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Anderer Hausarzt für Thema Depression?

M
Hallo.

Ich überlege, wegen einer etwaigen Depression oder bipolaren Störung bei einem Hausarzt vorstellig zu werden. Dass man das so macht, habe ich aus dem Forum, also danke schonmal
Da ich allerdings in einem Kaff wohne, in dem jeder jeden kennt und die Hausarztpraxis aus Eltern ehemaliger Klassenkameraden besteht, überlege ich, in der näheren Großstadt einen Hausarzt aufzusuchen. Macht es Sinn, nur für diese Thematik den neuen Hausarzt zu kontaktieren, bei allen anderen Belangen aber in der Praxis im Ort zu bleiben (sie ist keine 100m entfernt, was sehr praktisch ist bei Krankmeldung, Impfung etc)?
Ich will mir irgendwie die Möglichkeit offenhalten, das ganze Thema wenn nötig fallen lassen zu können. Dass das nicht klug ist, weiß ich eigentlich, aber meine potentielle und angestrebte Verbeamtung hängt von Diagnosen und Therapien ab, was mich eigentlich davon abhält, das Thema ärztlich anzugehen.

Über Tipps und Meinungen dazu würde ich mich freuen, da ich mich permanent im Zustand des Zweifelns befinde.

LG MissT

22.04.2022 23:05 • #1


Lost111
Zitat von MissT:
Ich überlege, wegen einer etwaigen Depression oder bipolaren Störung bei einem Hausarzt vorstellig zu werden. Dass man das so macht, habe ich aus dem Forum, also danke schonmal

Hallo und willkommen hier im Forum,

ich verstehe, dass du den HA vor Ort nicht nutzen möchtest. Woher nimmst du die Diagnosen? Oder ist das nur ein Verdacht von dir? Normalerweise ist der erste Ansprechpartner dafür dein HA. Der sollte dich dann an einen Facharzt - sprich Psychiater - weiter leiten.
Du scheinst ja aber noch nicht sicher zu sein, ob du überhaupt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen möchtest. Letztendlich musst du das natürlich selbst entscheiden. Was soll ich dir raten? Ich bin da leider gerade überfragt, tut mir leid.

LG Lost111

22.04.2022 23:22 • #2


A


Hallo MissT,

Anderer Hausarzt für Thema Depression?

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M
Zitat von Lost111:
Hallo und willkommen hier im Forum, ich verstehe, dass du den HA vor Ort nicht nutzen möchtest. Woher nimmst du die Diagnosen? Oder ist das nur ein ...


Danke für die Antwort.

Meine Frage war unklar gestellt und glaube bei nochmaligem Durchlesen auch nicht so sinnig.
Bisher ist beides nur eine Vermutung, von den Symptomen spricht sehr vieles zumindest für Depressionen und einige Leute meines näheren Umfeldes, die beruflich mit psychisch kranken Menschen zutun haben, legen mir schon lange nah, da was zu unternehmen. Meine Eltern nicht, obwohl meine Mama selbst Depressionen hat, 'Diagnosen gefährden die Zukunft'...

Eigentlich möchte ich gerne handeln, nur lieber lokal anonymer.
Ich weiß halt nicht, ob zwei Hausärzte möglich sind, sodass meiner hier im Ort von Diagnosen/Behandlungen nichts erfährt. Und ob das überhaupt sinnvoll ist.
(Hintertürchendenken ist das^^)

LG

22.04.2022 23:35 • #3


ZeroOne
Hallo @MissT ,

Theoretisch kannst du auf einen Hausarzt (auch einen zweiten) bei psychischen Erkrankungen komplett verzichten und gleich einen Termin direkt bei einem Facharzt (Psychiater) machen.

Der Psychiater übernimmt eigentlich alles, was im Zusammenhang mit der psychischen Erkrankung steht: Rezepte, Überweisungen, Krankschreibungen, etc.

Dein aktueller Hausarzt muss davon gar nichts mitbekommen und du bist auch nicht verpflichtet, diesen beim Facharzt anzugeben.

Gleiches gilt, falls dir vom Psychiater eine Psychotherapie nahegelegt wird: davon muss der Hausarzt nichts mitbekommen.

Problematisch könnte nur werden, wenn dich dein Hausarzt mal wegen etwas ganz anderem behandelt und es dann z.B. zu Wechselwirkungen bei Medikamenten kommt, weil der Hausarzt nichts von der psychiatrischen Behandlung weiß.

Auf der anderen Seite sollte ein Hausarzt aber immer die erste, vertrauensvolle Anlaufstelle für jede Art von Beschwerden sein. Bei ihm sollten alle Fäden zusammenlaufen.

Wenn du deinem Dorf-Arzt nicht vertraust, wäre es vielleicht eine Überlegung wert, generell zu einem anderen Hausarzt zu wechseln, auch wenn das etwas umständlicher sein könnte?

Neben der Psyche können sich im Laufe des Lebens auch immer mal wieder andere Krankheiten, oder Bedürfnisse ergeben, die man nur mit einem Hausarzt besprechen möchte, dem man voll vertraut.

23.04.2022 05:59 • x 2 #4


M
Zitat von ZeroOne:
Hallo @MissT , Theoretisch kannst du auf einen Hausarzt (auch einen zweiten) bei psychischen Erkrankungen komplett verzichten und gleich einen Termin ...


Hallo ZeroOne,

Danke für deine ausführliche und sehr hilfreiche Antwort. Das werde ich wohl machen, gleich einen Psychiater aufsuchen, das klingt besser als (m)einen Hausarzt.

Ein Wechsel wäre wahrscheinlich allgemein sinnvoll, Mal schauen, wen ich da so finde.

Vielen lieben Dank für deine Hilfe!

LG MissT

23.04.2022 06:54 • x 2 #5


Jedi
Hallo @MissT

Zitat von MissT:
Ich überlege, wegen einer etwaigen Depression oder bipolaren Störung bei einem Hausarzt vorstellig zu werden.

Wie kommst Du darauf, dass es sich bei Dir um eine etwaige Depression - gar einer Bipolarenstörung handeln könnte.
Gut, eine Depression ist sicher auch durch einen Hauaarzt zu diagnostozieren, doch dagegen eine Bipolarestörung,
das ist schon deutlich schwieriger - selbst für einen Facharzt.
Früher schriebman über eine manische Depression u. sicher ist die Manie ein Teil, einer Bipolarenstörung,
doch gehören dazu noch vielmehr Facetten, die dann auch die Bipolarität bestätigen können.
Vorallem hat diese Diagnose weitreichende Folgen, im Prsönlichebereich, aber auch was die Medikamentöse
Behandlung betrifft - denn das ist eine Dauerbehandlung mit Medis, die gut Überwacht gehört.

Dies schreibe ich Dir nur, damit Du siehst, wie komplex eine Diagnose sein kann u. ein Hausarzt sicher da nicht
der Fachkundige ist.
Deshalb schließe ich mich auch meinen Vorschreibern an, suche einen Termin bei einem Facharzt, Psychiater/ Psychologen !

Ich wünsche Dir, dass Du schnellsmöglich einen Termin bekommst u. Dir dann geholfen werden kann !

23.04.2022 11:17 • x 1 #6


M
@Jedi Vielen Dank für Deine liebe und hilfreiche Antwort!
Anfängliche Erklärung zum Hausarzt: bis zu den beiden erhaltenen Antworten ging ich davon aus, dass der Weg grundsätzlich zuerst über einen Hausarzt ginge, der einen dann an Fachärzte weiterleitet, zu denen ich ja eigentlich möchte/sollte. Da dies scheinbar nicht der Fall ist, klärt sich mein Hausarzt-Problem ja ganz von selbst
Dankeschön für diesen Hinweis.

Meine Mutter hat eine vererbte diagnostizierte Depression und bei mir steht dieses Thema seitdem ich ca.15 bin im Raum (ca.6½ Jahre). Wurde aber noch nie ärztlich angehangen geschweige denn diagnostiziert (wollte ich ausdrücklich nicht).
Seit so ungefähr 2½ Jahren schwanke ich, was meine Grundstimmung betrifft, idR nur zwischen mir geht es sch., ich bin wertlos, tschüss und ich kann alles, bin die beste, wer will mich aufhalten.
Etwas dazwischen gibt es nicht wirklich bzw selten. Entweder fühle ich alles richtig krass super toll oder eben das komplette Gegenteil. Bisher ging es, aber langsam wird es zu anstrengender, vor anderen eine relativ konstant neutrale Stimmung zu heucheln, und ich schaffe teilweise auch meinen Alltag nur noch schwer oder sogar nicht mehr, entweder, weil ich es nicht schaffe aufzustehen und anzufangen, oder, weil ich viel zu viel für mich untypisches (unüberlegten) mache und meinen Alltag vernachlässige.

Langer Rede kurzer Sinn: ich habe keine Ahnung, was ich habe, nur den Gedanken, DASS ich was habe und Ideen dank Google (jup I know was kommt, deswegen bin ich ja jetzt hier^^) und Gesprächen mit Personen, die sich damit ärztlich auskennen oder selbst eine der Diagnosen haben.

Einen schönen Abend wünsche ich Dir.

LG MissT

23.04.2022 21:52 • x 1 #7


Heideblümchen
Hi, @MissT - ich denke auch, dein Weg ist schon der Richtige. Einen Facharzt aufsuchen, von deinen Problemen erzählen, nach und nach an die Probleme rangehen und die richtige Therapie zu finden. Googlen finde ich persönlich immer ganz, ganz fatal. Klar, die eine oder andere Diagnose kann man da schon finden, aber eine psychische Störung, egal welche, ist wirklich nicht am Küchentisch zu finden und auch nicht unbedingt im Netz, sondern durch mehrfache Besuche bei einem oder mehreren Fachärzten. Klar kann dir hier jede/r von den eigenen Erkrankungen erzählen, ob die aber zu deinen passen oder sich nur manches überschneidet......das ist virtuell sehr schwer bis gar nicht feststellbar.

Auch wirken Medikamente bei jedem anders und müssen überwacht werden (die Einnahme und auch die Wirkung).
Das Argument kam schon, dass dein aktueller Hausarzt schon wissen sollte, was du für Medikamente von anderen Ärzten verschrieben bekommen hast, um Wechselwirkungen auszuschließen. Auch im kleinsten Dort hat ein Arzt Schweigepflicht, so dass man davon ausgehen sollte, dass andere Patienten nichts von deiner Krankengeschichte erfahren. Es sei denn, du erzählst es jemandem aus deinem Bekanntenkreis oder in der Familie. Da hast du keine Gewähr, dass es unter Verschluss bleibt und nicht wie ein Lauffeuer durch die Gemeinde geht.

Egal, was sich am Ende herausstellt: bei einem Facharzt bist du immer erst mal gut aufgehoben und eine Therapie dauert immer. Man muss sich halt dran halten, was einem empfohlen wird und darf sich leider nicht nur die Rosinen rauspicken (als Beispiel: ich war immer der Meinung, eine psychosomatische Reha wäre absolut nichts für mich und habe mich mit Händen und Füßen gewehrt. Jetzt war ich 6 Wochen in einer entsprechenden Klinik und bin soooooo unendlich froh, dass ich die Reha gemacht habe! Hätte ich nie gedacht, dass das so viel bringen könnte). Alles Gute für dich! Hauptsache, du machst etwas, um deinen Zustand, der dir ja offenbar nicht gefällt, zu ändern bzw fachlich ändern zu lassen.

25.04.2022 12:40 • x 2 #8


H
Hi @MissT,

Ich kann verstehen, dass du dich da nicht direkt auf etwas verbindliches einlassen möchtest.
Ich habe selbst auch schon nach verschiedenen Möglichkeiten gesucht, mir Hilfe zu holen und es ist wirklich nicht einfach. Es gibt da aber eine Plattform, mit der ich ganz gute Erfahrungen gemacht habe, die du mal ausprobieren könntest. Sie heißt pinga.app und bietet anonyme psychologische Online-Beratung in Chat-Form. Man kann sich dort erstmal kostenlos anmelden und ausprobieren, ob es hilfreich ist. Schau doch einfach mal, ob das was für dich ist. Die Psychologen sind alle Fachleute, die dir auch bezüglich Therapie und wie es dahingehend weitergehen soll helfen können.

LG

25.04.2022 16:20 • x 1 #9


M
@hibiki vielen lieben Dank, das werde ich Mal probieren!

26.04.2022 06:31 • #10


A


Hallo MissT,

x 4#11


H
Gerne Ich wünsch dir alles Gute!

27.04.2022 09:55 • #11

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