Soziale Phobie und Angst vor der Schule wegen Mobbing

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Hi, ich bin neu in diesem Forum. Ich stecke in einem für mich ziemlich großen Dilemma und vielleicht hat ja jemand für mich einen Rat auf Lager oder kann mir einfach gut zu reden.

Ich leide schon seit mehr als 8 Jahren unter einer sozialen Phobie, die sich bei mir richtig entwickelt hat nach meinen Mobbingerfahrungen in der Schule, ich musste diese damals abbrechen. Nach langer Arbeit habe ich meinen Schulabschluss trotzdem nachgeholt aber in Form eines Schulprojektes.

Danach wollte ich eine schulische Ausbildung anfangen, das missglückte mir aufgrund meiner früheren Erfahrungen die mich bis heute heimsuchten. Ich habe dann eine berufliche Reha in Form einer BVB gemacht. Nun bin ich seit September letzten Jahres in einem Berufsbildungswerk und mache dort meine Ausbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen. Das Problem ist, das ich mir eine Ausbildung ausgesucht habe, die nicht so viele Menschen machen und der schulische Teil daher nicht hausintern stattfinden kann. Ich bin auch die einzige in meinem Träger die diesen Beruf erlernen möchte. Ich bin nun knapp 6 Monate dabei und habe jetzt schon Fehlzeiten, die die erlaubten 10% der IHK bricht, was erstmal nebensächlich ist. Jetzt komme ich zu meinem Dilemma.

Ich muss ein normales Oberstufenzentrum besuchen. Aktuell ca. 27 Mitschüler. Es fängt mit der Klassengröße an, es sind mir zu viele Menschen. Meine Angst bezieht sich größtenteils auf gleichaltrige und etwas jünger, absoluter Horror. Dazu kommt das ich ständig Angst habe das sich meine früheren Erfahrungen wiederholen. Durch die Fehlzeiten gerate ich auch in einen Teufelskreislauf, heißt nie da - kein Anschluss - Gedanke, Leute mögen mich nicht - Angst, Druck, Stress, keine Konzentration im Unterricht - schlechte Noten, auch durch Fehlzeiten usw.

Ich möchte diese Ausbildung nicht aufgeben da es das ist was ich machen möchte aber dieser Schulkontext bricht mir das Genick und ich selbst bin fertig. Ich habe in meinem BBW die Möglichkeit ins Bürogmanagement zu wechseln das ist aber absolut nivht was ich wollte da nicht spezifisch, mir zu viel angeschnitten und nicht in die Tiefe gegangen, macht gefühlt jeder zweite. öffnet mir später zwar mehr Türen aber reicht als einziges Argument für mich nicht aus mal abgesehen davon das ich dann intern beschult werden könnte.

Ich habe mit einer Freundin gesprochen die in einem anderen BBW ist und sie aber die Schule meines Trägers besucht. Ich habe einen kleinen Funken Hoffnung das es für mich eine ähnliche Option geben könnte, wenn dort die KiGs intern beschult werden sollten. Da hab ich den Vorteil das es vielleicht 6-7 Mitschüler sind. Ist eine schwierige Nummer, deswegen gehe ich davon erstmal nicht aus also das es klappen könnte.
Therapie habe ich bereits gemacht. 2x bisher, wobei ich in Form von Klinik und TWG noch mehr aufweisen kann. Aktuell bin ich auch auf der Suche, nur leider ist es schwer einen geeigneten Therapeuten zu finden und einen Platz zu ergattern.

06.01.2020 02:39 • #1


LeBluu
Hallo,

was du schreibst, erinnert mich extrem an mich selbst.^^ Ich hatte genau das gleiche Problem; nach dem Abi war ich total aufgeschmissen und hatte keine Ahnung, wie ich meine Ausbildung durchhalten sollte. Meine Ausbildung, vor allem der Praxisteil, war auch wirklich nicht leicht. Man hat so viele neue Menschen gesehen und musste mit denen natürlich auch reden und telefonieren (was ich bis dato nicht konnte). Es gab viele Situationen, in denen ich richtig Angst hatte. Wirklich Anschluss habe ich in der Praxiszeit nicht gefunden. Es gab zwar noch zwei andere, die mit mir die gleiche Ausbildung gemacht haben, aber mit denen habe ich mich nicht sonderlich gut verstanden.

Das hat dazu geführt, dass ich vor allem die Mittagspausen immer alleine verbracht habe. Am Anfang war das auch wirklich hart, weil mich diese ständigen Gedanken a la Ich bin nicht gut genug/Niemand interessiert sich für mich heimgesucht haben. Aber mit der Zeit wurde das auch besser, ich habe mich in dem Sinne damit abgefunden, dass ich hier und jetzt eben alleine bin - und das ist auch okay.

Während der Schulzeit habe ich immer meine altbewährten Methoden angewendet: Such dir jemanden aus, der nett aussieht und setz dich daneben. Irgendjemand, der dir am sympathischsten erscheint. Vielleicht ist jemand, der auch introvertierter wirkt als der Rest. Scan die Klasse nach solchen Leuten ab und setz dich daneben. Im Prinzip brauchst du nur einen Moment lang wirklich mutig zu sein. Du musst nur einmal jemanden ansprechen und das bringt den Stein dann schon ins Rollen.
Wenn wir ehrlich sind, dann werden die meisten deiner Klassenkameraden keinen Gedanken daran verschwenden, warum du denn gefehlt hast. Die meisten werden sich auch noch gar kein Bild über dich gemacht haben. Diese Gedanken, dass sich die Vergangenheit wiederholen könnte, habe ich auch immer. Aber bedenke: Du bist neu, die anderen sind neu und die Situation, in der du dich befindest, ist auch neu. Alles ist noch so frisch, da kann man sich noch kein Bild von den anderen machen.

Das braucht zwar alles Zeit, bis man sich wirklich wohl fühlt mit anderen, aber das wird schon. Wenn das die Ausbildung ist, die du machen möchtest, dann mach das auch. Am Anfang ist das bestimmt wahnsinnig unangenehm, aber du wächst auch daran. Jeden Tag, an dem du dich deiner Angst stellst, wirst du besser. Mir hat es auch immer geholfen mir zu sagen, dass es die anderen sowieso nicht interessiert, was ich mache. Das nimmt einem den Druck. Wir sind alle zu sehr mit uns selbst beschäftigt, als das wir großartig auf andere achten könnten.

16.01.2020 10:44 • #2

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