
maya60
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Eine Warnung vorsichtshalber: Dieses Thema mag ein TRIGGER für diejenigen Foris sein, die Gewalterfahrungen bezogen auf S. erlebt haben! Betroffene, bitte lest hier bitte besser nicht weiter, wenn ich hier einfach Alltagserfahrungen, körperliche Liebeserfahrungen diskutiere, die auf euch aber dann ungewollt triggernd wirken könnten.
Dies ist reines Interesse einer Vielleserin.
Dazu einer Vielleserin, die seit 50 Jahren Liebesromane oder Liebesgeschichten in Fantasy-, Mystery- oder Science-Fiction-Büchern gerne liest.
Ich war in den 60er und 70er Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts Jugendliche und Studentin und habe schon von meinen Eltern, aber auch in dem damaligen Zeitgeist der sog. S. Befreiung eine unverkrampfte und freie Haltung gegenüber S. Themen mitbekommen, wobei ich hier jetzt keine privaten und persönlichen S. Themen berichten und austauschen möchte.
Nur soviel: Dieses Thema meine ich nicht als Problemthema, zum Glück mal einmal nicht.
In Offenheit, Freiheit, Liebe, und S. als körperlicher Liebe verstanden erzogen und es ebenso in Partnerschaften entdeckend und lebend stand und stehe ich dem Thema interessiert und offen gegenüber.
Ich kenne auch all die vielen Probleme um dieses Thema, aber darum geht es mir jetzt mal nicht.
Ich beobachte einfach die Moden und die Veränderungen der medialen Themen hinsichtlich S. und was sich wie in den aktuellen Liebesromanen wiederfindet.
Und da ich seit den 70er und 80er Jahren eben nicht mehr selber den jugendlichen Umgang mit S. als Einstieg in die Welt der körperlichen Liebe lebte, altersbedingt, logisch, frage ich mich, ob sich Frauen und Männer w i r k l i c h so verändert haben wie ich es in den aktuellen Liebesromanen oder Liebesgeschichten lese.
Klar war und ist, dass Liebesgeschichten in der Literatur (ich meine jetzt nicht im literarischen Sinne Literatur, sondern ich meine alle populären Bücher mit Liebesgeschichten drin) expliziter wurden ab den 1960er Jahren in dem damaligen Befreiungsgeist. Davor, also in der Nachkriegszeit, wurde S. nicht mal S. genannt. Und es wurde keinerlei Körperlichkeit dargestellt außer dann eben ab den entsprechenden Jahrzehnten.
Manche befreiteren Romane bekamen dann das label: Por.graphisch mit offenbar zuviel S. drin und zu explizit mit besonderen Vorlieben einiger Subgruppen rund um fe. usw.
One-Night-Stands kamen auch erst nicht als Thema vor und wenn, dann als männliches Verhalten. Das änderte sich.
Um diese ganzen Moralthemen geht es mir aber auch nicht.
Sondern es geht mir um die von mir entdeckten Verhaltensänderungen von Frauen und Männern in Liebesgeschichten der letzten vielleicht 10 Jahren, vielleicht auch schon etwas länger.
Was mir neu ist:
1.) Auch Frauen, nicht nur Männer, gehen in Liebesgeschichten einfach nur aus Lust auf S. auf die Pirsch viele Jahre lang ihres Lebens, bis sie dem Richtigen begegnen, danach ist in der LiebesgeschichteTreue und lebenslange körperliche Begeisterung und Freude aneinander garantiert (Nun gut, Liebesgeschichten sollen ja gut tun beim Lesen, also sind natürlich auch Lügen drin wie die mit lebenslang und ewig frischer S. usw.).
Aber haben heutige Frauen bis 30/40 Jahre wie in den Büchern auch unabhängig von dem, wo sie gerade im Zyklus sind und unabhängig von romantischen Gedanken über eine begehrte Zielperson einfach Lust auf S. ohne personalen Bezug und das noch andauernd?
Das funktionierte bei uns befreiten Frauen damals nämlich irgendwie nicht, es sei denn, irgend etwas, was wir sahen oder lasen oder dachten, turnte uns an.
Oder es geschah einfach durch die Partystimmung.
Ich dachte, und konnte das aber auch nie so richtig nachvollziehen, das sagen nur Männer von sich, dass S. losgelöst von Romantik andauernd begehrt wird und gebraucht wird. Da, dachte ich, auch in befreiten Zeiten, sind wir einfach unterschiedlich, anders.
2.) Auch Frauen scannen Männer mit eigenem S. Interesse ständig ab und werden plötzlich von Begehren überflutet nur beim Anblick ohne die andere Person zu kennen und auch romantisch zu begehren.
Hä? Abscannen ja, wenn attraktiv, aber diese Überflutung, nee!
Nun mal 2 explizite Fragen da, wo die Liebesgeschichten aktuell etwas sehr schematisch werden:
Trigger
3. Alle Frauen haben einen G-Punkt und alle Männer, die in den Liebesgeschichten erwählt werden, können auch mit diesem umgehen, so dass es dann auch immer mit einem vaginalen Orga. klappt. Hä?
4. Seit Fifty Shades of Grey ist bei allen Frauen auch der Brust d i e extrem ero. Zone und der kundige Liebhaber bringt sie nur an dieser Zone auf die höchsten Höhen
5. und 6. schreibe ich nicht mal im Trigger.
Also unterm Strich ist es nach den aktuellen Liebesromanen gar nicht mehr möglich, ohne große Vorkenntnisse und Erfahrungen miteinander als Paar eine befriedigende körperliche Liebe zu erfahren, weil darin schematisch alle gängigen Schlagwörter abgearbeitet werden und das in traumwandlerischer Sicherheit.
Ist S. so eine Arbeit geworden?