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Stellenabbau im Job, Arbeit wird immer mehr

Nessa72
Hallo,#
ich bin neu hier und bin an einem Punkt, an dem ich nicht mehr weiss, ob das so zielführend ist und ich das gesundheitlich auf Dauer durchhalte.

Ich arbeite in einer großen Firma in einem Großraumbüro mit ca. 20 Personen.
Momentan werden viele Leute entlassen und dementsprechend geht die Angst um, den Arbeitsplatz zu verlieren.
Auch in meiner Abteilung haben bereits 2 Leute gehen müssen und die Arbeit wurde auf die restlichen Mitarbeiter verteilt.
Ich arbeite derzeit ca. 50 Stunden die Woche, bin ständig unter Zeitdruck und wenn eine Urlaubsvertretung ansteht, in der ich einen Kollegen komplett zusätzlich vertreten muss, bin ich teilweise täglich 12 Stunden im Büro und arbeite auch noch von zuhause aus, um das Pensum zu schaffen. Das Abschalten fällt immer schwerer und die Nacht hat meistens nur 2-4 Stunden und dann bin ich wach und grübel über das Arbeitspensum.

Die Stimmung im Büro ist mittlerweile äußerst gereizt, weil jeder um seinen Arbeitsplatz bangt und dem Anderen die
Butter auf dem Brot nicht gönnt - es wird auch teilweise offen über Kollegen + Vorgesetzte gelästert und der Konkurrenzkampf unter den Abteilungen ist groß.

Die Versprechungen vom Betriebsrat und den Chefs, dass es Änderungen geben wird, weil die Probleme bekannt sind,
werden wie immer im Sand verlaufen, da für Änderungen kein Geld da ist.

Ich bin 50 und da mach ich mir natürlich Gedanken, wie es weiter gehen soll.
Ich habe schon die eine oder andere Entlassung aufgrund eine Insolvenz und Firmenauflösung mitgemacht und es wurde
immer schwieriger, einen einigermaßen normalen Job für normales Geld zu bekommen - das hat mich sehr mürbe gemacht.
Mittlerweile habe ich schon zu nichts mehr Lust und meine Freunde/Familie hab ich auch schon ewig nicht mehr gesehen.
Ich bin momentan am liebsten alleine, ertappe mich aber dabei, immer öfter gedanklich in eine Abwärtsspirale zu kommen.
Ich bin total lustlos, habe ständig Kopf-/und Magenschmerzen.

Ich bin ständig müde und sobald ich zur Ruhe komme, beschleicht mich ein Angstgefühl - ein Teufelskreis.
Ich würde gern gegensteuern, weiss aber nicht, wo ich anfangen soll, zumal ich noch eine Schilddrüsenunterfunktion habe,
die das alles noch verschlechtert.

Ich weiss momentan nicht, wo ich anfangen soll, was zu verbessern.

Ich hoffe, Ihr habt den einen oder anderen Tipp für mich

24.10.2019 20:00 • #1


Pilsum
Hallo Nessa,

hier im Forum begrüße ich Dich.
Du beschreibst eine sehr schwierige Situation an Deinem Arbeitsplatz. Ich kann mir
vorstellen, dass ihr Angst davor habt, euren Arbeitsplatz zu verlieren.
Wie lange arbeitest Du schon dort?
Einen Tipp zu geben, ohne die Situation genau zu kennen, finde ich ist kaum möglich.

Wenn die Arbeit in der üblichen Arbeitszeit nicht zu schaffen ist, solltest Du überlegen,
ob Du schon mal Arbeit unerledigt liegen lässt. Was nicht machbar ist, muss liegenbleiben.
Wie soll die Geschäftsleitung sonst erkennen, dass Personal fehlt.

Du wirst zu diesem Thema jedoch bestimmt eine andere Meinung haben.

Viele Grüße

Bernhard

24.10.2019 22:27 • x 3 #2


A


Hallo Nessa72,

Stellenabbau im Job, Arbeit wird immer mehr

x 3#3


E
Zitat von Pilsum:

Wenn die Arbeit in der üblichen Arbeitszeit nicht zu schaffen ist, solltest Du überlegen,
ob Du schon mal Arbeit unerledigt liegen lässt. Was nicht machbar ist, muss liegenbleiben.
Wie soll die Geschäftsleitung sonst erkennen, dass Personal fehlt.
d

Genauso sehe ich das, und genauso mach ich es auch.

Mein Arbeitsplatz ist alles andere als sicher, und ich bin Ü-50, in der Woche über 60 Stunden außer Haus, weil ich eine 41-Stunden-Woche habe, aber ich versuche schon, mein persönliches Schutzschild um mich herum aufrecht zu erhalten und aus der Situation das Beste zu machen: ich gebe mein Bestes, aber eben nicht alles.
Auch wenn um mich herum in den letzten Monaten Leute entlassen wurden, und zwar fast die Hälfte.
Was die Lästereien angeht, entziehe ich mich so gut es geht, an den meisten Dingen ist sowieso nicht viel dran, außer eine Menge negativer Energie.

Ich verstehe dich aber sehr gut, weil ich aus einer ähnlichen Situation in meinen BO gerutscht bin, und ich gebe daran vor allem mir die Verantwortung.

Weißt du, die meistens Chefs interessiert es nicht, unter welchen Umständen die Arbeit geleistet wird- Hauptsache, sie ist getan und das verbunden mit den wenigstens Kosten.
Warum sollte ein Chef also etwas ändern?
Und wenn du dann noch eine komplette Urlaubsvertretung mit Zusatzstunden zuhause machst- perfekt für den Chef!
Kaum ein Chef dieser Welt wird dir anerkennend auf die Schulter klopfen, wenn du rackerst bis zur Erschöpfung und irgendwann zusammenbrichst und es ist in deiner Verantwortung, hier stopp! zu sagen, denn das, was du leistest, ist viel zu viel, du setzt dich massiv unter Druck- (und ganz ehrlich, wenn ich so eine Kollegin hätte, die in dieser Arbeitsplatz-Situation so extrem arbeitet wie du arbeitet, würde mich das zudem unter Druck setzen).

Wenn kein Geld da ist um die personelle Situation zu verbessern ist das nicht dein Problem.

Es ist in deiner Verantwortung, für dich zu sorgen, und dazu gehört, daß du dir deine Gesundheit erhältst und im Moment machst du die dir kaputt- was, wenn der Laden morgen dicht macht?
Dann bist du fertig, und es dankt dir wirklich keiner!

Ich schreibe das so deutlich, weil ich bis zur Erschöpfung geackert habe, dadurch krank und nach zwei Wochen der Arbeitsunfähigkeit gekündigt wurde- man brauche keine Kranken, die nur Geld kosten.
Ein Aspekt meines Zusammenbruchs war auch: ich hab mich viel zu wichtig genommen, dachte, ohne mich läuft das nicht- ha, es lief natürlich ohne mich, da ließen sich dann halt andere ausbeuten

Ich wünsche dir, daß es für dich nicht so weit kommt,
alles Gute!

26.10.2019 04:09 • x 4 #3


Hoffnung21
Hallo Nessa
Ich glaube, @Resi hat das alles gesagt, was zu sagen ist. Ich kann ihr nur zu 100% zustimmen. Dein Weg ins Burnout ist vorgezeichnet, das ist nur eine Frage der Zeit, wann du in das Loch fällst, das du dir gerade schaufelst. Ich hab über ein Jahr gebraucht, um wieder aus meinem Loch zu krabbeln und habe nach wie vor Probleme. Tu dir das nicht an. Lass Arbeit liegen, es ist nicht deine Firma und wenn du krank wirst, wird keiner Danke sagen.
LG Eis

26.10.2019 06:43 • x 4 #4

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