Antidepressiva können Depressionen nicht heilen - mehrere Medikamente

PiaSophie
hallo,

am dienstag habe ich einen termin bei einem psychiater. vor ca. 1,5 Jahren schlich ich trimipramin sehr langsam aus (von 150 mg auf 15 mg nach 6 monaten)
ein jahr ohne medis, allerdings fing im juni meine probleme an: ich hatte wegen arbeitsplatzwechsel eine kleine krise und nahm für 2 wochen 30 mg trimipramin (ich hatte noch reserven), dann kamen familiäre belastungsprobleme hinzu, so dass ich noch dipiperon nahm, damit konnte ich nicht auto fahren, da ich ständig müde und unkonzentriert war. eine bekannte gab mir radepur, sie beruhigten, machten nicht müde und meine antrieb steigerte sich ebenfalls und ich konnte damit auto fahren, was sehr sehr wichtig war und ist..

ich weiß dass Antidepressiva sind verschreibungspflichtig und dürfen nur nach ärztlicher Verordnung eingenommen werden, da die Therapie eine ärztliche Kontrolle erfordert. Missbräuchliche Einnahme, Selbstmedikation und Dosierungsveränderungen dürfen NIE ohne ärztliche Abklärung vorgenommen werden und können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.

mein verstand sagt zwar, es wäre besser ohne medis, aber dann kann ich gleich krank machen, was auch nicht gut, weil mir dann die decke auf dem kopf fällt, ich noch mehr grübele und mir vllt. schon längst das leben genommen hätte...alles gegen meine vernunft und gegen meinen verstand!!!!!!!!!!!

also besser medis!!! und ich kann mich deshalb mit dem thread Antidepressiva können Depressionen nicht heilen nicht identifizieren ich habe es immer wieder versucht ...nach einiger zeit rutsche ich eben wieder in die depressionsfalle und versuche krampfhaft aus dieser falle zu entkommen mit den vielen tipps die auf verschiedenen threads nachzulesen sind....

nun am dienstag gehe ich zum psychiater und ich frage mich, ob er mir die medikamente verschreibt, die ich mir wünschte,....

lg
Pia

07.11.2010 18:25 • #1


Luzie
Hallo Pia, dein Problem kenne ich auch, ich habe mir auch, phasenweise, verschiedene Medis eingeworfen, weil ich nicht mehr ein und aus wußte, und ich Angst hatte mir was anzutun.
Dafür habe ich von meinem Psychiater , wo es mir richtig schlecht ging, 10 Tran.... bekommen, damit ich auch keinen Blödsinn damit mache.
Ich bin damit ein halbes Jahr ausgekommen, dann bekam ich 10 neue, wo ich 1 von gebraucht habe, das sehe ich als Notfallmedis.
Ich nehme seit 2 1/2 Jahren cymb.... als Antidepressivum täglich, und abends 1 domi...., damit ich wenigstens 4-5 Stunden am Stück schlafe.
Mit meiner Psychotherapeutin habe ich jetzt 1Jahr auch andere Dinge erarbeitet, die mir helfen.
Zb, meinen Notfallkoffer, darin sind Dinge, die MIR helfen können aus dem loch raus zu kommen. Bei mir ist eine Entspannungs CD, eine AC/DC Cd, Notfallnummern, Nummern meiner Freunde, schöne Fotos, ein Klangherz, Igelbälle, ein Knetmann, den kann ich kneten und gegen die Wand werfen, Tempos, Duftöle, Lieblingszitate, Chilipfeffer, und als Krönung Salmiakampullendrin.
Wie gesagt, das sind Dinge, die mir helfen, vielleicht kannst du sowas ja auch für dich zusammen stellen, damit du die Sachen dann erst mal nimmst, statt zu verschiedensten Medis, die du dir teils von Freunden besorgst ( das würde ich nie machen, Freunden meine Hammerteile geben) zu greifen.
Sei vorsichtig mit den Medis, lass dich wieder auf Medis von deinem Therapeuten einstellen, dabei wünsche ich dir ganz viel Erfolg, und die nötige Geduld.
lg Luzie

07.11.2010 18:55 • #2


A


Hallo PiaSophie,

Antidepressiva können Depressionen nicht heilen - mehrere Medikamente

x 3#3


PiaSophie
ja danke Luzi für deinen beitrag... im grunde genommen habe ich auch so mein notfallköfferchen, allerdings durch meine mehrfachbelastung, keine freizeit, keine auszeit, die ich mir nicht nahm, war es wie ein waldlauf, ich rannte und rannte und dann fiel ich in die falle...dann ist es eben zu spät mit dem köfferchen, den hat man bildlich gesprochen ja im auto gelassen, es wird schon nichts passieren...im wald allein, in der falle, nur ab und an ein vögelchen, und in der jackentasche, hinter einem loch finden sich da gerade noch ein paar pillchen.......
ach ja da ist noch das handy, zum glück mit GPS ..
lg alles gute
PIA

07.11.2010 19:17 • #3


S
Hallo Pia,

auf jeden Fall ist es gut, dass Du Dienstag einen Psychiatertermin hast. Denn verschreibungspflichtige Medikamente ohne Rüksprache mit dem Arzt zu nehmen, ist mehr als fahrlässig und das trifft auch auf die Freunde zu, die Dir diese Medikamente als Freundschaftsdienst geben. Aber das weißt Du ja auch selbst schon.

Ich weiß selbst, welche Gedanken man sich machen kann, wenn man Medikamente nimmt.
Ich hatte anfangs auch große Scheu davor. Mittlerweile nehme ich die Antidepressiva nun schon weit über einem Jahr und ich gehe mal davon aus, dass noch kein Ende in Sicht ist, weil ich noch nicht stabil bin. Mittlerweile stört es mich auch nicht mehr so sehr. Ich weiß für mich, dass sie mir den Alltag erleichtern , sie dienen mir sozusagen als Hilfe zum Laufen.

Zitat von PiaSophie:
und ich kann mich deshalb mit dem thread Antidepressiva können Depressionen nicht heilen nicht identifizieren ich habe es immer wieder versucht ...nach einiger zeit rutsche ich eben wieder in die depressionsfalle und versuche krampfhaft aus dieser falle zu entkommen mit den vielen tipps die auf verschiedenen threads nachzulesen sind....

Dass Antidepressiva Depressionen nicht heilen können (aber sie können lindern und unterstützen), der Meinung bin ich auch. Aber deswegen heißt es ja nicht, dass man deswegen keine nehmen sollte oder darf. Man sollte sich eben nur bewusst sein, dass zur Heilung eben noch andere Maßnahmen notwendig sind. Eine Psychotherapie parallel zur Medikamentation halte ich für sehr sinnvoll.

Machst Du denn auch eine Psychotherapie oder hast Du in der Vergangenheit schon eine gemacht?

07.11.2010 19:33 • #4


PiaSophie
hallo liebe sonnenblume,
ich bin seit ca 10 jahren in behandlung( wegen mittelgradiger bis schwerer depression), davon habe ich 7 jahre ständig medis genommen mit kleinen unterbrechungen, die längste unterbrechung hatte ich von juni 2009 bis juni 2010... ich setze mich leider auch viel zu sehr unter druck und bis jetzt konnte ich auch eine berentung vermeiden...
wie ein stehaufmännchen stehe ich auch wieder auf...und das ist meine hoffnung, dass es wieder bessere tage gibt
ich hatte auch mehrere psychotherapien, teilweise privat finanziert, dann auch finanziert von der Krankenkasse, allerdings auch wieder abgebrochen, da die anfahrtswege zu weit oder ich der meinung war, das mir das nichts mehr bringt, DENN meist fanden die therapien statt, wenn ich in der gesunden phase war, und das war echt langweilig, ich wollte mich dann auch nicht öffnen und gab mein innerstes entweder gar nicht preis oder nur ganz spärlich, ich überlegte genau, was ich antworten sollte, meist verstellte ich mich, DENN ich wollte ja gesund wirken, ich brauche meinen job....
nun gut, zur zeit geht es mir wieder schlecht, sonst wäre ich nicht in diesem forum gelandet, aber das schreiben und lesen hat mir am wochenende sehr geholfen
liebe grüße alles gute
PIA

07.11.2010 20:39 • #5


S
Liebe Pia,

Zitat von PiaSophie:
ich bin seit ca 10 jahren in behandlung( wegen mittelgradiger bis schwerer depression), davon habe ich 7 jahre ständig Medikamente genommen mit kleinen unterbrechungen, die längste unterbrechung hatte ich von juni 2009 bis juni 2010... ich setze mich leider auch viel zu sehr unter druck

Das mit dem Druck kenne ich auch. Ich muss doch wieder gesund werden oder Ich muss auf jeden Fall stabil werden oder Ich muss fähig sein, weiter arbeiten gehen zu können, ich brauche den Job, das sind alles Sätze, die aus einem Druck heraus gesagt werden. Entweder aus dem Druck, den das Umfeld ausübt oder aus dem Druck, den man sich selber macht.

Wenn Du erreichen kannst, dass es Dir eben mit den Medikamenten wieder besser geht und Du am Arbeitsleben in dem Maße teilnehmen kannst, wie es erforderlich ist, dann scheue Dich nicht davor, Dir auch wieder welche verschreiben zu lassen.
Ich habe auf jeden Fall auch vor, die Medikamente irgendwann absetzen zu können und sie evt. auch gar nicht mehr zu brauchen, aber ob ich das wirklich schaffe, das kann ich ja auch noch nicht beurteilen.

Vielleicht ist es ja bei manchen Menschen auch erforderlich, dass sie Medikamente einfach dauerhaft nehmen müssen (hier vielelicht ja auch in einer wenigstens niedrigen Dosis), um stabil bleiben zu können.
Vielleicht gerade auch, wenn eine Depression chronifiziert ist.

Du schreibst, dass Du schon einige Therapien hinter Dir hast bzw. auch teilweise abgebrochen hast.
Hast Du denn das Gefühl, dass eine weitere Psychotherapie notwendig sein könnte?

07.11.2010 21:10 • #6

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