Wenn das mal nicht eine sagenhaft gute Geschichte ist - jaaaaaawoll, mein Kinderherz jauchzt da auch noch, denn ich kannte zu Nikolaus als Kind auch noch den Knecht Ruprecht an Nikolaus` Seite, einen dunklen finstren Gesellen mit einem Sack über den Schultern, wo täuschend menschnlich aussehende Puppenbeine rausschauten.
Das geschieht allen gesammelten Rupprichen recht, liebe @Anchiwa4964
Auch die Milchfahrer, den wir Milchmann nannten, gab es zu meiner Kindheit noch im Dorf und auch noch in der Kleinstadt meiner Großeltern.
Der Milchwagen kam jeden Mittag, da waren ja die Familienmütter noch als Hausfrauen daheim und die Kinderzahl war hoch. Vier Kinder wie bei uns waren ganz normal. Der Geruch der frisch gezapften Milch war so lecker und die Milch erst recht. Und unser Milchmann aß immer seine Brotzeitsemmel, wenn er bei uns ankam, war wohl um die Mittagszeit. Und irgendwie faszinierte meine Geschwister und mich die Art, wie er in seine Semmel biss bzw. in sein Brötchen wie wir es damal noch in NRW im Sauerland nannten, die bayrische Brotzeit kannte man da auch nur als Mittagsbrot für die, die mittags eben arbeiteten.
Jedenfalls machte ich einmal beherzt als Kind meinen Schwestern vor wie der Milchmann in sein Butterbrot biss, dazu nahm ich aber Mutterns silbernen Serviettenring her, der danach eine Delle und meine Zahnabdrücke hatte. Womit wir wieder beim s t r a f e n d e n Knecht Ruprecht wären. . . .
Bei meinen Großeltern sah ich den Milchmann nie. Bei der langen Einfahrt meiner Großeltern war das zu aufwendig und so stellte meine Oma immer eine helle Plastikflasche mit Deckel für die Milch und eine dunkle Steingutkanne mit Deckel für die Buttermilch auf den rechten Steinsockel neben der Einfahrt. Und wir holten die Gefäße dann mittags wieder ins Haus.
Danke für den Erinnerungsimpuls, liebe Anchiwa, schön war´s, dein Türchen 2021!
Ach ja, und einen schönen 2. Advent allen!
05.12.2021 18:25 •
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