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Gehöre nirgends dazu

Juju
Gestern dachte ich, ich sei in einem falschen Film.

Nachdem ich gestern Morgen sehr gut gelaunt und guter Dinge war, bin ich zur Arbeit. Ich teilte meinen Freunden, wie sehr ich mich aufs kommende Wochenende und meine wiedergewonnene Freiheit freue. Auf der Arbeit angekommen stellte ich fest, dass meine 2 jungen Kolleginnen keine gute Laune hatten. Beide psychisch labil, eine mit Borderline und die andere mit Teil-Schizophrenie. Ich möchte darüber keinesfalls herziehen, aber die beiden sind wirklich sehr schwierig, sehr aufsässig, launisch... und und und. Gestern haben sie mich beide ignoriert, mich auflaufen lassen, mich sehr offensichtlich gemobbt. Ich habe das in der Form noch nicht erlebt und wieder wurde ich so massiv getriggert, dass ich fast nicht mehr Herr über mich und meine Gefühle war. Nachdem sie dann noch die Chefin mit ins Boot nahmen, weil sie mit ihr eng zusammenarbeiten, im Gegensatz zu mir, ist mir innerlich fast der Kragen geplatzt. Habe mich dann frühzeitig vom Acker gemacht, habe einen Arzttermin vorgeschoben und die Stelle so schnell es ging verlassen. Ich war so fix und fertig, ich kann es gar nicht sagen. Ich habe so an mir selbst gezweifelt, ich habe mich wie in einem großen Wasserbecken gefühlt, am Strampeln und wedeln mit Armen und Beinen. mich krampfhaft über Wasser halten und nach Liebe suchend. Vehement nach Liebe suchend, Harmonie. Kurz vorm Ertrinken, nach Hilfe schreiend.
Es war so schlimm für mich, weil ich nicht wusste warum. Wie letztens auch mit den alten Schulkameradinnen.
Ich hatte dann eine alte Kollegin angerufen, um nach Rat zu fragen. Die mich kennt. Sie sagte, ich solle meinen Mann stehen und mich nicht runterziehen lassen. Sie sagte, dass es einfach Menschen gibt, die mit meiner Art nicht zurechtkommen, ich aber dafür nichts könne, weil ich gut so sei, wie ich wäre. Ich bin selbst tatsächlich eine außergewöhnliche Charakter, mit großem Herz und fröhlich, komme immer und überall gut an und hinterlasse meistens einen Bomben-Eindruck bei Menschen. Leider habe ich dann auch immer NEIDER in meinem Umfeld und ich hätte gerne, dass die auch sehen, dass ich ihnen doch gar nichts Böses möchte mit meiner Art. I

Die Krönung setzte dann gestern noch meine Tante auf, die mir dann durch die Blume mitteilte, dass ich am Sonntag nicht zu kommen bräuchte, wenn der Rest der Familie kommt, weil es für mich da keine wirkliche Zeit gäbe. Mein Onkel wäre mit meinem Cousin zu Gange, wegen Einkommensteuer-Erklärung, sei sei mit den Enkeln beschäftigt und die Frau meines Cousins bräuchte Ruhe.
Sie kommt nicht damit klar, dass die Kinder ständig nach mir fragen, immer an mir hängen, weil ich so cool und lustig sein. Die Frau meines Cousins hat mich sogar eingeladen für Sonntag, dass ich nur ja kommen soll, damit sie nicht alleine mit meiner Tante sei, weil jene toxisch sei.

Was soll ich sagen, mein Herz...

Wie kann ich mit solchen Neidern umgehen? Sie machen mir so das Leben zur Hölle?
Meine Kolleginnen ja auch, sie sind so neidisch, weil alle Kunden nach mir fragen. Alles von mir wollen. Ich kann doch da nichts dafür. Auch die Kinder, die wollen immer zu mir, aber was auch dafür kann ich doch nichts. Ich habe noch niemals jemanden ausgeschlossen oder jemanden extra neidisch gemacht. Ich bin nun-mal so, ....Aber damit mache ich mir nur Feinde.

30.07.2022 07:03 • x 1 #121


Pilsum
Guten Morgen Juju,

wenn Du überall sehr beliebt bist, ist das wunderbar.

Zitat von Juju:
Wie kann ich mit solchen Neidern umgehen? Sie machen mir so das Leben zur Hölle?

So ganz verstehe ich das nicht. Warum machen Dir Neider das Leben schwer? Kann es sein, dass Du
sehr, sehr harmoniebedürftig bist? Das ist ja eine tolle Eigenschaft. Nur, wenn man es mit der Harmonie
übertreibt, könnte es auch sein, dass Du es auch den anderen manchmal schwer machst.
Hast Du darüber schon mal nachgedacht?

Zitat von Juju:
Meine Kolleginnen ja auch, sie sind so neidisch, weil alle Kunden nach mir fragen. Alles von mir wollen. Ich kann doch da nichts dafür. Auch die Kinder, die wollen immer zu mir, aber was auch dafür kann ich doch nichts.

Wenn Du von anderen gern bevorzugt angesprochen wirst, ist das doch in Ordnung. Was sollten
andere dagegen haben?

Zitat von Juju:
Ich bin nun-mal so, ....Aber damit mache ich mir nur Feinde.

Warum denkst Du, dass du Dir damit Feinde machst?

Zitat von Juju:
Auf der Arbeit angekommen stellte ich fest, dass meine 2 jungen Kolleginnen keine gute Laune hatten.

So etwas kommt immer wieder mal vor. Warum fühlst Du Dich schlecht, wenn andere keine gute Laune
haben. Mach Deine Arbeit so, wie Du es für richtig findest. Andere dürfen schon mal schlecht gelaunt
sein. Das Klima am Arbeitsplatz ist häufig nicht so einfach. Da begegnen sich täglich Menschen, die
völlig unterschiedliche persönliche Stimmungen und Interessen verfolgen.

Zitat von Juju:
Gestern haben sie mich beide ignoriert, mich auflaufen lassen, mich sehr offensichtlich gemobbt. Ich habe das in der Form noch nicht erlebt und wieder wurde ich so massiv getriggert, dass ich fast nicht mehr Herr über mich und meine Gefühle war.

Wenn Dich beide haben auflaufen lassen, dann ist das sicherlich ärgerlich. Dem kannst Du am besten begegnen, indem Du ihnen in der nächsten Zeit auch mal zeigst, wie sich das anfühlt, wenn Du sie mal ignoriertst
oder auch eventuell mal auflaufen läßt.

30.07.2022 09:49 • x 3 #122


A


Hallo Juju,

Gehöre nirgends dazu

x 3#3


Juju
Ich ertrage es tatsächlich nicht, wenn mich jemand nicht mag, das macht mir Angst und ich verstehe es nicht, weil ich niemandem etwas böses möchte. Nein, ich mache es meinem Umfeld mit der Harmoniesucht nicht schwer, die denken alle, ich sei sehr taff.
Wenn ich das si lese, ich sei überall beliebt, dann schäme ich mich wieder, weil das unangenehm für Menschen klingt, die das nicht so haben und das sind die Neider. Mir macht die Konfrontation mit Ihnen Angst.
Wie soll ich das beschreiben, lieber @Pilsum.
Diese Menschen sehen mich als ihren Feind, weil ich sie mi meiner positiven, lustigen Art triggere.

30.07.2022 15:38 • x 2 #123


Silentium
Zitat von Juju:
Diese Menschen sehen mich als ihren Feind, weil ich sie mi meiner positiven, lustigen Art triggere.

Und es ist nicht deine Verantwortung, sondern derer, die dich neiden. Vielleicht kannst du dir das irgendwann sagen

30.07.2022 15:44 • x 3 #124


Juju
Zitat von Silentium:
Und es ist nicht deine Verantwortung, sondern derer, die dich neiden. Vielleicht kannst du dir das irgendwann sagen


Aber wie soll ich damit umgehen?
Ich kann so ein Verhalten nicht verstehen und sie machen mir Angst, weil sie einfach unberechenbar sind

30.07.2022 16:47 • #125


Jedi
Hallo @Juju

Ich kann Dich gut verstehen u. auch Deine Gedanken u. Fragen dazu, die Dir da gekommen sind.
@Pilsum hat schon sehr gut auf Deinen Beitrag geantwortet.

Ich hatte mal einen Thread über unsere inneren Instanzen eingestellt u. da war auch der Harmoniesüchtige
dabei.
Nun einmal von mir ein paar Auszüge da heraus:
Zitat von Jedi:
schreibe jetzt einmal etwas über den Harmoniesüchtigen.

--
Zitat von Jedi:
Der Wunsch nach Harmonie u. so wenig wie möglich Konflikte zu erleben ist völlig OK !
Doch müssen Wir auch wissen, dass auch diese innere Instanz häufig erlernt ist u. wurde unreflektiert von Uns übernommen.

--
Zitat von Jedi:
Der Harmoniesüchtige unterlässt alles, was den lieben Frieden stören könnte.
Er/Sie stellt lieber eigene Bedürfnisse zurück, denn man möchte Niemanden verletzen oder Unglücklich erleben.
Er/Sie tun lieber, was von ihnen erwartet wird.
Fremdschämen u. sich Schuldig fühlen, ist solchen Menschen nicht fremd.
Er/Sie stellen sich deutlich mehr infrage u. neigen, als der heutige Erwachsene, eher zu einem kindlichem Verhalten.
Ein Nein, dieses Wort scheint ihnen völlig fremd vorzukommen.

Das können so Fallstricke sein, wenn uns Harmonie so sehr wichtig erscheint !
--
Und dies sind diese Gedanken, die uns das Leben so schwer machen.
Zitat von Jedi:
Du kannst die Anderen doch nicht enttäuschen,
Was werden die Anderen über Dich wohl denken ?,
Hast Du keine Angst, villt. nicht mehr gemocht zu werden ?,
beim nächsten Mal, fragt Dich keiner mehr u. dann wirst Du mehr u. mehr isoliert sein:

Was wir dabei oft übersehen ist, je ma
ehr wir auf Harmonie aus sind, umso mehr werden wir dann oft von Anderen nicht mehr ernstgenommen u.
so begegnen sie uns dann auch.
---
Mögliche Gründe dafür, dass uns Harmonie so wichtig ist, können folgende Punkte sein,
die ich einmal versucht habe zusammenzufassen:
Zitat von Jedi:
Wir können einmal überlegen, wann mussten Wir schon früh Verantwortung für Andere übernehmen ?
Fühlten Wir uns des öfteren schon Verantwortlich, dafür zu Sorgen, dass ein Anderer glücklich ist ?
Um die Laune eines Anderen nicht zu verprellen, haben Wir unsere Bedürfnisse eher unterdrückt ?
Mussten Wir früh schon zu Hause dafür sorgen, die Stimmung zwischen den Eltern auszubalancieren, mit dem Hintergrund einer Angst, die Eltern könnten sich trennen ?
Wird uns manchmal gar bewusst, dass wir schon sehr früh eine Erwachsenenrolle einnehmen mussten,
obwohl wir noch gar nicht über die nötige Reife u. Lebenserfahrung verfügt haben ?


Waren jetzt so meine Gedanken dazu !

LG Jedi

30.07.2022 17:34 • x 5 #126


Schlüsselkind
Zitat von Juju:
Aber wie soll ich damit umgehen? Ich kann so ein Verhalten nicht verstehen und sie machen mir Angst, weil sie einfach unberechenbar sind


Liebe juju,

ich erlebte ähnliches: eine Kollegin, mit der ich sehr eng zusammenarbeite, warf mir vor etlichen Jahre vor, ich sei immer so nett. Wobei sie damals eher höflich-respektvoll und wie von dir beschrieben auch positiv - meinte. Irgendwas an meiner netten Art hat sie total aus der Fassung gebracht, und das warf sie mir öfters vor. Da ich aber nicht harmoniebedürftig bin, hab ich sie dann gefragt, ob es bei ihr piept und dann ist es von ihrer Seite aus eskaliert. Ich blieb weiter respektvoll - wie es so meine Art ist. Und ja, ich fand es auch schlimm, weil sie jeden Tag kurz vor dem explodieren stand. (Nicht nur bei mir.)

Irgendwann habe ich dann durch Kolleginnen erfahren, dass sie wohl hormonell bedingt* eine schwere Zeit durchmachte und sie mein Verhalten (positive Art) deshalb aus irgendeinem Grund gereizt hat. Nun habe ich mich dann aber trotz diese Erklärung gegen sie durchgesetzt, hab mich behauptet, weil ich zwar offen für Kirik von außen bin, aber meine Persönlichkeit mit Sicherheit nicht verbiegen werde, nur weil jemand Launen hat. Seitdem wir diese sehr unangenehme (und streckenweise auch belastende) Phase gemeinsam durchlebt haben und uns aussprachen, funktioniert die Beziehung zwischen uns besser als vorher - sogar sehr gut! Heute haben wir ein richtig gutes Verhältnis. Auch wenn die damalige Zeit wirklich Horror war (wer hat schon gerne unnötigen Stress), hat das Zusammenraufen auf vielen Ebenen sich echt gelohnt!

Das miteinander offen sprechen, mal die Emotionen außen vor lassen und in Ruhe den Standpunkt des anderen zu verstehen kann gut helfen, wenn beide offen dafür sind!

Alles Liebe!

(*Hab übrigens selbst eine hormonell bedingte - schmerzhafte - Erkrankung, aber lasse meine Launen auch nicht an anderen aus. Daher war mein Verständnis dahingehend sehr begrenzt. )

30.07.2022 18:19 • x 3 #127


Schlüsselkind
Zitat von Juju:
Meine Kolleginnen ja auch, sie sind so neidisch, weil alle Kunden nach mir fragen.


Das war damals exakt genau so bei mir (heute habe ich wenig Kundenkontakt). Ich find immer, da können doch die Leute auf der Arbeit froh sein, wenn Du deinen Jobs so toll machst und sich für dich mitfreuen, dass es so toll läuft im Team! Und warum Kunden gerade den oder diejenige weniger freundlich finden oder mehr, ist doch auch eine Sympathiefrage und sollte man auch im Berufsleben nicht auf seine eigene Person beziehen.

30.07.2022 18:32 • x 2 #128


Schlüsselkind
Zitat von Juju:
Nein, ich mache es meinem Umfeld mit der Harmoniesucht nicht schwer, die denken alle, ich sei sehr taff.


Könnte es dir hier helfen, dich anderen gegenüber auch mal von deiner verletzlichen Seite zu zeigen? Wer sich nach außen immer unabhängig und taff zeigt, hinterlässt oft für seine Mitmenschen nur diesen Eindruck und so entsprechend wird man dann auch fortwährend behandelt. Nur ist es doch so, dass gerade die Menschen, die nach außen hin immer sehr stark erscheinen, auch schwach und verletzbar sein dürfen.

30.07.2022 18:51 • x 4 #129


Marylu
Liebe Juju,
auch ich kann dich zum Teil verstehen, weil ich ebenso ein sehr offener und positiver Typ bin. Jedoch versuche ich mich auch ab und zu ganz bewusst zurück zu halten, denn manchen bin ich zu schnell und zu offen. Das kommt auch mir zu gute, da ich nicht immer für alles Verantwortung übernehme. Vielleicht magst du es auch Mal probieren. LG.

30.07.2022 21:05 • x 1 #130


Juju
Ich habe gestern etwas ganz interessantes vom PAL-Verlag gelesen.
Dieser Artikel hat es bei mir tatsächlich auf den Punkt gebracht und mir ging ein Licht auf.
Es ist weniger die Sucht nach Harmonie als die Angst vor dem Konflikt. Ich habe Angst, dass ich mich nicht wehren kann, mir jemand schaden kann. Versteht ihr? Ich brauche nicht unbedingt die Harmonie, sondern einfach Normalität, weil ich denen oder auch anderen in meinem Leben ja nichts getan habe. Warum greift man mich wegen meiner Art an? Ungerechtigkeiten, Unverschämtheiten, mich macht das auch eher wütend als traurig. Dreistigkeit...
Ich habe vor solchen Leuten einfach Angst, ich kann meinen Mann nicht stehen.
Meine Schwester und mein Bruder, die nehmen beide kein Blatt vor den Mund, das ist dann manchmal schon eher zum schämen und meine Schwester sagte gestern noch, dass sie manchmal denken würde, hätte sie doch nur ihre Klappe gehalten, weil sie sich immer und überall verteidigt und für sich einsteht.
Ich frage mich dann, wieso ich das nicht kann. Ich kann es ja auch bei meinen Geschwistern nicht. Nirgends. Ich kusche meist und mache dann aber die Faust im Sack und bekomme es ans Herz oder in den Magen. Ich traue mich dann einfach nichts zu sagen, weil ich Angst vor der Reaktion habe.

Ein gutes Beispiel,..
Ich hatte ja Corona. Ich traf mich nach der Genesung mit einem befreundeten Paar zum Karten spielen, das machen wir oft. In der Quarantäne fragte die Freundin immer wieder nach, kümmerte sich, bot sich an. Von ihm war nichts zu hören. Was aber mir noch nicht einmal aufgefallen war, hatte da nicht drüber nachgedacht.
Als wir spielten, hatten wir die allgemeine Rede von Krankheiten und Nachfragen der Freunde. Da fühlte er sich plötzlich angegriffen, fragte mich dann, ob er sich bei mir hätte melden müssen? Er äußerste sich aber so vehement, dass ich schon einknickte und mich gar nicht traute meine wahre Meinung zu sagen. Allgemein denke ich nämlich, egal ob Männlein oder Weiblein, wenn man ein enges Verhältnis hat, dann fragt man nach, man wünscht gute Besserung oder so. Das traute ich mich gar nicht zu sagen, weil ich schon spürte, dass ich ihm diesen Fehler nicht unterstellen durfte, weil er damit nicht klar kommt, dass man ihm das ankreiden könnte.
Ich sagt dann, nein,,, hast nichts falsch gemacht. Nur, um nicht in Ungnade zu fallen. Im Nachhinein dachte ich aber schon, er hätte auch mal nachfragen können, das macht man einfach. Aber da bin ich jetzt nicht nachtragend. Versteht Ihr?



der Artikel...
eder von uns hat es schon einmal erlebt: Wir äußern einen Wunsch und unser Gegenüber kriegt diesen in den falschen Hals. Ein Wort gibt das andere, schon ist man mitten im schönsten Streit. Man wird persönlich, schießt unter die Gürtellinie und sagt Dinge, die kränken und verletzen sollen.

Kein Wunder also, dass sehr viele Menschen mit einem Konflikt etwas Negatives verbinden, nämlich Streit und unsachliche Auseinandersetzungen. Wer starke Angst vor einem Konflikt hat und deshalb konfliktscheu ist, sieht im Konflikt eine Bedrohung für seine Person. Er fürchtet sich vor Kränkung, Wehrlosigkeit, Ablehnung, Störung oder Verlust der Beziehung.

Mit allen Mitteln versucht er deshalb, Konflikte zu vermeiden. Der Preis für die Meidung aller Konflikte ist, dass er auf die Erfüllung seiner Wünsche verzichten muss, die eigene Sichtweise nicht mitteilen und seine Rechte nicht wahren kann.

So kann sich mit der Zeit eine gehörige Portion Unzufriedenheit ansammeln, die er dann vielleicht in einer für alle völlig überraschenden und unerwarteten Explosion entlädt und dabei ziemlich unsachlich und ungerecht dem anderen gegenüber ist.

Der Konflikt, den er vermeiden wollte, kommt nun doch ans Tageslicht. Kommt es nicht zur Explosion, ist er gefährdet, zu Alk. oder Beruhigungsmitteln zu greifen, um den Deckel auf dem Topf der Gereiztheit und Unzufriedenheit zu halten.

Auch in Konfliktgesprächen, denen wir nicht aus dem Weg gehen können, weil andere den Konflikt ansprechen, wird sich unsere Angst vor Konflikten niederschlagen. Wir tun z.B. alles, um die Flamme niedrig zu halten - beschwichtigen, nehmen alles zurück oder bieten einen Kompromiss an, der uns schadet - nur um Ruhe zu haben.

Die Angst vor Konflikten macht uns also unfrei.

Woher kommt die Angst vor Konflikten?
Für die meisten Menschen sind Unstimmigkeiten und Konflikte nicht gerade angenehm. Sie haben jedoch im Laufe ihres Lebens Strategien entwickelt, damit umzugehen, ja, vielleicht sogar auch Positives darin zu sehen.

Anders ist es bei Menschen mit starker Angst vor Konflikten. Sie haben in ihrem Leben, meist in der Kindheit, bzgl. Konflikten sehr negative Erfahrungen gemacht. Ihre Eltern reagierten auf ihre Wünsche, Meinungen oder Gefühlsäußerungen mit Vorwürfen, Liebesentzug, Wutausbrüchen oder gar Gewalt.

Sie haben sich in solchen Situationen so bedroht gefühlt, dass sie sich total hilflos fühlten. Sie fühlten sich in ihren Bedürfnissen nicht ernst genommen und unverstanden. Sie empfanden Scham und Schuldgefühle, sich falsch verhalten zu haben.

Nach einem Konflikt waren die Eltern meist auch nicht in der Lage, zu verzeihen und sich wieder zu versöhnen. Es gibt Eltern, die dann tagelang nicht mit ihren Kindern sprechen. Aus Angst davor, dass ihre Eltern sie nicht mehr lieben könnten, strengten die Kinder sich an, besonders brav zu sein und den Wünschen der Eltern zu entsprechen.

Und so entwickelten sie mit der Zeit die Einstellung, dass sie kein Recht auf ihre Meinung, Wünsche und Gefühlsäußerungen haben, sondern dafür bestraft werden. Für sie sind Konflikte gefährlich, weil sie die Erfahrung gemacht haben, sich nicht wehren zu können und den Kürzeren zu ziehen.

Gleichzeitig haben sie aber natürlich das starke Bedürfnis, von anderen akzeptiert und anerkannt zu werden, weil sie sich selbst nicht anzunehmen gelernt haben. Die Folge ist, dass sie versuchen, Konflikte zu vermeiden, um die Beziehung zu anderen Menschen zu erhalten und sich nicht hilflos zu fühlen.

Angst vor Konflikten - wie damit umgehen?
Sie suchen nach Möglichkeiten, Ihre Angst vor Konflikten zu reduzieren? Dieses Video gibt Tipps und Hilfestellungen.

Wie mit der Angst vor Konflikten umgehen?
Die Veränderung muss in unseren Einstellungen beginnen. Als erstes müssen wir akzeptieren lernen, dass wir Konflikte nicht vermeiden können. Selbst wenn wir einen offenen Konflikt verhindern könnten, so gäbe es den Konflikt doch immer noch in unserem Innern.

Wir hadern mit uns, dass wir unsere Interessen nicht durchgesetzt haben, oder mit dem anderen, dass er seine Vorstellungen verwirklicht hat. Hilfreich ist es auch, sich in Erinnerung zu rufen, dass ein Konflikt nicht nur Nachteile haben muss.

Vorteile sind z.B., dass der andere von unseren Bedürfnissen weiß und sich gegebenenfalls danach richten kann. Und nach einem reinigenden Gewitter sind die Interessen und Fronten klar und jeder weiß, woran er beim anderen ist.

Ein zweiter Schritt besteht darin, unser Selbstwertgefühl zu stärken.

Wir dürfen uns selbst nicht klein machen. Wir sind liebenswert und anderen Menschen gleichwertig. Keiner hat mehr oder weniger Recht, seine Wünsche zu äußern und Interessen zu vertreten. Ja, wir haben nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, gut für uns zu sorgen und auf die Äußerung unserer Bedürfnisse zu achten.

Ob wir unsere Bedürfnisse erfüllt bekommen oder wie wir uns einigen, hängt dann von den jeweiligen Partnern ab. Erfolgreich einen Konflikt lösen, heißt, dass beide Parteien sich als Gewinner sehen.

Ein dritter Schritt besteht darin, unsere negative Bewertung von Konflikten zu überprüfen.

Ein Konflikt ist nicht gleichbedeutend mit einer Bedrohung für unsere gesamte Person, auch wenn wir das vielleicht so empfinden. Wir bewerten den Konlikt lediglich als Bedrohung.

Um mit Konflikten gelassener umgehen zu können, müssen wir lernen, zwischen unserer Person und dem Thema des Konflikts zu trennen.

Auch wenn der andere unsere Forderung oder Meinung nicht gut findet, bedeutet dies nicht, dass wir als Person nicht in Ordnung sind. Um Konflikte anzusprechen, ist es auch wichtig, dass wir lernen, unsere Meinungen und Gefühle angemessen zu äußern, sodass zumindest von unserer Seite alles getan ist, einen Konflikt sachlich zu lösen.

Wichtig ist, klar und sachlich, seine Meinung zu sagen.

Ob wir uns dann durchsetzen, ist eine zweite Sache. Und natürlich benötigen wir auch Strategien, wie wir destruktiven Kommentaren und Angriffen unter der Gürtellinie begegnen. Um dies zu lernen, gibt es Selbstsicherheits- und auch Konfliktlösetrainings.

Ich wünsche Ihnen die Kraft und den Mut, konfliktbereiter zu werden und mehr auf Ihre Bedürfnisse zu achten. Sich vor Konflikten zu drücken ist kurzfristig bequem, langfristig verkompliziert sich dadurch unser Leben jedoch. Alles Gute.
https://www.palverlag.de/angst-vor-konf...0vermeiden.

31.07.2022 07:45 • x 5 #131


Pilsum
Zitat von Juju:
Ich ertrage es tatsächlich nicht, wenn mich jemand nicht mag, das macht mir Angst und ich verstehe es nicht, weil ich niemandem etwas böses möchte.


Guten Morgen Juju,

vermutlich ist diese Aussage von Dir ganz entscheidend. Darüber solltest Du am besten mal länger nachdenken.
Nach meiner Meinung führt diese Einstellung automatisch zu Deinem Thema - Gehöre nirgends dazu.

Wenn Du Dich immer so verhältst, dass man Dich möglichst mag, dann hast Du sehr hohe, vermutlich
zu hohe Erwartungen an das Verhalten anderer Menschen. Du kannst im Grunde bei jedem Menschen
dann darauf warten, das sie/er Dir irgendwann zeigt, was sie/er an Deinem Verhalten gerade mal nicht mag.
Wenn Du dann in dieser Situation erschrickst und Dich enttäuscht zurückziehst, bleibst Du vermutlich
häufig unglücklich zurück.
Dabei ist es doch im Grunde meistens ein normaler Vorgang, dass Dir ein anderer Mensch sagt und zeigt,
dass er etwas an Deinem Verhalten nicht mag.

Nun stellt sich die Frage. Bist Du bereit, Deine bisherige Lebenseinstellung einmal zu überprüfen und zu
hinterfragen? Vielleicht würdest Du danach an einigen Stellen etwas zufriedener sein.
Oder bestehst Du darauf, dass allein Deine Lebenseinstellung die Richtige ist? Möglicherweise bleibt es
dann dabei, dass Du selten irgendwo dazu gehörst.

31.07.2022 09:02 • x 2 #132


Pilsum
Zitat von Jedi:
Was wir dabei oft übersehen ist, je mehr wir auf Harmonie aus sind, umso mehr werden wir
dann oft von Anderen nicht mehr ernstgenommen u.so begegnen sie uns dann auch.


Diese Aussage von Jedi finde ich besonders wichtig. Sie spricht davon, warum Menschen untereinander
häufig nicht klarkommen.

Zitat von Juju:
Diese Menschen sehen mich als ihren Feind, weil ich sie mit meiner positiven, lustigen Art triggere.

Ich denke nicht, dass Du sie triggerst. Sie werden Dein Verhalten nicht verstehen können. Finden es
vielleicht auch unnormal und übertrieben. Und das sagen und zeigen sie Dir dann vermutlich auch
häufiger.

Zitat von Juju:
Aber wie soll ich damit umgehen?
Ich kann so ein Verhalten nicht verstehen und sie machen mir Angst, weil sie einfach unberechenbar sind

Wie sollen denn die anderen mit Deinem Verhalten umgehen? Möglicherweise machst Du ihnen mit
Deinem Verhalten auch gelegentlich Angst? Kannst Du Dir das vorstellen?

Zitat von Juju:
Wenn ich das so lese, ich sei überall beliebt, dann schäme ich mich wieder, weil das unangenehm für Menschen klingt, die das nicht so haben und das sind die Neider.


Hier könnte es sein, dass Du etwas falsch siehst? Du gehst hier nur von Deiner persönlichen
Lebenseinstellung aus. Was heißt denn, sie haben das nicht. Hast Du schon mal darüber nachgedacht,
dass sie vermutlich gar nicht so sein wollen wie Du?

Zitat von Juju:
Nein, ich mache es meinem Umfeld mit der Harmoniesucht nicht schwer, die denken alle, ich sei sehr taff.

Was wäre denn, wenn Du es Deinem Umfeld manchmal mit Deinem Harmonie-Bestreben doch schwer machst? ? ?

31.07.2022 09:17 • x 2 #133


Pilsum
Zitat von Juju:
Es ist weniger die Sucht nach Harmonie als die Angst vor dem Konflikt.


Juju, genau so wird es sein.

Zitat von Juju:
Ich habe Angst, dass ich mich nicht wehren kann, mir jemand schaden kann.

So wird es sein.

Zitat von Juju:
Ich brauche nicht unbedingt die Harmonie, sondern einfach Normalität, weil ich denen oder auch anderen in meinem Leben ja nichts getan habe. Warum greift man mich wegen meiner Art an?


Das ist ein sehr, sehr großes Thema. Ohne es bewusst zu wollen, greifen wir Menschen uns ständig
mit Worten und mit unserem Verhalten an. Das lässt sich kaum verhindern.
Wichtig ist dann. Was macht man damit, wenn man sich angegriffen fühlt? Darf man das sagen?
Darf man zurückschlagen? Wie reagiert man da klug?

Zitat von Juju:
Ich habe vor solchen Leuten einfach Angst, ich kann meinen Mann nicht stehen.

Es ist stark, dass Du erkannt hast, woher ein Teil Deiner Probleme kommen könnte.
Auf diesem Weg kannst Du Dich sicher ein großes Stück selbst befreien.

Vor anderen Menschen sollten wir eher wenig Angst haben und dies auch sagen und zeigen.
Das macht uns zufriedener.

31.07.2022 09:33 • x 2 #134


Juju
Lieber @Pilsum . Ich danke Dir für Deine Kommentare zu meinem Thema.
Fakt ist, dass ich immer reagiere, nicht agiere. Bei mir dürfen im Grunde genommen alle sein, wie sie sind. Ich bin nie diejenige, die andere zurechtweist, weil mir vielleicht etwas an ihnen nicht passt. Ich finde das vermessen und unnormal. Wer gibt einem das Recht das zu tun? Bei mir kommt das Problem erst zu Tage, wenn man mich angreift, in welcher Form auch immer.
Ich glaube, wir reden hier aneinander vorbei. Ich möchte mit denen keine Harmonie, ich möchte lieber, dass sie mich in Ruhe lassen oder wenn es dann doch soweit kommt, mich das nicht so arg triggert.

31.07.2022 10:37 • x 5 #135


Pilsum
Zitat von Juju:
Fakt ist, dass ich immer reagiere, nicht agiere.

Das wird so sein. Nicht agieren macht oft auch unzufrieden.

Zitat von Juju:
Ich glaube, wir reden hier aneinander vorbei.

Das sehe ich wie Du. Wir reden deswegen aneinander vorbei, weil wir beide häufig unterschiedliche Ansichten
darüber haben, wie Menschen miteinander umgehen sollten, damit jeder ein bisschen zufrieden sein kann.

Zitat von Juju:
Bei mir dürfen im Grunde genommen alle sein, wie sie sind.

Kann das wirklich sein? Warum stört es Dich dann, wenn sie unfreundlich zu Dir sind?

Zitat von Juju:
Ich bin nie diejenige, die andere zurechtweist, weil mir vielleicht etwas an ihnen nicht passt. Ich finde das vermessen und unnormal.

Hier unterscheiden wir uns. Die Menschen, mit denen ich zusammen lebe und arbeite machen aus meiner Sicht
nicht immer alles gut und richtig. Folglich muss ich denen das doch auch gelegentlich mal sagen dürfen,
dass ich es besser finden würde, wenn sie das eine oder andere anders (besser) machen würden.
Wie soll ein Mensch sich verbessern, wenn man ihm kein Feedback gibt. Also sollte ich einem anderen
Menschen doch immer wieder mal respektvoll sagen, was ich besonders gut finde. Dann kann
diejenige/derjenige erkennen, dass ich Dinge aus einer völlig anderen Sicht sehe.
Wenn jeder Mensch jeden anderen Menschen vom Verhalten her so sein läßt, wie er ist, beginnen mit der
Zeit chaotische Zustände. Deswegen gibt es im Privatleben, am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft
überall vorgeschriebene und ungeschriebene Regeln.
Du denkst , Du gehörst nirgends dazu, weil Du offensichlich nicht verstehst oder ungern akzeptierst,
nach welchen Regeln andere Menschen spielen.

Zitat von Juju:
Bei mir kommt das Problem erst zu Tage, wenn man mich angreift, in welcher Form auch immer.

Das habe ich verstanden. Überall, wo sich ein Mensch bewegt, wird er bewusst oder unbewusst von anderen Menschen angegriffen. Mal mehr und mal weniger.
Deshalb sollte man lernen, wie man mit den gefühlten Angriffen umgehen kann.

Zitat von Juju:
Ich möchte mit denen keine Harmonie, ich möchte lieber, dass sie mich in Ruhe lassen

Ist das nicht schwierig? Wie soll das gehen?

Zitat von Juju:
oder wenn es dann doch soweit kommt, mich das nicht so arg triggert.

Nun, wie stark Dich etwas triggert, das kannst Du ja beeinflussen.

31.07.2022 11:34 • x 2 #136


Schlüsselkind
Zitat von Juju:
Lieber @Pilsum . Ich danke Dir für Deine Kommentare zu meinem Thema. Fakt ist, dass ich immer reagiere, nicht agiere. Bei mir dürfen im Grunde genommen alle sein, wie sie sind. Ich bin nie diejenige, die andere zurechtweist, weil mir vielleicht etwas an ihnen nicht passt. Ich finde das vermessen und unnormal. Wer ...


Liebe Juju,

das ist meinerseits reine Spekulation. Könnte es sein, dass dir die mangelnde Wertschätzung Anderer so zu schaffen macht und Du dich nicht so angenommen oder gesehen fühlst wie Du als Person bist? Das wäre eine Vermutung, dass dich diese wiederkehrenden Situationen so schlimm triggern. Das ist mir besonders aufgefallen, weil Du schriebst, dass dir dann die Abwesenheit der anderen lieber ist als etwas halbgares.

Habe mal vor einiger Zeit folgendes Zitat von Dita von Teese gelesen:
Du kannst der reifste, safstigste Pfirsich auf der ganzen Welt sein und es wird immer noch jemanden geben, der Pfirsiche hasst.

Da ist mir zum ersten Mal bewusst gewordenn, dass man so offen und liebenswert sein kann wie man will, es wird immer Situationen geben in denen der andere das trotzdem nicht will. Das zu akzeptieren ist mitunter echt schwer.

Vielleicht hilft es hier an den eigenen Grenzen zu arbeiten? Du investierst ja, Deinen Beiträgen nach, viel in andere, gibst Deine wertvolle Zeit und Energie (auch indem Du viel über andere Menschen nachdenkst, zeigt sich das). Vielleicht kannst Du da für dich gesündere Grenzen ziehen?

31.07.2022 12:59 • x 4 #137


Jedi
Zitat von Juju:
Fakt ist, dass ich immer reagiere, nicht agiere.

Und das hatte @Pilsum so in seinen Antworten auch herausgestellt.
Und ich verstehe Dich da auch @Juju , wie schwierig es ist, nicht zu agieren, sondern auf andere
zu reagieren.
Das kostet sicher viel an Energie, weil es bei anderen, oft es keine Konstante gibt - soll heißen,
dass Du Dich nict immer darauf einstellen kannst, was da kommen könnte.
---
Zitat von Schlüsselkind:
Du kannst der reifste, safstigste Pfirsich auf der ganzen Welt sein
und
es wird immer noch jemanden geben, der Pfirsiche hasst.

So sind die Menschen u. leider enthält dieses Zitat sehr viel an Weisheit !

31.07.2022 15:04 • x 3 #138


Juju
@Pilsum , ja...wir sind nicht immer derselben Meinung, aber ich finde es gut, dass Du mein Thema kommentierst, weil Du mir es augenscheinlich gut meinst. Ich sehe es als konstruktive Kritik und fühle mich nicht angegriffen.
Ich glaube jedoch, wenn jeder so sein darf wie er ist, dann wäre das einfacher. Ich spreche hier von der Normalität, nicht von apartem Verhalten. Natürlich ist auch das wieder Ansichtssache.
Vielleicht muss ich lernen mir dieses für mich verletzende Verhalten nicht so zu Herze zu nehmen und der Spruch mit den Pfirsich ist klasse, @Schlüsselkind. Bei Dir @Jedi fühle ich mich auch verstanden.
Ich danke Euch sehr für Euer Feedback

31.07.2022 15:39 • x 4 #139


Jedi
Zitat von Juju:
Ich glaube jedoch, wenn jeder so sein darf wie er ist, dann wäre das einfacher.

Ja hast Du absolut recht
Auch wenn man unterschiedlicher Meinung u. Ansichten hat, geht es hier nicht um richtig oder falsch,
sondern es handelt sich um eine Meinung, die aus unterschiedlichen Erfahrungen herrührt.
Dann macht so ein Austausch Sinn u. gibt einem auch was !
-----------
Zitat von Juju:
Vielleicht muss ich lernen mir dieses für mich verletzende Verhalten nicht so zu Herze zu nehmen

Trotzdem solltest Du nicht dabei vergessen, dass Du auch verletzt sein darfs u. Du solltest es nicht unterdrücken.
Was Du lernen kannst u. Dir helfen soll, dass Du es nicht immer so nah an Dich rankommen lässt.
Gehört zu Deiner Selbstfürsorge !

31.07.2022 16:34 • x 5 #140


G
Zitat von Pilsum:
Überall, wo sich ein Mensch bewegt, wird er bewusst oder unbewusst von anderen Menschen angegriffen. Mal mehr und mal weniger.

lol Also ich werde nicht überall angegriffen. Das käme mir echt schlimm vor, Papa Pilsum.

Mir dünkt, dass von einigen selbst kleinste zwischenmenschliche Mikro-Störreize automatisch (d.h. im Gemüt) mit der Durchschlagskraft eines destruktiven Frontalangriffs gleichgesetzt werden.

@Juju

Sorry, ich habe nicht die ganze Problematik verfolgt, die du hier schilderst (ist ja echt komplex!), aber ich wollte mich für das Reinstellen des Artikels bedanken. Den finde ich auch echt gut!

Ich finde nur, es fehlt der Hinweis auf den Skill der Ambiguitätstoleranz/Ambivalenz. Das ist bei Konflikten ganz wichtig.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ambivalenz
https://de.wikipedia.org/wiki/Ambiguit%C3%A4tstoleranz

31.07.2022 17:15 • #141


Pilsum
Zitat von Grothszes:
Ich finde nur, es fehlt der Hinweis auf den Skill der Ambiguitätstoleranz/Ambivalenz. Das ist bei Konflikten ganz wichtig.

Es tut mir leid. Kann das eventuel mehr Sinn ergeben, wenn wir uns hier auf Deutsch unterhalten?
Dann verstehen alle, was Du aussagen willst.

Zitat von Grothszes:
Also ich werde nicht überall angegriffen. Das käme mir echt schlimm vor, Papa Pilsum.

Da möchte ich Dir gern widersprechen. Nicht unbedingt überall werden wir angegriffen.
Jedoch erfolgen Übertritte in unser persönliches Denken bei den meisten Begegnungen mit anderen Menschen.
Sonst zeigten Menschen wesentlich weniger Aggressionen.

31.07.2022 17:57 • x 1 #142


G
Zitat von Pilsum:
Kann das eventuel mehr Sinn ergeben, wenn wir uns hier auf Deutsch unterhalten?

Man kann nicht einfach mal so festgelegte Begriffe ändern. Das geht nicht, sonst gäbe es keinen sprachlichen Konsens mehr über die Gegenstände, mit denen wir uns beschäftigen - es käme infolgedessen nur noch zu Wortneuschöpfungen und Privatlogik. In den beiden Wiki-Artikeln wird doch jeweils ganz gut erklärt, um was es geht, oder nicht?

Zitat von Pilsum:
Jedoch erfolgen Übertritte in unser persönliches Denken bei den meisten Begegnungen mit anderen Menschen.

Ja, das ist wohl so, Pilsum. Das ist aber nicht vermeidbar. Ich würde sagen, es ist sogar erst die essentielle Bedingung dafür, dass es zu gedanklichem Austausch kommt.

Zitat von Pilsum:
Sonst zeigten Menschen wesentlich weniger Aggressionen.

Aber dafür gibt es ja Diskurs, Argumentation und Diskussion - innerhalb derer können Streitpunkte, Sichtweisen, Missverständnisse, Grenzüberschreitungen, etc. eingebracht und verarbeitet werden (wenn's gut läuft). Aggression ergibt sich für mich vielmehr aus dem Zerwürfnis.

31.07.2022 19:22 • #143


Kate
Zitat von Grothszes:
lol Also ich werde nicht überall angegriffen. Das käme mir echt schlimm vor, Papa Pilsum.

Ist es Dein Vater, oder warum nennst Du ihn Papa?

31.07.2022 19:29 • #144


Juju
Ich verstehe hier teilweise nur noch Bahnhof. Für meinen kleinen Geist ist manches jetzt zu komplex, zu Wissenschaftlich, zuviel Intellekt und Wissen. Meine Art der Konversation ist leichter, ich bin leichter gestrickt. Es ist mir too much, weil ich einfach nicht mehr folgen kann.

31.07.2022 21:19 • x 7 #145


Kate
Ich habe derzeit auch stark das Gefühl hier wollen sich einige nur noch übertrumpfen. So ist keine "normale" Unterhaltung mehr möglich.

31.07.2022 21:26 • x 7 #146


G
Zitat von Kate:
Ist es Dein Vater, oder warum nennst Du ihn Papa?

Das ist nur ein Kosename, Kate.

Zitat von Juju:
Ich verstehe hier teilweise nur noch Bahnhof.

Ist doch eh off-topic vom Inhalt her. Sorry, wir sollten deinen Thread nicht unnötig zumüllen.

01.08.2022 01:23 • #147


Juju
Zitat von Grothszes:
Das ist nur ein Kosename, Kate. Ist doch eh off-topic vom Inhalt her. Sorry, wir sollten deinen Thread nicht unnötig zumüllen.


So schaut es aus.

01.08.2022 06:38 • #148


Juju
Heute Morgen bin ich im Gegensatz zu sonst wirklich nicht gerade erpicht auf die Arbeit zu gehen. Montag ist ja nun eh nicht der Lieblings-Tag, zumal er auch 11h Arbeit bedeutet. Aber heute wird eine schlechte Stimmung da sein und das bereitet mir großes Unbehagen. Das Aufeinander treffen, das macht mir Angst. Sie werden mir vielleicht nicht grüßen, mich links liegen lassen oder mir auch einfach die Schuld für Freitag geben. Diese Konfrontation, der würde ich am liebsten aus dem Weg gehen. Ich fühle mich im Recht, ich möchte allerdings tatsächlich lieber Friede, Freude, Eierkuchen, weil es in meinen Augen keinen Grund zum Hadern der anderen gibt. Aber nun denn, ich muss mich da gedanklich umstellen. Ich brauche sie nicht, sie brauchen mich nicht, zumindest nicht emotional, nur rein geschäftlich muss es laufen. Wir sind ja zu 4, und eine davon , die am meisten zu sagen hat, steht hinter mir und ist auch meiner Meinung. Sie hat das sagen. Ich hoffe nur, dass sie nicht auch noch einknickt und sich auf die andere Seite schlägt. Aber nun denn... Sollte es so sein, das setze ich meine Segel, und werde mich woanders bewerben. Heute bin ich 5 Monate dort...
Es ist nichts in Stein gemeißelt. Wenn ich eins gelernt habe, dann das!
Muss immer noch und immer wieder an den Pfirsich denken. Der Spruch ist wirklich gut.

01.08.2022 06:45 • x 3 #149


A


Hallo Juju,

x 4#30


Juju
So, den gestrigen Tag habe ich hinter mich gebracht. Wie zu erwarten sprach die eine auf der Arbeit kein Wort mit mir, die andere, die Jüngere war relativ normal. Unsere Teamleiterin war ja auch da und von daher hatte ich meinen Gesprächspartner. Wir hatten auch gut zu tun, und somit war ich teils abgelenkt. Ich habe mich natürlich gefragt, was sie denn hat, warum sie so eine Laune hat und gerade mit mir nichts spricht und mir einen Kopf macht. Habe auch überlegt, ob irgendetwas vorgefallen war. Nun denn... Irgendwann bin ich in die Küche, um mir einen Kaffee zu machen, da sah ich, das die Kaffeemaschine in alle Einzelteile zerlegt war, und gespült wurde. Diese Maschine brachte die Dame an meinem 2ten Arbeitstag mit, weil die andere kaputt war. Allerdings natürlich nicht für mich, sondern für die Chefin. Jene mag allerdings keinen Kaffeepads-Kaffee und somit war ich die letzten 5 Monate die Einzige, die sich damit Kaffee zubereitet hatte. Gut, ich wusste direkt was los war, sie wollte nicht, dass ich ihre Maschine benutze. Ich sagte noch zu der Teamleiterin, pass auf, die nimmt die Maschine mit nachhause. Was ja im Grunde genommen ihr gutes recht wäre. Ist ja ihre Maschine.
So war es dann auch. Sie bekam dann mit, dass ich mir überlegte, wie ich am nächsten Tag zu meinem Kaffee auf der Arbeit komme... da fährt die mich an und sagt: Ich kann ja wohl meine Maschine mitnehmen, oder ob es da ein Problem gäbe. Ich sagte, nein, natürlich nicht, hättest aber ja bescheid sagen können, damit ich gerichtet bin. Das bekam dann auch die Teamleiterin mit, sie stellte sich auf meine Seite und versuchte diplomatisch zu sein. Sie war allerdings auch schon länger von der Dame genervt. Jedenfalls sagte sie dann, ihre Maschine sei gestern zuhause kaputt geganen, dafür bräuchte sie jetzt jene, und jene würde sie am Donnerstag wieder mitbringen, weil sie am Mittwoch Besuch bekäme und die dafür bräuchte. Sie verstrickte sich in Lügen,.. es war eindeutig gegen mich gerichtet. Das i-tüpfelchen kam dann gestern Abend, da sah ich in unserem Arbeitschat, dass ich ihr Profilbild nicht mehr sah. Sie hatte mich also blockiert. Warum blockiert man jemandem, mit dem man doch angeblich kein Problem hat ?
Die anderen waren/sind nämlich nicht blockiert.
Die Teamleiterin bekam das ja die ganze Zeit schon mit und der hat es dann gestern Abend gereicht und sie ist noch zur Chefin und hat mit ihr darüber geredet. Sie hat mich gestern Abend noch angerufen und mir das gesagt.
Jetzt bin ich natürlich ziemlich ängstlich, denn jetzt wird die andere ja noch böser auf mich sein .... puh....keine Lust so zu arbeiten. Hatte ich in 30 Jahren nicht. Bisher war noch niemand auf der Arbeit auf mich neidisch...

02.08.2022 06:28 • x 1 #150

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