Ich schreibe Kurzgeschichten

Tussideluxe
Das habe ich früher unglaublich oft und viel gemacht.
Dies schien eine unversiegbare Quelle zu sein. Es kam einfach aus mir.
Nun scheint ein dicker Stein auf der Quelle zu sitzen.

Ich versuche mich in winzigen Schritten meinen Neigungen wieder anzunähern. Der Moment in dem man einfach nur etwas schafft/erschafft ist man bei sich selbst. Da ich das nicht mehr tue, bin ich auch sehr weit weg von mir.

Das hier ist das letzte was ich geschrieben habe, vor einiger Zeit. Für mich ist das immer eine verbildlichung meines Innenlebens gewesen. Etwas das mich sehen lässt, was ich nicht erkennen kann.

Das Land der kleinen Schatten

Es waren einmal zahllose kleine und große Wesen. Sie lebten in der Dunkelheit. Sie gaben sich das Versprechen, für alle Ewigkeit gemeinsam, einsam im Dunkel zu leben. Sie scheuten das Licht. Es war zu grell, schmerzhaft blendend. Ins Licht hinaus zu zu müssen bedeutet für diese armen Halbwesen oft nur Schmerz und Traurigkeit. Niemand sah sie, sah ihre Schönheit, ihre Anmut und Zartheit, dort wo sie waren.

Ein dunkles Wesen allein nahm sie wahr. Verbittert über die Schönheit in ihnen, die es besitzen wolle. Es zerrte sie ins Licht. Doch es war voller Wut darüber das die Schattenkinder nicht lachen wollten, nicht spielen mochten, nicht essen wollten und niemals genug Dankbarkeit zeigten.

Ein stolzes Schattenkind, voller zorn rannte fort. Suchte die behabliche Dunkelheit einer engen Niesche und wollte keines Falls mehr heraus kommen.

Gefunden wurde es dennoch. Kein Flehen und Bitten half ihm. Es wurde herausgezogen wie ein Fisch ans Land. Es frohr ohne seinen behaglichen Mantel aus Finsternis.

Als das kleine Schattenkind endlich diesen schrecklichen Ort wieder verlassen durfte, an dem es keiner wollte, nur geduldet war und sich dennoch nicht vom Fleck zu rühren hatte, begab es sich auf die Suche nach einem noch dunkleren Ort, an dem es diesmal ganz sicher nicht gefunden würde. Es fand ihn schließlich nach sehr langem suchen. Doch es blieb dort nicht lang allein. Bald fanden sich die anderen Schattenkinder auch wieder dort ein. Einander fühlend, riechend und hörend waren sie beieinander. Sie versuchen sich vom Licht möglichst fern zu halten. Es gelang ihnen nicht immer. Manchmal wurde dennoch eines von dem dunklen Wesen aufgespürt.

Die Schattenkinder fanden einen Weg, wie man sie da draussen im Licht nicht mehr erreichen konnte. Sie verschloßen ihre Herzen. Kein Wort, keine Berührung, kein Schlag, nichts erreichte sie mehr. Weinen oder lachen, das konnten diese Schattenkinder nicht. Alle Schattenkinder schloßen den Pakt, ihre Herzen sollten verschloßen bleiben.

Im Licht der hellen Welt wurden sie unerreichbar durch ihre verschloßenen Herzen.

Eines Tages kam eine wunderschöne Lichtfee in das Land der Schattenkinder.Ihr Licht war beinahe erloschen. Böse Kreaturen hatten es ihr nehmen wollen. All ihr bezauberndes Licht wollten sie für sich allein haben. Kein Mitleid hatten sie mit ihr.

Die Lichtfee bat die Schattenkinder mit ihrer letzten Kraft um Hilfe. Mitleidslos wie sie waren, stumpf und frei von Gefühlen, versuchten sie mechanisch ein wenig Hilfe zu leisten, wenngleich es ihnen sinnlos erschien. Es ging sie doch nichts an, was dieses Geschöpf hatte. Aber was die Lichtfee wirklich gebraucht hätte wäre ein wärmendes Herz gewesen. Ihr Licht erlosch beinahe im Dunkle und der Kälte der Schattenkinder.

Es war schon fast zu spät, bis eines der Schattenkinder doch den Pakt brach. Es öffnete sein Herz für die Lichtfee und verhalf ihr so zun neuem Leben und Licht.

Die anderen schattenkinder wollten den Verrat an ihrem Pakt nicht zulassen und wollten das kleine Schattenkind mit dem gefährlichen Herzen töten. Doch die Lichtfee stellte sich vor das kleine Schattenkind, bereit sein Leben mit dem eigenen zu verteidigen. Das kleine Schattenkind mit dem offenen Herzen war so tief berührt von der Liebe der Lichtfee, das sein Herz in Liebe für die Fee entflammte. Das Kind begann zu leuchten wie die Lichtfee selbst. Und so wurde eine neue Lichtfee geboren, aus der Dunkelheit. Die neue kleine Lichtfee begann ein neues Leben an der Seite ihrer Lichtfeemama.

Du wirst geboren, du wächst auf und bist was man aus die macht. Aber manchmal, da bekommst du durch die Liebe eines anderen Wesens eine neues Leben geschenkt.

01.01.2013 18:35 • #1


Pandoras
Hallo Tussideluxe!

Das ist aber ein sehr schöner Text! Ja, schreiben kann viel helfen auch mal wieder die Gedanken zu ordnen. Hatte ich auch mal vor, eigene Geschichten zu verfassen, aber kaum Motivation dazu :( schade.

01.01.2013 21:29 • #2