Aggressives Verhalten

Hallo Leute,
ich leide seit längerer Zeit unter starken Aggressionen, ich bin sehr schnell gereizt und genervt bei der kleinsten Kleinigkeit und kann mich kaum konzentrieren. Ich bin momentan in der Pflege tätig, 1:1 Versorgung also wo es wirklich nicht stressig ist, trotzdem macht mich mein Patient und die Angehörigen aggressiv und mir ist schon manchmal fast der A. geplatzt obwohl er im Wachkoma liegt, der Hausarzt hat mich für 2 Wochen aus dem Verkehr gezogen als ich ihm das erklärt habe und mich zu einem Psychiater überwiesen, da ich aufgrund meiner Epilepsie eh beim Neurologen bin der auch Psychiater ist bin ich dort gewesen habe ihn mein Problem erklärt und er meinte daraufhin das ich einfach unzufrieden wäre und er nichts machen könnte. Was habt ihr dagegen gemacht oder wo finde ich rechtzeitig Hilfe? Ich habe Angst dass ich bald mein Patient misshandel

Hallo Emma,

was Du da schilderst, gibt es in der Pflege leider öfter. Das hat nicht unbedingt mit einer psychischen Erkrankung zu tun, kann aber ein Warnzeichen sein.

Bist Du nur auf der Arbeit oder wegen der Arbeit aggressiv? Belastet Dich etwas an Deiner Arbeit? Nörgeln die Angehörigen ständig? Du musst zwar nicht, wie in der normalen Pflege, ständig hin und her rennen, dafür aber ständig neben einem komatösen Patienten sitzen. Langweilt Dich dies? Langeweile kann ebenfalls aggressiv machen.

Grüße
Moody

Hallo Emma2903,

Aggressives Verhalten

Liebe Emma

Was mich an deinem Hilferuf erstmal stutzig macht, ist die Antwort deines Psychiaters. Du seist einfach unzufrieden und er könne nichts machen ...? Hallo? Was hat denn der für ein Berufsverständnis? Das kann dir jeder sagen, dafür brauchst du nicht zum Arzt.

Was genau die Ursachenverkettung deines akuten Problems ist, kann ich aus deinen Zeilen nicht herauslesen. Aber das Ergebnis genügt, um zu sagen, es gibt Handlungsbedarf. Was auch immer der Grund ist, mir scheint, du bist dort nicht am richtigen Ort. Für mein Gefühl würdest du für dich sorgen, wenn du dir etwas anderes suchst, das vielleicht von aussen gesehen stressiger scheint, aber es FÜR DICH eben gerade nicht wäre - weil du z.B. nicht so auschliesslich auf einen einzigen Patienten konzentriert wärst, mit dem du nicht klarkommst. Denn sollten deine Aggressionen sich irgendwann so auswachsen, dass du dich nicht mehr beherrschen kannst, könntest du dir damit ernsthafte Schwierigkeiten einhandeln.

Das ist mein kurzer Eindruck aus dem, was ich lese. Du wirst selber spüren, ob ich damit falsch liege oder ob es etwas an sich hat.
Auf jeden Fall alles Gute, take care!

@Moody Ich bin im schnell auch außerhalb der Arbeit aggressiv, ich bin nicht gerne von vielen Menschen umgeben da fühle ich mich sehr unwohl, ich bin generell schnell genervt auch wenn ich zu meiner Familie fahre oder mich mit einer Person treffe die mich ständig sehen will. Meistens schlage oder trete ich gegen irgendwelchen Gegenstände.

@Stromboli mit den Angehörigen habe ich so keine Probleme. Ich war jetzt auch noch nie der total empathische Mensch, aber bis vor ein paar Monate ging das noch mit der Aggressivität. Jetzt muss ich dazu sagen dass mich auch dieses ganze Coronathema ziemlich schnell auf die Palme bringt.

@Emma2903 Heyhey hast du bei einem Therapeuten mal ein Diagnosegespräch bezüglich deiner psychischen Verfassung gehabt? Wäre ja mal interessant zu wissen was vor dem Auslösen der Aggression war, was genau der Auslöser war und wie sich diese genau äußern. Wie sich das anhört hast du scheinbar absolut keine Kontrolle darüber und leidest sehr darunter.
Ich persönlich leide sehr unter starken Stimmungsschwankungen und gelegentlichen aggressiven Ausbrüchen aufgrund meiner Borderlineerkrankung. Seitdem mache ich eine Verhaltenstherapie. Ich habe in dem Moment absolut keine Kontrolle über mich und für mich fühlt es sich an als ob ein Dämon in mir erwacht, der Kontrolle übernimmt. Mir hilft da das Skilltraining sehr gut. Vielleicht hilft dir ein Therapeutenwechsel.

Hallo zusammen, das Thema Aggressivität kenne ich auch. Plötzlich ausrasten auch bei Themen die man sonst leichter und besser verarbeitet. Bei mir ist es einfach so dass das Fass gerade voll ist und ein Tropfen d.h. Problem dann reicht. Nicht gut, denn danach tut es mir immer extrem leid und so ein Ausraster zieht mich dann weiter runter mit Selbstvorwürfen etc
Ich glaube, dass Sport mir helfen würde, das besser in den Griff zu bekommen, wenn ich denn aktuell Kraft hätte, regelmäßiger Sport zu machen.

Zitat von Emma2903:

Meistens schlage oder trete ich gegen irgendwelchen Gegenstände.

Wie macht sich das dann auf der Arbeit bemerkbar? Vielleicht wäre eine Umschulung eine Alternative?

Hallo Emma2903,