Mein Mann scheut vor Nähe zurück

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Hallo in die Runde,
ich bin selbst nicht betroffen, sondern mein Mann. Ich liebe ihn über alles, und in den neun zurückliegenden Jahren gab es Verbesserungen, die mir wie ein Wunder erscheinen. Doch dann gibt es Situationen wie diese, und ich
Wir versuchen gerade ein Baby zu bekommen, und gerade jetzt bräuchte ich ihn so sehr an meiner Seite. Aber weil ich seit ein paar Tagen krankgeschrieben bin, wird es ihm schon zu viel mit mir zu Hause. Er hat diese Woche Urlaub und macht die Nacht zum Tag, wir leben aneinander vorbei. Wenn ich ihm sage, dass ich ihn brauche, fühlt er sich unter Druck gesetzt und spricht von Kontrolle. Ich habe sogar schon überlegt, mit ihm wegzufahren, obwohl ich k.o. bin, nur um ihn aus seinem Trott zu reißen. Diesen Trott aus apathischem Couchliegen hatte er Jahre lang, ohne Job. Seit vier Jahren verfolgt er nun einen Job, der ihm Spaß macht, und das ist wundervoll. Davor war er kurz in einer Tagesklinik, dort wurde eine schizoide Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Das weiß er aber glaube ich nciht, weil er den Bericht nicht gelesen hat. Und heutzutage ist er sich nicht bewusst, dass er da anders tickt, vielmehr sagt er immer, dass ich hysterisch etc. bin. Ich liebe ihn über alles, und er mich auch. Das weiß ich, und er kann sehr liebevoll und beschützend sein. Doch wenn er in diesen komischen Stimmungen ist - oft unvermittelt -, dann geht gar nichts mehr. Ich habe schon viel gelernt, damit umzugehen. Oft ticke ich aber dann doch durch und sage schreckliche Dinge, für die ich mich dann auch entschuldige. Über Dinge reden ist mit ihm sehr schwierig, das geht immer nur mit Termin machen, dann fünf mal verschieben und Drama.
Morgen wird es vielleicht schon wieder vorbei sein, er mich in den Arm nehmen und alles vergessen. Aber ich kann es einfach nicht verstehen, wenn ich sage Ich brauche dich und er dann nicht für mich da sein kann. Ich weiß, dass er nicht anders kann, aber sein Augenverschließen vor seinem Problem macht es noch schwieriger.
Ich mache auch den ganzen Haushalt, und er meckert rum, weil er sehr pedantisch ist (und zugleich eine Messi-Veranlagung hat). Ich erhoffe mir ein bisschen Mutzusprich im Forum. Ich bin in vielen Dingen glücklich mit ihm.

12.12.2018 03:14 • #1


issabella
Hallo, Ellen,
vor allem muß er seine richtige Diagnose kennen und darüber reden können.
Das Gespräch zwichen Euch Beiden ist notwendig, und, selbstverständlich, biist Du auch betroffen (Co-).
Die Familienplanung würde ich noch verschieben, bis er stabil ist.
Wieso ist er mit seiner Diagnose in keiner Behandlung? Es wäre sehr gut, wenn Du ihm dabei begleiten könntest.
Auch eine Paartherapie wäre gut, um sich gegenseitig zu verstehen und respektieren zu lernen.
Die Liebe ist vorhanden, jetzt muss nur die Kommunikation verbessert werden.
Ich weiß, es ist schwer.
LG
i.

12.12.2018 06:27 • #2

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