssen. Ich kann jederzeit gehen. Und das würde ich auch tun. Das weiss mein Mann. Ich werde nicht mehr auch nur annähernd dagegen kämpfen. Ich kämpfe für mich, denn ich muss auch sehen, dass ich gesund bleibe. Er hat es in der Hand. Hört sich hart an, aber ich bin an diesem Punkt angekommen.

27.04.2013 09:16 • #7

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