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Körperliche Liebe in Liebesromanen realistisch?

Lilly-18
Zitat von Lilly-18:
Schöner, gut, reicher.

ich meinte natürlich nicht gut, sondern g.eiler.

13.11.2023 09:59 • x 2 #16


maya60
Zitat von Lilly-18:
Wie gesagt, ist mein persönlicher Eindruck.

Liebe Lilly, danke dir, das ist das, was ich mir zu meinem Thema wünschte, persönliche Eindrücke! Eigene reale Beobachtungen!

Und das haben mir alle hier in eigenen informativen Teilantworten ihrer Beobachtungen geantwortet, danke!

Zitat von Lilly-18:
Aber ich habe Töchter im entsprechenden Alter.


Zitat von Lilly-18:
Das ganze Thema S. muss doch inzwischen total überfordernd sein.

Das war ja meine Kernfrage, wenn schon in den Liebesromanen, die wir Fans davon ja zum Entspannen, Schwelgen und Träumen mögen, der S. mir oft immer mehr wie eine etwas schematische Kompetenz vorkommt, die unrealistische Skills abarbeitet und sich dabei aber als liebevoll aufeinander einstellend und hoch beglückend darstellt, obwohl alle die gleichen Skills abarbeiten.
Wir nannten das früher „Nonkonformistenuniform“.


Zitat von Lilly-18:
Ich habe auch eher den Eindruck, dass die jungen Menschen prüder geworden sind. Während mein Mann und ich noch aus einer Generation stammen, wo *beep* und S. nichts anstößiges und etwas total natürliches waren, sind meine Töchter eher verklemmt. Wir hatten weder Leistungsdruck noch einen Optimierungszwang,


Dazu hätte ich dann auch eine erste (steile) These, so aus dem Bauch heraus: Das ganze Thema schüchtert mittlerweile ein. Die, wie du ja auch schreibst, offene Unvorgenommenheit im jungen Freundeskreis ist weg, Hineinwachsen miteinander, nachdem sie ja offenbar auch nur kurz mal da war?

Zitat von Lilly-18:
Was meine Töchter mir erzählen ist, dass die Krux heutzutage die Verfügbarkeit ist. Keiner möchte sich mehr fest binden, weil er ja im Internet die große Auswahl hat und vielleicht doch noch was besseres findet.

Oh ja, das hört sich auch wie Stress an.

13.11.2023 10:13 • x 1 #17


A


Hallo maya60,

Körperliche Liebe in Liebesromanen realistisch?

x 3#3


maya60
Zitat von HDD:
Es gibt zu dem Thema einige interessante Dokus in der ZDF Mediathek als ZDFInfo Doku, Titel:
Liebe und S. in... und dann etliche Länder und Gegenden, darunter: USA, Nordeuropa, Japan. Dauern jeweils ca. 45 Min. Sehr sehenswert...

Danke dir, werde ich mir anschauen!

13.11.2023 10:18 • #18


maya60
Zitat von BlackKnight:
haben sich völlig verändert. Auch Rollenbilder und den damit verbundenen Erwatungen....

Manche Dinge bleiben aber für mich gleich


Danke, zwischen diesen Fakts bewegt sich eben für das heutige RL mein Themeninteresse!

Der „Gamechanger Internet“ wie @HDD es nannte, führt ein bisschen dazu, zu fragen: Und was ist nun das analoge RL?

13.11.2023 10:22 • x 2 #19


HDD
Zitat von maya60:
Der „Gamechanger Internet“ wie es nannte, führt ein bisschen dazu, zu fragen: Und was ist nun das analoge RL?

Jeder darf, wie er will. Wie schon gesagt, die Auswahl ist riesig, die optimale Auswahl schwer.

Stell dir mal vor, du lebst als Kind in einem riesigen Süßwarenladen. Überall Lollis und anderes süßes, klebriges Zeug, darauf optimiert, die lieben Kleinen möglichst rasch süchtig zu machen.

Und nun vergleiche das mal mit einem Kind, sagen wir aus den 1950er Jahren (da kann ich was zu sagen ). Für dies Kind war Süßkram was Besonderes, gab es nur zu besonderen Anlässen.

Was glaubst du, wie die Einstellungen der beiden Kinder zu Süßem sind? Das eine ist gelangweilt (und durchsucht müßig den Laden nach dem besonderen Kick, wenn überhaupt) und das andere ist fasziniert, weil das eben nichts alltägliches ist, sondern alles neu.

Ich denke, auch für die Generation der '68er und die paar Jahre danach war das noch alles neu, denn die Auswahl war nicht so groß, die verinnerlichte Moral immer noch ziemlich prüde (obwohl man sich sehr fortschrittlich gab) und man wurde medial nicht so zugeballert wie heute.

Wobei ich große Augen bekommen hätte, das wird heute gar nicht mehr bemerkt. Darum sind die jungen Leute heute viel wählerischer als wir es waren, und das macht sich natürlich auch im RL bemerkbar.

13.11.2023 11:37 • x 4 #20


Lilly-18
@HDD ein sehr guter Vergleich mit den Süßigkeiten

13.11.2023 11:59 • x 1 #21


Oli
@maya60

Ich kenne mich im Genre „Liebesromane“ nicht so aus. Ist das eng definiert? Ich habe im erweiterten Bekanntenkreis eine Frau, die schreibt „ero. Romane“. Gehört das mit zu dem, was Du liest? Dann wäre das vielleicht eine Quelle.

13.11.2023 12:05 • x 1 #22


maya60
Zitat von Oli:
@maya60 Ich kenne mich im Genre „Liebesromane“ nicht so aus. Ist das eng definiert? Ich habe im erweiterten Bekanntenkreis eine Frau, die ...


Explizit ero. Romane lese ich nicht, habe ich aber schon gelesen, denn darin wäre es ja klar, dass ero. im Vordergrund steht und wie in Por.s Kicks geboten werden wie sie im RL nicht Alltag sind, oder? Wäre ja interessant, ob deine Autorinbekannte das so sieht?

Auch bei „Fifty Shades of Grey“ stand die ero., und keine alltägliche, im Vordergrund.
Darum geht es mir nicht mit diesem Thema nicht.


Ich lese gerne Romanreihen aus dem Bereich „Urban Fantasy“.



13.11.2023 12:57 • #23


maya60
Bei „Urban Fantasy“ geht es meist um Frauen und Männer in städtischem Großstadtumfeld, so also wie ich als Erwachsene ab dem Alter von 20 Jahren lebte und lebe.

Zusammen mit dem Fantasy- oder Mystery-Aspekt kommt meine Märchenliebe dazu, so dass es von Hexen, Vampiren, Werwölfen, Geistern usw. auch drin wimmelt.

Gut dran ist, dass die HeldInnen mehr AntiheldInnen sind in einer Art, in der sich Frauen wiederfinden und ich auch in jedem Lebensalter, denn sie sind ganz normale NormalneurotikerInnen mit Altlasten, kaputten Lebensbereichen, mit Mobbing- oder Bossingerfahrungen, leben oft von der Hand in den Mund, sind schusselig oder schüchtern oder verloren in ihrem Leben usw. Das fand und finde ich seit Aufkommen dieses Genres wie viele andere Frauen auch sehr interessant und spannend.

Oft sind die Frauen auch schon im mittleren Alter und schlagen sich trotzdem mehr schlecht als recht durch mit Alltagskomik und Identifikationspitential.

Aber eben über die Jahre werden die expliziten Liebesszenen, wie ich sie auch mag, immer mehr so wie in meinem 1. Beitrag hier beschrieben.

Mal gucken, welche Beispiele mir da einfallen.

13.11.2023 13:11 • #24


maya60
Beispiele meiner Lieblingsautorinnen als Urgestein dieses Genres: Nalini Singh, Lara Adrian, Patricia Briggs für die USA.

In den letzten Jahren kommen aber mehr und mehr deutsche Autorinnen dazu im Indiebereich und die Geschichten spielen auch zunehmend in D trotz Fantasy und Mysterie, das finde ich selbstbewusst und gut, mir fallen bloß grad deren Namen nicht ein.

Entscheidend, dass die Personen mehr Antihelden als Helden sind und dann dennoch gerade auf ihre vermurkste Art liebenswert und geliebt.
Hohes Identifikationspotential, hohe Leserinnenzahlen.

So vermurkste Gestalten wie ich selbst! Und darum finde ich es befremdlich, wenn sich durch die Hintertür solch eine dann doch wieder ero. „Perfektion“ einschleicht.

13.11.2023 13:47 • #25


ZeroOne
Was ist realistisch?
Ich denke, dass das aus der Perspektive des individuellen Betrachters ergibt und somit pauschal gar nicht beantwortet werden kann. Von der Perspektive des Autors ganz abgesehen.

13.11.2023 18:48 • x 2 #26


maya60
(Hi alle, bis Do hab ich kein WLAN und schwierigen bis keinen Empfang) LG! maya60

14.11.2023 12:42 • #27


maya60
Ha, manchmal haben auch Handys gleichzeitig „Läuse u n d Flöhe“, in meinem Falle kein WLAN und aufgebrauchtes Highspeedvolumen - jetzt haben wir mein Volumen erhöht und momentan funzt meine Internetnutzung wieder.

Zitat:
[url=/post675539.html#p675539]Zitat von ZeroOne[/url]
Was ist realistisch?
Ich denke, dass das aus der Perspektive des individuellen Betrachters ergibt und somit pauschal gar nicht beantwortet werden kann. Von der Perspektive des Autors ganz abgesehen.


Hi Zero, dies sehe und erlebe ich nicht so problematisch, also dass „subjektiv“ bezogen auf mein Thema so unterschiedlich ausfällt, dass sich nichts über allgemeine Zeitgeisteinflüsse und „Gamechanger“ wie HDD es nennt, und Generationsbesonderheiten wie wir sie hier im Thema für die Zeit der sog. S.. Befreiung selber erinnert haben oder wie Oli und Lilly sie mit aller gebotenen Vorsicht bei der jetzigen jungen Generation beobachtet haben, bemerken lässt.

Besonders, weil mir ja eben auch medial in meinen gelesenen Büchern ein gewisser derzeitiger Schematismus in den Liebesszenen auffiel.

Auch war es mir in all meinen Erwachsenenjahrzehnten mit Familie, Verwandten und sogar Bekannten nie schwierig, wenn das Thema S. diskutiert wurde, eine gemeinsame Verständnisebene zu finden. Natürlich vor allem mit Frauen, aber auch recht locker mit Männern.

Jetzt aktuell habe ich nur außer Sohni, der mit seinem Autismus in seiner ganz eigenen Welt lebt, aufgrund meines zurückgezogenen Lebens nicht mehr viel Kontakt mit normalneurotischen jungen Leuten.

Auch hinsichtlich meiner „Urban-Fantasy-Storys“ lese ich aber in den zahlreichen „Laienrezensionen“ auf amazon, dass Frauen aller Alltagsgruppen denselbenGeschmack wie ich bezogen auf diese Bücher haben, also über Hauptfiguren mit Brüchen, Schwächen und Problemen im urbanen Umfeld mit all seinem Tempo und seiner Reizüberflutung, ihr Überleben, ihr Liebesleben, ihre Träume, ihre romantische große Liebe und auch deren körperlichen Aspekt, alles, wo wir uns einfach reinfallen lassen können.

Oh, als deutschsprachige Autorinnen fallen mir trotz der andersklingenden Pseudonyme noch das Autorinnenpaar Don Both/Maria O‘Hara ein u.v.a.

Früher als junge Frau und bis heute noch, wenn ich mit sogar meiner Frisörin oder meinen Schwestern oder Freundinnen mich über unsere Lieblingsbücher austausche (Fifty Shades of Grey, die Outlander-Reihe von Gabaldon, beides auch verfilmt), sind unsere Interessen doch sehr ähnlich.

Früher deckten sich aber die Liebesszenen mit unseren eigenen Erfahrungen, so dass wir uns wiederfanden. Das spiegelte sich gegenseitig.

Wer, frage ich mich, findet sich heute da noch wieder? Das ist ja mein Thema. Aber keins zum Riesenproblematisieren.

Aber dann wird eben in meinen heutigen Gesprächen geschwelgt über den Buchgenuss und bisher nicht mein zunehmendes Befremden über körperliche Liebe als ero. mit einer Menge an Skills thematisiert - das muss ich mal machen, fällt mir ein, denn dieser Punkt ist mir ja gerade erst zum Thema geworden.

Mein Mann liest keine Liebesgeschichten. Das kann ich auch relativ pauschal feststellen, dass viel mehr Frauen meines Umfeldes Liebesgeschichten lesen als Männer.

Also, für mein Thema hier funktionierte m.E. der Austausch bisher gut und informativ. Danke.

14.11.2023 14:05 • x 1 #28


maya60
Zitat von HDD:
Und der Markt richtet sich nach den Fantasien der Leute, nicht nach ihren Realitäten.


Ach so, dazu wollte ich ja auch noch schreiben, HDD!

Klar nach den Fantasien, darum ja auch die Fantasyvorliebe bei mir selber z.B.
Aber bei Liebesgeschichten musste und muss auch eine Anknüpfung da sein: „So eine wie ich.“ spielte und spielt für mich und andere Leserinnen in meinem Umfeld und in Rezensionen eine Rolle.

14.11.2023 14:29 • #29


A


Hallo maya60,

x 4#15


Sifu
Zitat von maya60:
Dies ist kein Krankheitsthema, auf Depressionen o.a. bezogen. Sondern einfach eines einer Vielleserin. Eine Warnung vorsichtshalber: Dieses Thema mag ein TRIGGER für diejenigen Foris sein, die Gewalterfahrungen bezogen auf S. erlebt haben! Betroffene, bitte lest hier bitte besser nicht weiter, wenn ich hier einfach ...

Leider kann ich dazu nichts sagen, das ich durch die chronischen Depressionen und Pillen nicht mehr kann und auch nicht mehr will.

14.11.2023 14:57 • x 1 #30

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