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Wo anfangen?

jetztistgut
Hallo ihr da draußen.

Hatte soeben von einem Mainstream Forum hierher wechseln müssen. Hatte dort begonnen, zu schreiben, und dann die Hoffnung schnell aufgegeben.

Es ist schwierig im Moment. Es ist zu viel zu ertragen, seit geraumer Zeit, und anstatt sich Dinge lösen lassen, kommen weitere hinzu und Konflikte und Probleme türmen sich immer weiter auf. So stecke ich seit Mitte November in einer Episode einer Anpassungsstörung, welche sich seit einem Konflikt in einer Trainingsgruppe zu Jahresbeginn noch einmal verschlechtert hatte. Daraufhin hatte ich mich dann komplett zurückgezogen, und erst seit wenigen Wochen wieder begonnen, an verschiedenen Trainingsgruppen teilzunehmen. Es ist mühsam, da natürlich ständig weitere Konflikte hinzukommen, und ich mich mächtig schwer tue, diese zu lösen beziehungsweise durchzustehen.

Dazu kommt, dass die meisten Gespräche in letzter Zeit mich einfach zu viel Energie kosten. Ich vermute, dass die Anpassungsstörung sich unter anderem in einer mittelschweren atypischen Depression zeigt.

Ich beziehe seit über zwanzig Jahren Erwerbsminderungsrente, arbeite seit ein paar Jahren als freier Fotograf und pflege ein paar Hobbies. Zu der Anpassungsstörung fügte sich eine schizoaffektive Störung, sowie eine nicht mehr generalisierte Angststörung hinzu.

Zu meinen Freunden aus meiner Jugendzeit habe ich keinen Kontakt mehr, diese wohnen dreihundert Kilometer weit weg, und ich habe nicht vor in diese Gegend in Baden-Württemberg zu fahren, war auch schon über zehn Jahre nicht mehr dort, denn irgendwie müsste ich dann bei meiner sogenannten Familie (stecke da noch in einem Abhängigkeitsverhältnis) vorbeischauen, diese besteht in diesem Teil der Nation aus einem Adoptivvater, dessen Angehörigen und vier Geschwistern, die dieselbe, bereits verstorbene Mutter haben, wie ich. Hilfe sind diese leider keine. Es ist vielleicht auf Unerfahrenen bekannt, dass Adoptiv-Beziehungen meist sehr lieblos sind, und wie in meinem Fall, wenn noch Gewalt in der Erziehung hinzukommt, und ziemlich idiotisches und selbstgefälliges Verhalten eben dieses Adoptivvaters, dann ist die Situation einfach verfahren. Ich könnte jetzt weiter über diese Beziehung schreiben, und mich damit auch in wirkliche Wut bringen, schon klar, täte auch zur Abwechslung mal gut, aber es geht jetzt um etwas anderes.

Hatte gestern, nach einem Jahr Pause, mal wieder ein Gespräch mit einer Therapeutin (und zugleich Ärztin für Psychosomatik). Sie hatte mir eine Traumatherapie empfohlen. Und das war schon ein bisschen frustrierend. Zwar kein Vergleich, zu der Frustration von vor zwei Monaten, als ich zufällig ermittelt hatte, dass ich seit meinem fünften Lebensjahr an eben einer Anpassungsstörung leide, aber es reicht mal. Es scheint kein Ende nehmen zu wollen. zwanzig, dreißig Jahre spreche ich nun mit Psychologinnen und Psychologen, Sozial-Pädagoginnen und -Pädagogen, Psychiaterinnen und Psychiatern, Pflegerinnen und Pflegern, und so weiter, und nun das.

Ach Leute, ich will gar nicht alles auspacken, wer will sowas schon lesen, aber es ist einfach zu viel. Das ist kein Hilfeschrei, das ist eine bloße Feststellung.

Eine Psychologin vom Krisendienst meinte mal, leben Sie mal. Ich komme mir vor, als würde ich Zeit meines Lebens den Boden aufwischen, um den Mist, den andere hier in meinem Leben anstellen, wieder in Ordnung zu bringen. Dann kommen meine eigenen Fehler auch noch hinzu, die meisten konnte ich ausbügeln, Süchte wieder loslassen und solche Geschichten. Und dann stellt sich wirklich die Frage, welches Leben soll ich denn eigentlich leben. Seit 45 Jahren überlebe ich nur. Es scheint, ich kann auch gar nichts anderes mehr, als den Notfallmodus zelebrieren. Ärgerlich ist das. Wahrscheinlich kennt ihr das auch?

Danke fürs Lesen und eure Zeit.

11.04.2025 21:51 • x 8 #1


Fritz
Hi jetztistgut
Erstmal willkommen
Wenn du dich mit deinen Ängsten und Sorgen auseinandersetzt,
wird es anfangs schlechter, denn alles, was du bisher verdrängt hast, kommt und möchte bearbeitet werden.
Viele Menschen geben dann auf.
Es dauert schon Wochen, Monate oder sogar Jahre, bis du eins nach dem anderen bearbeitest und das Problem sich damit auflöst.
Es geht da um Veränderungen!
Eine Weisheit, was Änderungen betrifft, lautet: Eine Veränderung ist anfangs schwer, in der Mitte chaotisch und am Ende wunderschön!
Ohne Disziplin und Ausdauer geht es nicht.
Bist du bereit dazu?
Meine Einstellung
Servus

12.04.2025 11:35 • x 3 #2


A


Hallo jetztistgut,

Wo anfangen?

x 3#3


jetztistgut
Danke, Fritz, für deine Antwort und, dass du dir die Zeit genommen hattest. Leider bin ich zurzeit nicht imstande, angemessen zu reagieren. Nur so viel, ich hatte keine konkrete Frage gestellt, oder nach einer Meinung über mich und meine aktuelle Situation gestellt. Insofern war deine Antwort überflüssig, wenngleich ich mir die Frage, ob ich bereit bin (für was auch immer) zu Herzen genommen habe.

13.04.2025 21:15 • #3


Fritz
Hi jetztistgut
Mein Bericht ist einfach nur ein Hinweis, kein Rat oder ähnliches.
Es ist einfach nur meine Einstellung und zwar, wie ich die Sache angehen würde.
Du kannst natürlich meine Antwort als überflüssig betrachten und du wirst deine eigene Sichtweise haben!
Einzelheiten deiner Geschichte kannst nur du bewerten und sie sind deine Angelegenheit.
Mich geht es nichts an.
Ob dir meine Antwort was bringt oder nicht, liegt in deiner Verantwortung!
Das ist alles.
Trotzdem alles Gute!
Servus

14.04.2025 06:24 • #4


jetztistgut
Oh Mann, es spricht ja nichts dagegen, dass wir uns unterhalten, doch hör doch einfach mal damit auf mir wiederholt erklären zu wollen, wie das Leben so läuft.

15.04.2025 06:27 • #5


Momo58
@jetztistgut, du fragst Wo anfangen?.

Wenn du glaubst, dass du an einer atypischen Depression leidest, wäre ein Anfang, dies ärztlich abklären zu lassen.

Ich habe eine Frage meinerseits: An was für einer Trainingsgruppe hast du teilgenommen?

Viele Grüße

15.04.2025 11:25 • #6


jetztistgut
Hallo @Momo58

das sind Tai Chi, Qi Gong und Yoga Gruppen. Und mein Bedarf an ärztlichen Meinungen, insbesondere der von Psychiaterinnen und Psychiatern, ist zurzeit gedeckt.

15.04.2025 11:29 • x 1 #7


jetztistgut
Das Wo anfangen hatte sich übrigens auf die Situation hier bezogen, ich fand den Einstieg zunächst nicht.

15.04.2025 11:51 • x 1 #8


Pilsum
Hallo,

Deinen Anfang hier im Forum finde ich gut!

Ist das in Ordnung, wenn ich Dir hier meine Meinung schreibe?

Zitat von jetztistgut:
Leider bin ich zurzeit nicht imstande, angemessen zu reagieren.

Das kommt schon mal vor. Gesundheitlich fühlst Du Dich ja gerade nicht gut.
Was ist den nach Deiner Meinung angemessen reagieren?
Zu welcher Zeit konntest Du denn früher am besten angemessen reagieren.

Zitat von jetztistgut:
So stecke ich seit Mitte November in einer Episode einer Anpassungsstörung, welche sich seit einem Konflikt in einer Trainingsgruppe zu Jahresbeginn noch einmal verschlechtert hatte.

Ist der Begriff Anpassungsstörung nicht irgendwie allgemein merkwürdig oder sogar unpassend?
Sollen wir Menschen uns immer anpassen? Woran genau? Sind damit Regeln gemeint?
Oder Menschen? Oder an was sonst noch sollen wir uns anpassen?

Zitat von jetztistgut:
Und dann stellt sich wirklich die Frage, welches Leben soll ich denn eigentlich leben.

Lebe doch Dein Leben. Oder welches gibt es noch zu leben?

Viele Grüße
Bernhard

Gestern 10:46 • x 1 #9


jetztistgut
@Pilsum Hallo Bernhard,
danke für deine ausführlich Antwort.
Bin noch nicht lange wach, daher wird das jetzt vielleicht etwas holprig
Nun, das ist wirklich die Frage, was mir fehlt, zumindest weiß ich mittlerweile, was ich brauche.
Gesundheitlich, was die schizoaffektive Störung angeht, ist alles in Ordnung.
Gesundheitlich, was die Angststörung angeht, ist es okay, solange ich auf meine innere Stimme höre, und keine Kopfentscheidungen, gegen die innere Stimme, treffe.
Gesundheitlich, was die Anpassungsstörung angeht, ist es wesentlich besser, als noch zu Jahreswechsel und in den Wochen darauf. Anpassungsstörung ist eine ungewöhnlich starke Reaktion auf einschneidende Lebensereignisse, zuletzt eben wieder eine Trennung. Es gibt einschlägige Websites, die das genauer erklären, wie beispielsweise, die der Oberberg Kliniken. Ich bin mit der Störung noch nicht ganz vertraut, da ich erst seit ein paar Wochen begriffen habe, dass ich mit einer zu tun habe.

Gestern 12:03 • x 2 #10


Pilsum
Vielen Dank für Deine Antwort.

Zitat von jetztistgut:
Nun, das ist wirklich die Frage, was mir fehlt, zumindest weiß ich mittlerweile, was ich brauche.

Ist das nicht so ungefähr das Gleiche. Oder wo unterscheidet sich das deutlich?

Zitat von jetztistgut:
Gesundheitlich, was die Angststörung angeht, ist es okay, solange ich auf meine innere Stimme höre, und keine Kopfentscheidungen, gegen die innere Stimme, treffe.

Was meinst Du damit?
Was ist denn Deine innere Stimme? Meinst Du damit Deine Gefühle?
Vielleicht geht es mir sogar ähnlich wie Dir.
Etwas gegen meine Gefühle zu entscheiden finde ich manchmal schon schwierig. Aber oft bringen
mir solche Kopfentscheidungen mehr Vorteile, als wenn ich nach meinen Gefühlen
entscheide.

Zitat von jetztistgut:
Es gibt einschlägige Websites, die das genauer erklären, wie beispielsweise, die der Oberberg Kliniken.

Ich finde, mir helfen solche Webseiten selten wirklich weiter.
Es geht doch um Deine Gedanken, um Deine Gefühle - also um Dein Leben.

Diese Webseiten wissen es bestimmt nicht besser als Du selbst.

Also kannst Du es uns hier doch weiter so beschreiben, dass wir Deine Situation besser
verstehen können.

Gestern 12:25 • x 1 #11


jetztistgut
@Pilsum

Ja, haha, das war so eine Art ein Wortspiel... oder auch nicht, wie gesagt, noch nicht lange wach.

Innere Stimme, das Unterbewusstsein, das Bauchgefühl.

Es ging bei der Erwähnung dieser Websites nur darum, eine fachliche Definition der Anpassungsstörung zu erhalten; diese Definition dieser Störung scheint dir nicht bekannt zu sein, daher der Verweis auf diese.

Gestern 13:53 • x 3 #12


Pilsum
Zitat von jetztistgut:
Es ging bei der Erwähnung dieser Websites nur darum, eine fachliche Definition der Anpassungsstörung zu erhalten; diese Definition dieser Störung scheint dir nicht bekannt zu sein, daher der Verweis auf diese.


Das verstehe ich. Und was genau würde das dann mir oder uns beiden in diesem Gespräch helfen?

Gestern 14:28 • #13


Dakota
Zitat von jetztistgut:
Gesundheitlich, was die Anpassungsstörung angeht, ist es wesentlich besser, als noch zu Jahreswechsel und in den Wochen darauf. Anpassungsstörung ist eine ungewöhnlich starke Reaktion auf einschneidende Lebensereignisse, zuletzt eben wieder eine Trennung. Es gibt einschlägige Websites, die das genauer erklären, wie beispielsweise, die der Oberberg Kliniken. Ich bin mit der Störung noch nicht ganz vertraut, da ich erst seit ein paar Wochen begriffen habe, dass ich mit einer zu tun habe.

Danke für den Hinweis auch mit der Oberberg Klinik. Habe es mir mal angesehen und finde mich da stark wieder. Anpassungsstörung wurde bei mir zwar nie diagnostiziert (Depression war einfach immer zu stark und hat das überlagert), aber es trifft zu. Ich hatte immer Probleme bei großen Veränderungen sowohl bei negativen als auch bei positiven. Wohnungs- oder gar Wohnortwechsel waren oft der Auslöser für lang anhaltende Depression. Irgendwie liegt es vielleicht auch in meiner Persönlichkeit, so kann mich auch Urlaub stressen (Stress als Vorstufe zu Krise), weil mir die Gewohnheiten und die Dinge in meiner Wohnung fehlen.

Gestern 16:28 • x 2 #14


A


Hallo jetztistgut,

x 4#15


jetztistgut
@Pilsum Weiß ich nicht genau, hatte den Verdacht, du weißt nicht, dass eine Anpassungsstörung eine tatsächliche psychische Störung ist, da du meintest der Begriff sei unpassend und so weiter.

Gestern 19:39 • x 1 #15

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