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Burnout Symptome und Auswirkungen verstehen lernen

Ralf_Refokus
Liebe Forum-Mitglieder,

leider lese ich in diesem Forum viele Missverständnisse über Burnout und was die Ursachen und Symptome sind.
Und auch in meinem Alltag bekomme ich das immer wieder mit.

Ich selbst habe Burnout erlebt und glücklicherweise mit professioneller Hilfe sehr gut überstanden.
Mir ist es deshalb wichtig, etwas zurückzugeben und ich möchte dass andere Betroffene oder Angehörige (auch vor allem Partnerinnen und Partner von Burnout-Leidenden) auch von meinem Wissen und meinen Erfahrungen im Burnout und vom Weg aus dem Burnout profitieren können!


Wenn du Interesse hast, mehr darüber zu erfahren, schau dir gerne mal meine Videos zu den 12 Stufen des Burnout an. In jeder Folge berichte ich auch von meinem Erfahrungen und gebe ein paar konkrete Tipps dazu.



LG,
Ralf

09.03.2022 13:42 • x 1 #1


H
Warum gibst du nicht einfach auf?

09.03.2022 18:02 • x 1 #2


A


Hallo Ralf_Refokus,

Burnout Symptome und Auswirkungen verstehen lernen

x 3#3


Ralf_Refokus
Aufgeben ist NIE eine Option. Dafür gibt es einfach viel zu viele positive Dinge im Leben, wenn man sie denn zulässt und sich mehr auf das Fokussiert, was man hat, als das was man nicht hat.

09.03.2022 18:30 • x 2 #3


A
Zitat von Ralf_Refokus:
Dafür gibt es einfach viel zu viele positive Dinge im Leben, wenn man sie denn zulässt und sich mehr auf das Fokussiert, was man hat, als das was man nicht hat.

Da gebe ich dir völlig Recht.
Ich kämpfe aber sehr mit den mehrmals pro Woche und länger anhaltenden schmerzhaften Situationen, die eine chronische Krankheit hervorruft und mich letztlich in eine Erschöpfungsdepression getrieben haben. In diesen Momenten bräuchte ich alle Kraft, das Schöne und Lebenswerte zu sehen. Diese Kraft fehlt, weil ich sie fürs Aufrechthalten und Ertragen verwenden muss.

10.03.2022 11:41 • x 1 #4


M
Hallo Ralf,

beschreibst du in deinen Videos auch den Weg heraus aus dem Burnout? Gibt es evtl ein Transkript?

Dankeschön und Grüße,
Michi

10.03.2022 12:23 • x 1 #5


Ralf_Refokus
@Anchiwa4964 Das kann ich gut nachvollziehen, dass es in der Situation dann schwer fällt! Ich kenne ähnliche schmerzhafte Situationen (körperlich und psychisch), in denen es mir schwer fiel, mich auch auf positive Seiten im Leben zu konzentrieren.
Allerdings steckt auf der anderen Seite gerade darin auch neue Kraft und Energie, die das Ertragen und Durchhalten möglich machen. Das war auch der erste Tipp, den mir ein Profi damals gegeben hatte: Ich sollte mich jeden Tag zumindest für ein paar Minuten damit beschäftigen, schöne Dinge aus der Natur zu betrachten und da einfach ganz genau hinzuschauen und mich versuchen voll darauf zu konzentrieren. Ich hatte das jahrelange überhaupt nicht mehr gemacht.

Anfangs fiel mir das sehr schwer und ich fragte mich, was das denn bringen sollte. Aber je öfter ich das geübt habe (auch wenn ich mich dazu zwingen musste...), desto besser konnte ich mich auf so etwas konzentrieren und zumindest für einige Minuten den Schmerz unterdrücken oder vergessen.

Mit der Zeit und mit täglich ein paar Minuten üben habe ich es dann geschafft, die Zeiträume immer mal etwas auszudehnen. Heute würde ich sagen, dass das der Beginn davon war, dass ich mit meinem Verstand mit der Zeit immer mal schmerzfreie Ruheinseln schaffen konnte. Und auch wenn es mir heute gut geht, mache ich täglich (jeden Morgen oder am Abend) eine Übung, in der ich 3-5 Dinge aufschreibe, wofür ich dankbar bin. Das hilft mir auch an schwierigen Tagen, daran zu denken.

Letztlich muss da aber jeder herausfinden, was für sie/ihn geht und was hilft. Und natürlich auch mit den eigenen Kräften haushalten.

10.03.2022 14:09 • #6


Ralf_Refokus
@Michi87 Hallo Michi,

in den Videos gebe ich zu jeder Stufe ein paar Tipps, was man tun kann, um es leichter zu machen.
Der Weg aus dem Burnout besteht aus vielen Schritten und Teilen und einige der Tipps können ein Teil des Wegs sein. Allerdings kommt es auch darauf an, an welchem Punkt / in welcher Stufe des Burnout man steht.

In den weiter fortgeschrittenen Stufen hilft eigentlich nur professionelle Hilfe / Anleitung. Ich hatte es sehr lange ohne Hilfe probiert und es letztlich nur soweit verbessert, dass ich es noch länger so ertragen konnte.
Den Weg rausgefunden habe ich, weil mich Profis dabei begleitet haben. Das hat sich aber absolut gelohnt.

Für die Videos habe ich bisher noch kein Transkript, aber ich arbeite daran.
Einiges davon habe ich aber auch in meinem Blog-Artikel zusammengefasst, vielleicht hilft dir das auch:

https://refokus-coaching.de/12-burnout-symptome/

Der Weg aus dem Burnout hat für mich sehr viel damit zu tun, sich erstmal einzugestehen, dass man wirklich etwas verändern muss, und dafür selbst die Verantwortung übernimmt, das zu tun (und sich ggf. auch Hilfe holt). Im Burnout fühlt man sich ja oft auch hilflos oder ohnmächtig / machtlos und daher ist der Schritt wichtig, wieder selbst die Kontrolle über das eigene Leben und handeln zu übernehmen. Das beginnt erstmal in kleinen Schritten und kann dann mit der Zeit mehr werden...

Der Weg hat für mich auch damit zu tun, sich den eigenen Ängsten und Gefühlen zu stellen (oder wieder fühlen zu lernen, wenn man das nicht mehr kann...). Und zu lernen, sich selbst und die eigenen Bedürfnisse (wieder) wichtig zu nehmen und den Mut (und eine hilfreiche Art und Weise) zu finden, sich gegen unpassende Erwartungen und Forderungen von sich selbst und von außen abzugrenzen. Also seine Grenzen zu kennen / zu fühlen und sie sich selbst und anderen zu setzen.

Grüße,
Ralf

10.03.2022 14:22 • #7


Ralf_Refokus
@Michi87 Hallo Michi,
mir ist noch etwas eingefallen:

Ich kann dir das Buch Männerseelen von Björn Süffke sehr empfehlen (kostet ca. 10 EUR).
Darin gibt es auch sehr vieles, das als Grundlage des Weges aus dem Burnout dienen kann.

Grüße,
Ralf

12.03.2022 15:16 • #8


Claudia3009
Ich habe im Prinzip mein ganzes Leben nie auf meine Seele und Körper gehört. Hab immer auf andere gehört was gut für mich ist. Hab mich dabei total verloren. Gefühle zeigen wurde nicht toleriert, ebenso wie Schwächen. War nie gut genug. Essstörung Entwicklung mit 15... 30 Jahre lang. Bin wie erzogen, lachend über Probleme mit Kampf, drüber weggelaufen. Auch wenn das rehas und Kliniken und viele Medikamente kostete. Deswegen weiß ich nicht wirklich wie lange der Burnout da schon in mir wuchert. Hab nie drauf geachtet. Nur auf außen. Auf andere, immer helfen. Das Ende war bitter. Der absolute Zusammenbruch in der Nacht vor 2 Monaten. Ab den Moment ging null.. Erste Wochen nur Bett, Panikattacken, Angst. Inzwischen arbeite ich mich vorwärts. Meditiere, achte genau auf Seele und Körper was sie brauchen. Tue wieder was, war auch schon draußen. Aber ich bin enorm geschwächt. Alles braucht seine Zeit. Seele und Körper heilen, aber das braucht...

22.03.2022 13:53 • x 3 #9


ZeroOne
Zitat von Claudia3009:
Das Ende war bitter. Der absolute Zusammenbruch in der Nacht vor 2 Monaten. Ab den Moment ging null.. Erste Wochen nur Bett, Panikattacken, Angst.


War bei mir absolut identisch.

22.03.2022 13:58 • x 1 #10


Claudia3009
@ZeroOne das ist ja krass.
Wie geht es dir jetzt?

22.03.2022 14:06 • x 1 #11


Ralf_Refokus
@Claudia3009 Das kann ich leider sehr gut nachvollziehen... Genau dieses aussen so über alles zu stellen und die eigen Gefühle nicht wahrzunehmen und dann auch zu verdrängen, runterzuschlucken und zu verurteilen, ist wirklich eines der Kernprobleme, die ich auch selbst bei mir erlebt habe...

Es ist so wie du schreibst: Körper und Seele heilen, wenn man sie lässt - und das braucht Zeit und Geduld. Und immer etwas Aufmerksamkeit auf sich selbst und die eigenen Bedürfnisse. Und auch Akzeptanz dafür, dass es vielleicht auch mal schlechte Tage, Rückwärtsschritte oder alte Fallen gibt, in die man mal wieder reintappt. Das ist absolut normal und das dürfen wir auch akzeptieren...

Da fällt mir auch noch das Gedicht von Portia Nelson ein, das ich als so passend erlebt habe: Autobiografie in 5 Kapiteln. Falls du es nicht kennst, kannst du es googlen.
Oder ich erzähle es sonst auch in diesem YouTube Video:



-- am Schluss (ab 9:50 min) ...

Es berührt mich immer wieder.

22.03.2022 14:20 • #12


ZeroOne
Zitat von Claudia3009:
Wie geht es dir jetzt?


Jetzt geht es mir anders, @Claudia3009 .

Bei mir liegt dieses einschneidende Erlebnis jetzt schon fast 11 Jahre zurück - inklusive 6 Therapien (ambulant sowie (teil-)stationär), sowie diverser privater und beruflicher Höhen und Tiefen. Insofern zu viel, um es hier kurz abzufrühstücken.

Zusammengefasst würde ich sagen, dass ich nicht mehr das Risiko sehe, nochmals in einen Burn-Out, oder eine schwere (Erschöpfungs-)Depression zu fallen. Beruflich/finanziell habe ich mich erfolgreich komplett umorientieren können (was aber auch nur einen Teil des Lebens ausmacht).

Allerdings hat der Burn-Out psychische Kollateralschäden hervorgerufen und hinterlassen, die sich bis heute - trotz intensiver Bemühungen - nicht (therapeutisch) auflösen haben lassen.
Weshalb ich mich nach dieser langen Zeit auch frage, ob es tatsächlich noch Sinn macht, weiter daran zu arbeiten, oder es als gegeben hinzunehmen und den Fokus lieber auf andere Dinge im Leben zu lenken (was sicherlich nicht leicht ist)...

So viel mal kompakt zusammengefasst...

22.03.2022 14:40 • x 2 #13


Claudia3009
@Ralf_Refokus dankeschön dafür... Ich kenne all deine Videos, dies aber Glaube ich - noch nicht.
Ich denke durch Meditation lernt man Geduld, Achtsamkeit... Sich Stress nehmen. Seitdem ich mich nicht mehr zwinge zu schlafen sondern kommen lasse, funktioniert es damit auch besser... Hab gestern einen alten Schinken bei YouTube gesehen... Ein Pauker Film mit Hansi Kraus. Der Direx sagte zu den Lehrern. Schaut mal was passiert nachdem ihr den Schülern keinen Druck mehr macht... Sie sind besser in der Schule geworden....
Genau das ist es... Dinge in Ruhe geschehen lassen... Es wird passieren wenn Körper und Seele dafür bereit sind...
Ich geb mir Zeit... Achte auf mich... Esse mehr Obst und Gemüse... Trinke Eiweiß Shake zum Muskel Aufbau. Bewege mich täglich etwas. Achte darauf was mir Druck macht und mich stresst.
Dazu kann ich mir alle Zeit der Welt nehmen da ich schon seit 20 Jahren in EU Rente bin.
Was wirklich mir geholfen hat bisher... Reden Reden Reden... Und auch zu lachen. Lustige Filme... Weg vom TV... Selbst Vögel zwitschern kann so gut tun... Bin auch schon mal beim Lieblingslied durch die Wohnung getanzt... Ich versuche derzeit meine Seele mit guten Dingen zu füllen. Zuzulassen. Das negative war lange genug in mir. Gott sei Dank Kann man das Hirn nach und nach umpolen

22.03.2022 15:20 • #14


Claudia3009
@ZeroOne was meinst Du mit psych. Schäden?
Was machst Du jetzt beruflich?
Und wie lange hast Du gebraucht mal wenigstens wieder auf die Strasse zu gehen und wie hast Du es geschafft?
Ich glaube vor 20 Jahren oder länger, hatte ich schon mal so ne Phase. War damals anerkannte Arzthelferin.. Wollte alles wissen, war überall dabei, Party, Disko. Obwohl ich heute alles anders betrachte... Hab gekotzt und gesoffen um runter zu kommen... Irgendwann Crash.. Von Minute auf Minute... Von Party Hase und absoluten Nebel und Traurigkeit und Erschöpfung. Bekam durch meine Chefs damals schnell ne Therapie. Diagnose : manisch depressiv. Das Reden und Lithium half...
Heute lebe ich in EU Rente... Mit 46.
Es ist gut so... Ich verlange nicht viel von mir... Nur wieder spazieren gehen zu können, einkaufen, Bus zu fahren... Mehr nicht...

22.03.2022 15:29 • x 1 #15


A


Hallo Ralf_Refokus,

x 4#16


Ralf_Refokus
@Claudia3009 Das klingt schön mit dem Vogelgezwitscher und dem Tanzen Da hast du sooooo recht damit!

Auch der Spruch von dem Direx ist so passend (und das wusste man eigentlich damals schon )

22.03.2022 15:36 • #16

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