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Ungläubig und depressiv

T
Um es gleich vorwegzunehmen: Wer an Gott glaubt, sollte das jetzt nicht lesen. Und mir ist ganz wichtig: ich möchte niemanden beleidigen oder verletzen, mit dem was ich jetzt loswerden möchte. Aber ich möchte es einfach irgendwie loswerden.

Also: Ich war früher, vor allem als Kind einigermassen gläubig. Das führte so weit, dass ich abends unterm Bett nachgeschaut habe, ob da der Teufel liegt. Denn man hatte uns beigebracht, dass es nicht nur einen Gott, sondern auch einen Teufel gibt, und davor hatte ich Angst.

Später habe ich das Leid in der Welt gesehen, je älter desto mehr. Da dachte ich mir, was muss das für ein Gott sein, der Kinder qualvoll sterben lässt?
Und dann dachte ich mir: Wenn es einen allmächtigen Gott gibt, dann dürfte er so etwas nicht zulassen. Kein liebender Vater verhaut oder tötet gar seine Kinder.
Wenn er aber nicht allmächtig ist, warum sollte man ihn dann anbeten?
Und wenn er die Macht hätte, Leid zu verhindern, es aber nicht tut, dann gibt es erst recht keinen Grund, ihn anzubeten.
Niemals. Warum denken wir automatisch, Gott sei gut?
Weil es den Kindern von klein an so beigebracht wird. Auch heute noch werden sie in der Schule und von der Kirche regelrecht indoktriniert.
Irgendwann bin ich dann aus der Kirche ausgetreten. Man schickte mir dann einen Brief, den ich als Drohbrief aufgefasst habe, was mir alles entgehen würde, wenn ich der Kirche nicht mehr angehöre.

Mag sein, dass es manchen mit dem Glauben an einen Gott besser geht. Mir geht es ohne besser, meine Erkenntnis war für mich eine Befreiung. Dabei glaube ich durchaus, dass es übernatürliche Dinge geben kann. Aber die sind einfach da, und ich muss sie nicht anbeten.

Ihr dürft meine Ansicht gerne kritisieren, aber ich werde nicht darauf eingehen, denn mir geht es damit sehr gut

01.02.2021 09:47 • x 8 #1


Heideblümchen
Guten Morgen, @Träumer59 ....auch wenn ich mich nicht gerne über meine Einstellung zu deinem Thema äußere, mache ich es jetzt trotzdem.
Ich sehe alles ähnlich bis genauso wie du. Ich bin allerdings in einer Familie aufgewachsen, wo Religion und Glauben kaum bis gar keine Rolle gespielt hat. Als Jugendliche habe ich eine ähnliche Erfahrung mit dem Glauben gehabt und mich wohl gefühlt bei dem Gedanken, dass da ein Gott auf mich aufpasst und man mit ihm gedanklich kommunizieren könnte.
Meine Konfirmation habe ich dann auch in einem tieferen Glauben durchlebt.

Jahre später find ich an zu zweifeln. Und zwar aus 2 ganz pragmatischen Gründen:
eine Tante von mir hatte der Kirche in ihrem Heimatort testamentarisch ein großes Grundstück hinterlassen, um die Friedhofserweiterung zu realisieren. Eine kurze Zeit vor ihrem Tod trat sie aus der Kirche aus. Den Grund dafür kennen wir nicht. Aber....das Grundstück wurde von der Kirche gerne angenommen, aber der Pfarrer weigerte sich, meine Tante mit einer passenden Zeremonie zu beerdigen, weil sie ja nicht mehr gläubiges Mitglied der Kirche war.....für uns unverständlich!

Einige Jahre später, ich hatte in der örtlichen Kirche, wie erwähnt, meine Konfi gefeiert, meine Hochzeit, die Taufe unseres Sohnes, hat mein Vater als Handwerker einen Rahmenvertrag für bestimmte Reparaturen an der örtlichen Kirche bekommen. Irgendwann trat er aus der Kirche aus und schwups hieß es, eine andere Firma aus dem Ausland (viel weiter weg, aber angeblich viel billiger) bekam den Rahmenvertrag.
Das war der Moment, wo meine Oma, meine Mutter und ich am selben Tag zum Rathaus gegangen und aus der Kirche ausgetreten sind.

Wenn man nur geduldet wird, wenn man zahlt, dann ist das für mich keine christliche Institution mehr, sondern ein Konzern, der auf Einnahmen pocht, um akzeptiert zu werden. Wir alle haben für uns festgelegt: glauben ja, aber nicht mehr als zahlendes Mitglied. Und die jahrelangen Geschehnisse, die jetzt nach und nach aufgedeckt werden, haben uns gezeigt, dass die Kirche keineswegs christlich zu sein scheint.

Und was ihre Schäfchen angeht: mein Sohn ist vor 2 Jahren im Winter und bei Glatteis mit seinem Wagen in den Graben gerutscht. Er ging daraufhin zum nächstgelegenen Haus und hat höflich nachgefragt, ob man ihm helfen und ihn aus dem Graben ziehen könnte. Der Mann, der an die Tür kam, meinte, das ginge jetzt nicht, weil er zum Gottesdienst müsste.
Soviel zum Thema Nächstenliebe und falsch verstandenem Glauben. Außerdem ist in Augen die Kirche absolut nicht mehr zeitgemäß. All das untermauert UNSERE Einstellung zum Thema Glauben und Religion und hat uns darin bestärkt, zumindest keiner Religionsgemeinschaft mehr anzugehören. An was wir glauben, ist unsere Sache. Dafür zu zahlen, eine andere. Und wir sind trotzdem täglich für andere da und tun aufrichtig und uneingennützig viel Gutes.
Und wie in einer Demokratie üblich gibt es sicher ganz viele Menschen, die deine, @Träumer59 , und meine Ansichten nicht teilen. Ich akzeptiere das natürlich und es wird immer ein kontroverses Thema sein, für das es kein richtig oder falsch gibt.

01.02.2021 11:05 • x 5 #2


A


Hallo Träumer59,

Ungläubig und depressiv

x 3#3


michi2879
Ich sehe das für mich genauso

erstens kann ich mit dem missionarischen Gedanken nichts mehr anfangen, auch wenn ich selber in meiner Jugend sehr gläubig zwar in einer missionarisch geprägten Organisation gearbeitet habe, aber im Büro / Verwaltung.

Dann passierten innerhalb dieser Gruppe und auch später in der Gemeinde wo ich war erhbliche Grenzverletzungen sodass ich mich entschied für eine Weile nicht mehr in die Gottesdienste zu gehen, kaum ein paar Wochen waren vergangen, wurde ich aus der Gemeinde geworfen.

Ich brauche für mich keine Institutionen mehr die meinen für mich bestimmen zu können was ich darf und was ich nicht darf, seitdem lebe ich wesentlich freier und habe diesen Christilichen Erfolgs und Missionierungsdruck nicht mehr. Mit dem ich per'se auch in meinen gläubigsten Freikirchenzeiten nie was anfangen konnte. Für mich stand immer die Gemeinschaft im Vordergrund. Aber als es damit anfing das die die Gehaltszettel kontrollieren wollten ob wir auch ja unseren 1oten vom Brutto geben, und das wir missionieren sollten usw. da war für mich der Punkt erreicht, bis hierhin und nicht weiter.

Und wenn ich dann im Fernsehen auf den hinteren Kanälen Hope TV usw, Fernsehprediger wie Jocye Meyer, Robert Chuller und andere sehe, die das Wohlstandsevangelium predigen, solange man der Kirche nur genug Geld spendet oder die Bücher kauft die Jocye schreibt, die glatt behauptet das wer Krank ist, hat den Teufel in sein leben gelassen, oder die Generation davor. Dann dreht sich mein Magen erhrlich gesagt um.

Ich hab das noch mtigemacht anfang der 90er die Vynjard Geschichte mit John Wimber, dem Sog. Torontosegen. der 10:40 Gürtel, Laylines usw. usw. Am Ende hab ich mir gedacht die meisten von denen brauchen einen Therapeuten. Da konnte ich einfach nicht mehr mit.

gruß mich

01.02.2021 12:25 • x 6 #3


R
Hallo Träumer59,
ja, wenn du als Kind schon mit dem Teufel konfrontiert wurdest ist das kein Wunder dass du abends angst hattest und unterm Bett nachgeschaut hast, dass er da auch ja nicht ist.
Auch die Geschehnisse in der Welt sind schlimm und dass Kinder verhungern müssen, mißhandelt werden und zur Kinderarbeit gezwungen werden ist mit das schlimmste und traurigste was es überhaupt gibt.
Ich war auch an dem Punkt wie du, ich sah all das und kam zu dem Entschluss einen Gott kann es nicht geben sonst würde er all das nicht zulassen.
Heute denke ich anders darüber, denn die Verantwortung für das was in der Welt geschieht liegt in uns Menschen oder an uns Menschen. Got hat in seinem Wort, der Bibel eine Anleitung zum Leben für uns Menschen geschrieben, wie wir leben sollen und wie wir miteinander umgehen sollen. Er möchte z.B. nicht dass wir einender töten, sei das jetzt mit Waffen oder auch nur mit Worten.
Es war nicht in seinem Plan mit uns Menschen, dass es auf der einen Seite so viel Nahrung gibt, dass wir sie sogar tonnenweise wegwerfen und auf der anderen Seite Menschen verhungern müssen, weil sie nichts oder zu wenig haben. Nein, das ist der Egoismus von uns Menschen, das nicht genug haben können und immer mehr haben wollen.
Er hat uns einen freien Willen gegeben und wir können uns immer für das ein oder andere entscheiden. Ich kann mich entscheiden ob ich Hilfsorganisationen unterstütze um den Kindern mit Mangelernährung zu helfen oder eben nicht. Ich kann mich entscheiden ob ich einem Menschen der obdachlos ist helfe oder eben nicht. Ich kann mich entscheiden. Ich kann mich entscheiden ob ich Kinder in armen Ländern unterstütze, dass sie in eine Schule gehen können oder eben nicht uvm.
Du hast recht, kein liebender Vater verhaut oder tötet gar seine Kinder und du darfst wissen lieber Träumer59, dass Gott darüber weint, dass er unsagbar traurig darüber ist, über jedes einzelne Kind das so leben muss auf dieser Welt. Jesus liebte die Kinder, er herzte sie und er ließ nicht zu, dass man sie schlecht behandelte. Durch Jesus kam der unsichtbare Gott sichtbar in diese Welt. Jesus war barmherzig, er heilte Menschen die zu ihm kamen, er trat für die Frau ein die beim Ehebruch erwischt wurde, dass man sie nicht steinigte. Er nahm die Menschen an so wie sie waren. Er strahlte eine Liebe aus die so anziehend war, dass sich Menschenmengen zu fünftausend und mehr versammelten um seine Worte zu hören, weil sie Leben brachten und danch sehnten sich die Menschen uvm.
Mit dem was du geschrieben hast, hast du mich nicht verletzt und auch nicht beleidigt, ich kann es verstehen.
LG, Robbe

01.02.2021 13:17 • x 2 #4


T
Hallo Robbe,
so wurde mir das auch schon oft von gläubigen Menschen erklärt. Für mich ist das allerdings nicht schlüssig.
Dass wir uns selbst entscheiden können, ob wir Leid in unser Leben lassen, ist leider nur bedingt richtig. Wenn es dem Nachbarn gefällt, eine Familie auszulöschen, dann können wir so gut wie gar nichts dagegen tun. Wenn ein Erdrutsch fünf Häuser mitreisst, und alle unter sich begräbt, dann hat das rein gar nichts mit freiem Willen zu tun. Und so gibt es abertausende Beispiele. Wenn ein Gott dann um die toten Kinder weint, dann ist er nicht allmächtig, sondern ohnmächtig. Warum sollte man ihn dann anbeten?

Vielleicht bin ich da auch zu logisch. Logik hilft mir aber immer wieder auf die Beine, Objektivierung etc.
Wenn ich in meinem Leben einen Gott gebraucht hätte, war da immer Stille. Auf die Logik kann man sich dagegen verlassen.
Ist halt mein Weg, jeder geht einen anderen

Grüße

01.02.2021 17:14 • x 5 #5


O
Hallo!

Zu diesem Thema kann auch ich mich äußern, weil ich von Kindheit an nur negative Erfahrungen mit dem christlichen Glauben, bzw dem Katholizissmus gemacht habe.

Für mich passen Worte und Taten da nicht zusammen.

Ich bekam eine strafenden Gott vermittelt, dämonische Geschichten erzählt und wurde als Strafe von meiner Großmutter sonntags zweimal in die Kirche geschickt. Sie schien es zu genießen sich über meinen immer größer werdenden Widerwillen hinwegzusetzen. Sehr sadistisch...

Außerdem gibt es in dieser großen Familie absurderweise eine große Körperfeindlichkeit.

Meine ledige Mutter mit uns unehelichen Kindern war das schwarze Schaf der Familie, ihr Leben lang von Schuldgefühlen geplagt...

Wenn ich heute in einer Kirche bin, bekomme ich Gänsehaut, als würde da eine dunkle Macht herrschen.

So viel in aller Kürze.

Ich bin da auch eher der logische Mensch.

01.02.2021 18:07 • x 5 #6


R
Hallo Träumer59,
ok, jetzt verstehe ich wie du das gemeint hast. Aber das wir selbst entscheiden können ob wir leid in unser Leben lassen, da hast du mich falsch verstanden, denn ich glaube nicht, dass wir das beeinflussen können ob leid in unser Leben kommt oder nicht. Gerade die extremen Beispiele die du genannt hast, da kann ich absolut gar nichts dagegen tun, hab ich auch so nicht gemeint und hat mit freiem Willen überhaupt gar nichts zu tun, da bin ich ganz bei dir!
Was ist aber wenn bei einem Erdbeben nach mehreren Tagen noch ein Kind lebend geborgen wird? Was ist wenn bei einem schweren Autounfall ein Mensch lebend geborgen wird? Wie konnte nach so kurzer Zeit ein Impfstoff gefunden werden gegen das Corona Virus?
Ich will damit sagen, was ist mit all dem Guten das auch Tag für Tag geschieht in unserer Welt?
Da würde ich mich über eine Antwort von dir freuen.
LG, Robbe

01.02.2021 21:16 • x 2 #7


E
Zitat von Robbe:
du darfst wissen lieber Träumer59, dass Gott darüber weint, dass er unsagbar traurig darüber ist, über jedes einzelne Kind das so leben muss auf dieser Welt. J

Interessant.
Woher weißt du das?
Woher weißt du, was Gott denkt und fühlt?
Aber ich will darüber gar keine Diskussion.
Nicht hier.

Zitat:
Für mich passen Worte und Taten da nicht zusammen.

Für mich auch nicht.

Für mich ist es so:
Religion ist das Opium des Volkes.
Das ist der Satz von Marx, den ich verstehe
Dabei geht es mir nicht um Mystiker- die bewegen sich auf einer ganz anderen Ebene, die nehme ich ernst und setze mich damit gern auseinander.

Es geht mir um die Fanatiker, moderne Missionare, die sich berauschen und aufg.eilen an ihrer Wahrheit, die Kriege führen, Menschen schänden, ihr Ding durchsetzen wollen, unterdrücken und sich als Herrenmenschen fühlen - auch und ganz gerne unter dem Deckmäntelchen der liebenswürdigen Hilfsbereitschaft.

Ich denke nicht, daß es Gott gibt, ich weigere mich, einen Götzen anzubeten, der so viel Leid zu läßt und seine Diener für sich arbeiten läßt, sie unterdrückt und de-primiert(=Unterdrückung).

Ich bin depressiv und verlasse mich auf mich nicht auf einen Gott oder eine Göttin.
Zitat:
Dabei glaube ich durchaus, dass es übernatürliche Dinge geben kann. Aber die sind einfach da, und ich muss sie nicht anbeten.

Genau so.
Danke, Träumer 59.

01.02.2021 21:21 • x 5 #8


O
Zitat von Robbe:
Was ist aber wenn bei einem Erdbeben nach mehreren Tagen noch ein Kind lebend geborgen wird? Was ist wenn bei einem schweren Autounfall ein Mensch lebend geborgen wird? Wie konnte nach so kurzer Zeit ein Impfstoff gefunden werden gegen das Corona Virus?


Also, das sind gar nicht sooo schwierige Fragen. Meine Antworten wäre für die ersten beiden Fragen:
Glück oder Pech gehabt. Wobei sich die Frage stellt, ob es wirklich Glück ist als einziger Mensch etwas zu überleben, wenn zb Eltern und Geschwister dahinherafft wurden.

Und der Impfstoff wurde von der Wissenschaft entwickelt. Vom Menschen.

Andere Antworten wirst Du von Ungläubigen nicht bekommen.

01.02.2021 21:40 • x 5 #9


O
Zitat von Resi:
Es geht mir um die Fanatiker, moderne Missionare, die sich berauschen und aufg.eilen an ihrer Wahrheit, die Kriege führen, Menschen schänden, ihr Ding durchsetzen wollen, unterdrücken und sich als Herrenmenschen fühlen - auch und ganz gerne unter dem Deckmäntelchen der liebenswürdigen Hilfsbereitschaft.


Ja, das finde ich auch furchtbar!

01.02.2021 21:43 • x 1 #10


E
Also mir geht es weder besser .. noch schlechter. Ich bin getauft, evangelisch, ging zur Konfirmation ( und auch zu dem 2 jährigen Unterricht davor ). Meine Familie war nie besonders gläubig. Sie lebten einfach - bis auf Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen usw. - völlig unabhängig von Einflüssen der Kirche, der Bibel oder sonst was. Es gehörte halt dazu. Bei besonderen Anlässen. Mehr nicht.

Mich verband mit der Kirche sehr viel, mit dem Glauben nichts. Für mich war der Unterricht einfach Teil der Allgemeinbildung. Und Zusammensein mit meinen Freunden. Und die Konfirmation? ein Geldsegen.

Aber ich war durch das Jugendheim einfach 2x die Woche da. Der Pfarrer ist ein saucooler, wundervoller Mann, mit dem ich alle paar Jahre noch maile oder quatschen, wenn ich im Ort bin. ( Selten gehe ich mal in einen Gottesdienst. Und dann auch nur wegen ihm. Und er rollt dann immer mit den Augen, lacht und sagt dann der Gemeinde bei der Begrüßung, dass es heute sicher Zwischenmeldungen geben wird. Jap, ich steh auch auf und stelle Fragen - manchmal auch provozierend )

In meinen Zwanzigern hatte ich ein bisschen mehr als Techtelmechtel mit einem Diakon der Neuapostolischen . . da gab's für mich dann 2-3 Sonntage hintereinander Gottesdienst ^^

Ich mochte immer: die Gemeinschaft. Das Miteinander. Die Vertrautheit ( irgendwann).

Aber ich durfte erkennen und mich bestätigt fühlen in dem Gedanken: dat hat nix mit Gott zu tun. Dat is einfach so n Zusammengehörigkeitsding.

Ich bin Agnostikerin - seit gut 15 Jahren. War ne längere Reise.

01.02.2021 22:08 • x 3 #11


E
Zitat von ClaraFall:
Agnostikerin


Das Wort fehlte mir vorhin- danke

Obwohl- vielleicht bin ich lediglich auf dem Weg dahin.
Sonst würd mich das Thema möglicherweise nicht so aufwühlen.

01.02.2021 22:14 • x 3 #12


E
Zitat von Resi:
Das Wort fehlte mir vorhin- danke Obwohl- vielleicht bin ich lediglich auf dem Weg dahin.Sonst würd mich das Thema möglicherweise nicht so aufwühlen.


Vielleicht. Wer weiß das schon, außer du!
Mich beschäftigt einiges - ich reg mich auch mal hübsch auf und so - aber richtig nah geht es mir nicht.

Vielleicht hat es auch einfach etwas mit Erfahrung / Prägung zu tun - und nicht mit der Wegstrecke.

Hattest du schlechte Erlebnisse bezüglich Glaube/ Kirche? Oder ist das was rein rationales?

01.02.2021 22:41 • x 2 #13


M
Ein spanendes Thema

Erzogen wurde ich streng katholisch mit allem was dazu gehört. Kommunion Beichte Hochzeit

Gläubig war ich nie und eines Tages habe ich dann auch noch Probleme mit dem Bodenpersonal bekommen.
Zu oft habe ich erlebt was unter dem Deckmantel der kath. Kirche passiert

Ich durfte keine MA einstellen die keine oder eine falsche Konfession hatten und es war egal ob wir hunderte von Überstunden hatten und die Bewerber eine super Qualifikation hatten.
- Falsche Konfession keine Chance
- geschieden in Leitungsebene keine Chance
- wiederverheiratet keine Chance.
- Wiederverheiratung während der Anstellung führt zur Kündigung
- eine evang. Putzkraft darf nicht in einem kath. Haus putzen .

Für meinen AG war ich getrennt lebend da ich nach der kirchlichen Grundordnung nicht so leben durfte wie wir gelebt haben.

Als dann klar war das ich in meinem Beruf nicht mehr arbeiten werde, bin ich aus der Kirche ausgetreten.
Für mich war das nur Konsequent war es doch der Zeitpunkt als ich eh anfing meine Leben umzukrempeln
und die Unwahrheiten rauszuwerfen.

Ich kann anderen aber gut ihren Glauben lassen. Viele finden darin Halt und dann ist es richtig.

02.02.2021 00:06 • x 5 #14


M
Meine Kirche ist der Wald mein Gebet der Austausch mit den Bäumen
dort bekomme ich Antwort und Energie etwas was ich in einer Kirche nie bekommen habe.

02.02.2021 00:18 • x 2 #15


R
Hallo @ohnefunktion,
das dachte ich mir schon. Ich finde es halt nur schade, dass bei guten Ereignissen es das Glück und die Menschen sind, aber bei schlechten Ereignissen ist es dann Gott. Da wäre es mir persönlich lieber es auf das Pech und die Menschen zu schieben.
LG, Robbe

02.02.2021 08:40 • x 2 #16


R
Liebe @resi,
ich weiss was Gott denkt und fühlt, weil ich ihn kenne. Jesus sagte als er nach seiner Auferstehung wieder zu seinem Vater ging (Christi Himmelfahrt), dass er den Tröster, den heiligen Geist senden wird, der uns in alle Wahrheit leitet. Das ist wiederum an Pfingesten passiert und seit diesem Ereignis kann jeder Mensch der erkennt, dass er Jesus braucht um Gemeinschaft mit dem Vater im Himmel zu haben, diesen heiligen Geist empfangen.
Gottes Geist und Gottes Wort (die Bibel) sagen mir dass Gott die Liebe ist. Diese Liebe ist langmütig und gütig, die Liebe beneidet nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf; sie ist nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu; sie freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie erduldet alles (aus der Bibel: 1.Korinther Kapitel 13 Verse 4-7).
Ich möchte gern noch sagen, dass es mir leid tut, wenn ich lese was Menschen mit oder in der Kirche schlechtes erlebt haben. Das sind teilweise Auflagen die sich Menschen in der Kirche gemacht haben aber das hat soooo wenig oder überhaupt nichts mit Gott zu tun. Auch die S.. Gewalt/Übergriffe die in der kath. Kirche geschehen sind, sind von Menschen durchgeführt worden, aber das wollte Gott nicht, auf gar keinen Fall. Er ist kein Sardist, kein Menschenschänder, kein Unterdrücker; Er leidet darunter mehr als wir uns das überhaupt vorstellen können, weil Er die Liebe ist (siehe oben).
LG, Robbe

02.02.2021 09:26 • x 2 #17


T
Zitat von Robbe:
Hallo @ohnefunktion,das dachte ich mir schon. Ich finde es halt nur schade, dass bei guten Ereignissen es das Glück und die Menschen sind, aber bei schlechten Ereignissen ist es dann Gott. Da wäre es mir persönlich lieber es auf das Pech und die Menschen ...


Nun weiss leider niemand wirklich, wer für was verantwortlich ist.

Wenn bei schlechten Ereignissen Gott verantwortlich wäre, warum sollte man ihn dann anbeten?

Wenn ein Gott schlechte Ereignisse nicht verhindern kann oder will, muss man ihn auch nicht anbeten, dann wäre er entweder nicht da oder seine Existenz sinnlos.

Am wahrscheinlichsten ist aber, dass sich kein Gott um gute oder schlechte Ereignisse kümmert. Es wäre auch merkwürdig, denn Gutes und Böses widerfährt Gläubigen und Ungläubigen gleichermassen. Egal wieviel sie beten oder nicht.

02.02.2021 09:35 • x 2 #18


E
Zitat:
Ich kann anderen aber gut ihren Glauben lassen. Viele finden darin Halt und dann ist es richtig.

Liebe Machara, damit habe ich auch kein Problem.
Aber dieses Missionieren, dieses permanente Zur-Schau-Stellen geht mir persönlich sehr auf den Geist und ich möchte das nicht.

02.02.2021 09:37 • x 2 #19


M
Zitat von Resi:
Aber dieses Missionieren, dieses permanente Zur-Schau-Stellen geht mir persönlich sehr auf den Geist und ich möchte das nicht.


Liebe Resi da bin ich komplett bei dir.

Schwierig finde ich auch Hilfe gegen Glaube.
oder der früher übliche Ablasshandel

02.02.2021 10:14 • x 2 #20


E
Genau- wobei ich persönlich nicht nur den katholischen und den christlichen Glauben meine.

Schon allein der Begriff Glaubenskriege läßt mir die Haare zu Berge stehen.

02.02.2021 10:23 • x 2 #21


Heideblümchen
Zitat von Resi:
Schon allein der Begriff Glaubenskriege läßt mir die Haare zu Berge stehen


Guten Morgen, ,@all,
...zumal diese b+l+u+t+i+g+e+n Glaubenskriege im Namen (!) der Kirche geführt wurden! Mit Gewalt missionieren! Kann man das ignorieren? Kann man es für Richtig halten, dass auch heute noch kleine Kinder in der Kirche anlässlich ihrer Kommunion zur Beichte sollen? Kinder, die im Herzen noch rein und unschuldig sind? Die nicht mal wissen, was Sünde ist? Denen eingeimpft wird, dass es etwas Schlechtes ist, was sie da bereuen sollen, obwohl sie von Grund auf gar nicht schlecht sind und schon sofort unsicher werden, ob sie etwas falsch gemacht haben und vor allem, was? Ist das überhaupt noch zeitgemäß oder einfach der nach wie vor bestehende Versuch der Kirchen, ihre Schäfchen klein, demütig und zahlend zu halten?

Ich persönlich könnte mir durchaus vorstellen, dass vor vielen, vielen Jahren einfach Sodom und Gomorrha, Ausschweifungen und M+o+r+d+ und T+o+t+s+c+h+l+a+g herrschte und um das gemeine Volk endlich mal in den Griff zu bekommen, hat man Regeln (in Form den Geboten, in Form einer heiligen Schrift) aufgestellt, auch, um den Bürgern Angst vor einer unsichtbaren Macht zu machen, die - natürlich unsichtbar - von oben auf sie herunter schaut und sie durch Katastrophen, Krankheiten, Dürre etc. maßregelt. Früher war Gott etwas, vor dem man Angst haben muss. Dem man mit Demut begegenen musste. Die Menschen waren streng gläubig und immer in Panik vor allem, was passieren könnte, wenn sie nicht beteten und sich anpassten.

Geschichten, die angeblich vor vielen Jahren passiert waren, versetzten das gemeine Volk in Staunen und Angst. Geschichten von aus Wasser Wein machen, über´s Wasser gehen, von den T+o+t+e+n auferstehen.....Es gibt noch so viele Beispiele.
Und dass Ausnahmen die Regel bestätigten sah man daran, dass man für seine Verfehlungen nach dem intensiven Beichten per Ablass rehabilitiert war. Eine entsprechende Spende an die Kirche konnte sich aber nicht jeder leisten. Somit wurde das Volk schön klein und in permanenter Angst gehalten.
Während die Kirchenoberhäupter immer reicher wurden. Und auch in den Kirchen und Klöstern gab es Halli-Galli, Alk., illegitime Kinder, Exzesse....bis heute.

Heute sind wir Menschen aber einfach aufgeklärter und zum Großteil auch gebildeter. Wir werden viel besser informiert, die Wissenschaft deckt Dinge auf, die wir uns bisher nicht erklären konnten. Wir hinterfragen mehr. Wir diskutieren. Vielen kann man einfach nicht mehr erzählen, dass da etwas ist, das uns von oben herab beobachtet und dem wir alles Recht machen müssen, um unser Seelenh+e+i+l zu finden.
Das spaltet uns natürlich in Gläubig, nicht Gläubig, anders-Gläubig etc. Von daher kann man dieses Thema nur diskutieren, man kann seine eigenen Erfahrungen mitteilen, aber ein Richtig oder Falsch gibt es da natürlich nicht. Und man darf auch durchaus dazu stehen, dass man eine andere Meinung über das Thema Kirche, Glauben, Gott, Christentum etc. hat.

Für mich persönlich, die sich von der Kirche distanziert und die mit der Depression eben eine Volks-Krankheit hat, ist nicht der Glaube an etwas unsichtbares wichtig, sondern der Glaube an die Liebe aus der eigenen Familie. An die Kraft, mich selber anzunehmen, mir selber etwas Gutes zu tun, mich selber zu lieben. Würde ich da auf Hilfe durch eine höhere Macht hoffen, wäre ich sicher viel öfter traurig und würde verzweifeln an all den Prüfungen, an all dem Schlimmen, was mir schon widerfahren ist, die ein Gott (würde ich daran glauben) mir auferlegt hat....und nur der Glaube daran, dass alles vielleicht nach meinem Ende zu einer Belohnung (im Paradies, im Himmel, .....wo auch immer) führt, würde für mich das aktuelle Leben nicht lebenswert machen, sondern sich nur anfühlen wie eine Zwischenstation.
Ich bin gespannt, wie ihr anderen das seht....eure Beiträge weiter vorne haben mich jedenfalls animiert, mich mal dazu aus MEINER Sicht zu äußern.

02.02.2021 11:03 • x 4 #22


R
Hallo @all,
ich finde es interessant darüber zu lesen wie ihr alle so darüber denkt, aber ich muss mich an dieser Stelle verabschieden, weil es mir ganz eng um die Brust wird und mein Herz ganz heftig schlägt.
Wünsch euch alles Liebe und Gute, Robbe

02.02.2021 11:14 • x 2 #23


Heideblümchen
Zitat von Robbe:
weil es mir ganz eng um die Brust wird und mein Herz ganz heftig schlägt

Hallo @Robbe .... ich hoffe, das liegt nicht an dem, was ich - meiner Meinung nach - zu dem Thema geschrieben habe.

02.02.2021 11:40 • x 1 #24


R
Doch, liebe @heideblümchen, aber es geht schon wieder viel besser. Es ist deine Meinung, alles gut, mach dir keine Gedanken!
LG, Robbe

02.02.2021 12:21 • #25


Heideblümchen
Danke, @Robbe und sorry...
Ich wollte niemandem und auch dir nicht auf die Füsse treten mit meiner Meinung. Es ist halt, wie du schon geschrieben hast, meine zum Thema.

02.02.2021 12:38 • x 1 #26


E
Alleine dass es den Limbus geben soll - sollte jedem Christen zu denken geben.

Glaubst du nicht.. was du glauben sollst .. kommst du in die Hölle. Und wenn du nichts dafür kannst, weil du noch so klein und unschuldig warst .. darfst du in die Vorhölle.

Ja klar .. Gott ist Liebe

02.02.2021 12:39 • x 3 #27


O
Zitat von Robbe:
Hallo @ohnefunktion,
das dachte ich mir schon. Ich finde es halt nur schade, dass bei guten Ereignissen es das Glück und die Menschen sind, aber bei schlechten Ereignissen ist es dann Gott. Da wäre es mir persönlich lieber es auf das Pech und die Menschen zu schieben.
LG, Robbe


Ähm, nein, das habe ich definitiv nicht geschrieben.
Glück und Pech, schrieb ich.
Nix von Gott.

02.02.2021 14:27 • x 2 #28


O
...aber, weil ich gerade witer gelesen habe:

Du @Robbe scheinst das allerdings so zu denken: Gott ist für das Gute verantwortlich, der Mensch für das Schlechte.

Und genau das ist das Thema mit der Sündengeschichte: Der Mensch kommt schon als Sünder auf die Welt...

Da sträubt sich alles in mir...

02.02.2021 14:31 • x 3 #29


A


Hallo Träumer59,

x 4#30


Heideblümchen
Zitat von ohneFunktion:
Der Mensch kommt schon als Sünder auf die Welt...


sagt wer?.....diese Frage habe ich mir nämlich auch sehr kritisch im Bezug auf den (christlichen) Glauben gestellt. Das Thema ist und bleibt interessant und kontrovers diskutierbar.

02.02.2021 15:33 • x 1 #30

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