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Affäre am selben Wohnort / Haus verkaufen?

E
Hallo,

ich bin T., neu hier, habe mich vorher noch nie an Diskussionsforen beteiligt. Leide selbst seit Monaten an
Depressionen, die meiner Meinung nach aus dem prekären Schlamassel, das ich mir selbst eingebrockt habe, resultieren. Es fällt mir schwer darüber zu reden, weil ich es als total peinlich empfinde. Doch ich versuche im Moment meinen inneren Schweinehund zu überwinden und mir Hilfe zu holen. Vielleicht bringt mich ja auch der Austausch mit anderen Betroffenen und überhaupt mit anderen Menschen weiter.

Also, es ist so. Ich war 2018 in einer psychiatrischen Klinik, weil ich während meiner Auszeit in Irland S. Belästigung durchgemacht habe und den Krieg ums Erbe von 2014 bis 2019 (meine Eltern sind in dieser Zeit gestorben) mit meiner Familie verarbeiten musste.
In der Klinikzeit habe ich einen Mitpatienten kennengelernt, der allerdings verheiratet war bzw. ist. Nach meiner Entlassung hat sich der Kontakt zu dem Mann mit seiner Frau intensiviert und es ist erstmal eine super Freundschaft zu beiden entstanden. In dieser Zeit habe ich ein Grundstück in dem Wohnort des verheirateten Paares erworben und angefangen, ein Haus zu bauen. Aus der anfänglichen Freundschaft hat sich eine Affäre zu dem Mann entwickelt, die immer wieder mit Unterbrechungen und Rückschlägen bis Weihnachten letzten Jahres lief.

Ich habe für mich beschlossen, mein Haus zu verkaufen. Die Vorstellung im selben Ort wie mein verheirateter Lover zu leben, ist einfach zu krass für mich. Zuerst dachte ich vermieten ist auch eine Option, aber dafür müsste noch einiges gemacht werden. Und außerdem musste ich mir schmerzlich eingestehen, dass ich die Fertigstellung des Hauses alleine einfach nicht stemmen kann. Ich habs ab März alleine versucht, aber es ist mir zu viel. Jedesmal, wenn ich auf Baustelle gehe (und das vermeide ich in letzter Zeit wo es nur geht) dreht es mir den Magen um und ich kann mich über keinen Baufortschritt freuen, weder über Treppe noch die Fliesen noch sonst irgendwas. Ich empfinde dieses Haus inzwischen als riesigen belastenden Felsbrocken.
Trotz allem hab ich, was meine derzeitige Wohnsituation betrifft, noch Glück im Unglück. Mein Vermieter mit seiner Frau, in dessen Haus ich seine Ferienwohnung angemietet habe, ist der Bruder von meinem ehemaligen verheirateten Lover.
Jetzt schlägt natürlich jeder die Hände über dem Kopf zusammen: Das auch noch!
Doch die zwei haben mich weder verstoßen, noch mir den Ehebruch als Geliebte dauerhaft übelgenommen. Und sie geben mir weiterhin die Möglichkeit wohnen bleiben zu können. Ich weiß noch nicht genau, wie ich damit umgehen soll. Von einer Seelsorgerin wurde mir geraten: Pack deine sieben Sachen und fange an einem anderen Ort neu an.
Im Innersten tendiere ich auch dazu (vor allem langfristig), aber ich bin mir nicht sicher, ob ich eine so doch weitreichende Entscheidung in meiner momentanen Verfassung treffen kann. Ich wohne sehr gerne hier, auch wenn ich oft denke, dass sich das kleine Dorf das Maul über mich zerreißt. Und ich glaube, dass ein solcher Umbruch sich mit meinen krassen Depressionen im Moment nicht verträgt.

Das Fazit aus dem ganzen Schlamassel: Ich habe mich völlig vergaloppiert, hab mich an der Frau versündigt, mich plagen Schuldgefühle und alles bricht wie ein Kartenhaus zusammen. Warum war ich nur so blöd und blind vor lauter Liebe!

Ja, das ist in groben Zügen meine akute Geschichte. Ich bin jetzt seit fast zwei Wochen von meinem Hausarzt krank geschrieben worden, weil ich einfach nicht mehr arbeiten konnte. Meine letzten Kraftreserven sind gefühlt aufgebraucht. Und ich weiß, dass ich ohne Hilfe aus der Kiste nicht mehr rauskomme.

In meinem Leben bin ich immer wieder in Krisen, Beziehungen und Situationen reingerutscht, die mich überfordert haben und in denen ich mich wegen meiner starken Sehnsucht nach Liebe, Geborgenheit und Halt selbst verloren habe, Kennt ihr so etwas auch? Wie geht man damit um?

So, jetzt bin ich erstmal k.o., genug für heute.

28.06.2023 21:27 • x 4 #1


E
Hallo, ist da jemand da draußen?

Bin heute mit flauem Magen aufgewacht, weiß nicht, ob das schon in Richtung Panikattacken geht.
Ich glaub, ich steh am Anfang einer echt harten Strecke.
Ich fühle mich einfach so ohnmächtig im Moment und ich hasse dieses Gefühl.

Das schlimmste ist aber, dass meine sozialen Kontakte leiden und ich aber niemanden verprellen will. Ich muss mich wirklich zwingen, raus zu gehen.

Gerade bei Menschen, die ich gerne habe und was auf Gegenseitigkeit beruht, fällt es mir schwer,
da in Gesellschaft zu sein. Geht das schon in Richtung soziale Phobie? Ist doch total verrückt.

Anfang August habe ich ein Vorgespräch in einer Tagesklinik. Ich hoffe sehr, dass ich mit diesem Schritt weiterkomme und einiges aufarbeiten kann, was im Argen liegt.
Das hab ich in meinem Leben schon öfter gemacht, aber so richtig ist mir das nicht gelungen.

Die Kernprobleme holen mich immer wieder ein, selbst in Ausgangslagen, die erstmal voll positiv beginnen.

Ich bin dankbar für ehrliche Kommentare und Sichtweisen. Ich weiß, dass ich mich und mein Leben derzeit sehr negativ betrachte.

Wünsche euch allen da draußen ne schöne Zeit!

29.06.2023 09:49 • x 3 #2


A


Hallo Ex-Mitglied,

Affäre am selben Wohnort / Haus verkaufen?

x 3#3


Schlüsselkind
Hallo,

Zitat von Ex-Mitglied:
Es fällt mir schwer darüber zu reden, weil ich es als total peinlich empfinde.


das ist sehr menschlich, aber keinesfalls peinlich.

Zitat von Ex-Mitglied:
Aus der anfänglichen Freundschaft hat sich eine Affäre zu dem Mann entwickelt, die immer wieder mit Unterbrechungen und Rückschlägen bis Weihnachten letzten Jahres lief.


Finde es sehr reif von Dir, hier von einer Affäre zu sprechen und es nicht zu beschönigen.

Zitat von Ex-Mitglied:
Ich habe mich völlig vergaloppiert, hab mich an der Frau versündigt, mich plagen Schuldgefühle und alles bricht wie ein Kartenhaus zusammen.


Ich würde es selbst nicht versündigt nennen, aber ich habe auch schon festgestellt (und da habe ich mich auch über mein Verhalten erschrocken!), dass man – auch wenn man sonst ganz anders agiert – gegenüber einer dritten Person schnell recht egoistisch werden kann. Auch das ist menschlich. Du reflektierst Deine Situation ja, damit es dir nicht noch einmal passieren wird, das alles zu lernen gehört nunmal zum Leben dazu!

Zitat von Ex-Mitglied:
In meinem Leben bin ich immer wieder in Krisen, Beziehungen und Situationen reingerutscht, die mich überfordert haben und in denen ich mich wegen meiner starken Sehnsucht nach Liebe, Geborgenheit und Halt selbst verloren habe, Kennt ihr so etwas auch? Wie geht man damit um?


Ja, solche Momente begleiten einen. Nun kann ich es nicht von außen beurteilen, aber ich denke die Ausgangssituation wie hier geschildert, einen anderen Menschen zu brauchen (sonst würde man sich nicht verlieren) ist bereits kein guter Beginn für eine langfristige Verbindung. Das sich-verlieren- ist kein guter Begleiter.

Eine Partnerschaft sollte m. M. nach ein Zugewinn im Leben sein, letztendlich sollte man bestenfalls erst einmal erreichen sich selbst zu genügen und dann den anderen als Bonus in seinem Leben zu betrachten, sonst werden Beziehungen meiner Erfahrungen nach zu Abhängigkeiten, aber nicht zu tiefen authentischen Verbindungen.

Und auch die Arbeit an sich selbst führt zu vielen positiven Veränderungen, u. a. eben, dass man plötzlich völlig andere Menschen in sein Leben lässt (und andere widerum nicht mehr hineinlässt, weil man seine Grenzen schneller und strikter zieht). So meine Erfahrungen aktuell.

Zitat von Ex-Mitglied:
Ich weiß, dass ich mich und mein Leben derzeit sehr negativ betrachte.


Empfinde deine Schilderung nicht negativ, sondern eher als realistische Betrachtungen. So ist es für Dich eben gerade, aber Du steckst ja schon mitten im Umbruch und du gehst Dinge praktisch an, auch wenn Du aktuell – noch – das Gefühl von Stagnation hast.

Ich würde noch etwas mit größeren Entscheidungen warten, auch wenn Du Dich derzeit hilflos fühlst. Damit Du dann wieder mehr in Deiner Kraft bist.

Zitat von Ex-Mitglied:
Anfang August habe ich ein Vorgespräch in einer Tagesklinik. Ich hoffe sehr, dass ich mit diesem Schritt weiterkomme und einiges aufarbeiten kann, was im Argen liegt.
Das hab ich in meinem Leben schon öfter gemacht, aber so richtig ist mir das nicht gelungen.


Das klingt super, man muss es immer wieder neu versuchen. Vielleicht war die richtige Therapie noch nicht dabei.
Die Hauptsache ist erst einmal, weiterzumachen und aktiv zu bleiben. Soweit ein paar Gedanken von mir.

Zitat von Ex-Mitglied:
Wünsche euch allen da draußen ne schöne Zeit!


Vielen Dank und liebe Grüße!

29.06.2023 10:47 • x 4 #3


E
Hallo Schlüsselkind,

vielen Dank für deine Worte. Es tut unheimlich gut, Gehör zu finden.

Es tut gut, wenn Dinge durch andere Augen betrachtet aus der Schuld-und Schamecke rausgeholt werden.

Es ist nur so, dass ich so oft im Leben - sei es beruflich (viele Arbeits- und damit Ortswechsel) und privat (neues Umfeld) - neu angefangen habe und immer wieder gescheitert bin, dass es mir im Moment sehr
schwer fällt, an positive Entwicklungen in der Zukunft zu glauben. Ich hatte gedacht, ich sei angekommen, nee, eben nicht.

Ich wollte immer ein Häuschen im Grünen, mit Hund und kleinem Garten, allerdings ein Tiny-House und nicht ein 106 qm2 großes Einfamilienhaus wie es jetzt da steht. Die Entscheidung was mache ich jetzt mit diesem Haus schleppe ich seit Februar mit mir rum. Es ist richtig, dass derartig weitreichende Entscheidungen nicht in einer depressiven Phase getroffen werden sollen. Aber lange Zeit auf der Stelle zu treten und Entscheidungen hin und her zu verwerfen, bringt mich auch nicht weiter.

Doch ich bin auch froh und stolz, dass ich es geschafft habe, mich mit meiner Geschichte Freunden, denen ich vertraue, zu outen und anfange aktiv Wege aus der Krise zu suchen.
Dazu gehört auch der Austausch mit euch allen. Vielen, vielen Dank!

Und jetzt aber raus aus der Bude, die Sonne scheint!

29.06.2023 12:26 • x 4 #4


Jedi
Zitat von Schlüsselkind:
das ist sehr menschlich, aber keinesfalls peinlich.

Stimmt !
--
Zitat von Schlüsselkind:
Finde es sehr reif von Dir, hier von einer Affäre zu sprechen und es nicht zu beschönigen.

Stimmt auch !
--
Zitat von Schlüsselkind:
Ich würde es selbst nicht versündigt nennen,

Würde ich so auch nicht nennen, denn was passiert ist, dazu gehören immer noch Zwei dazu !
--
Zitat von Schlüsselkind:
Empfinde deine Schilderung nicht negativ, sondern eher als realistische Betrachtungen.

Da stimme ich @Schlüsselkind ausdrücklich zu !
--
Zitat von Schlüsselkind:
bestenfalls erst einmal erreichen sich selbst zu genügen
und
dann den anderen als Bonus in seinem Leben zu betrachten,

Sich selbst zu genügen, ist für mich auch die Grundlage für eine zufriedene Partnerschaft - vorallem eine
Partnerschaft auf Augenhöhe u. Gleichberechtigung.
----------------------------------------------------------------------------------------------
Zitat von Ex-Mitglied:
anfange aktiv Wege aus der Krise zu suchen.

Das liest sich doch schonmal Zuversichtlich !

29.06.2023 12:46 • x 3 #5


Fritz
Hallo,
Ich bin kein Mensch, der andere bewertet oder verurteilt. Ich glaube, du bist ein Mensch nach der Suche nach Liebe und Anerkennung! Vermutlich leidest du momentan sehr an Ängste, Depressionen und Schuldgefühlen. Angst, vor der Zukunft, Angst, das Richtige zu tun. Diese Ängste hat ein jeder! Der eine zwar mehr, als ein anderer. Durch die Depression erkennst, was ist richtig oder unrichtig in deinem Leben. Da kommst du mit Sicherheit wieder raus! Du schreibst, dass es dir peinlich ist, deine Geschichte öffentlich zu machen. Ich sehe es eher als Stärke als statt Schwäche! Im übrigen sind wir doch alle nur Menschen nach Liebe und Anerkennung! Da bist du nicht allein! Aber kein Mensch ist perfekt! Das wäre schön, ist aber nicht möglich! Du schreibst, du hast dir das selber eingebrockt! Da muss sich doch ein Schuldgefühl bilden! Ich denke, zu dem Zeitpunkt warst du von der Richtigkeit deiner Vorgehensweise überzeugt. Wenn du erkennen musst, viele Dinge haben dir mehr Nachteile als Vorteile gebracht, dann sind das doch wichtige Erkenntnisse! Die kannst du für die Zukunft nutzen! Also, Schuldgefühle sind nicht angebracht, die kannst sie bearbeiten und auflösen! Dein Haus kannst du verkaufen oder vermieten!
Es wird auch niemand die Hände über den Kopf zusammen schlagen und du bist auch nicht blöd, wenn du dich nach Liebe sehnst!
Bei einem S. Kontakt ist niemals nur einer schuld, es betrifft jeden so ca.50 %,
Ich wünsche dir das das eintrifft, was du dir selber am Meisten wünscht!
Servus

29.06.2023 13:26 • x 4 #6


Jedi
Zitat von Fritz:
Du schreibst, dass es dir peinlich ist, deine Geschichte öffentlich zu machen.

Ich sehe es eher als Stärke als statt Schwäche!

Da ist was Wahres dran !

29.06.2023 13:30 • x 3 #7


Fritz
Hallo! Nochmal ich!
Ich wollte meinen Beitrag noch ändern, aber es ging nicht mehr.
Zu deinem Haus wollte ich noch sagen. Meine Frau und ich haben auch ein eigenes Haus. Was haben wir für dieses Haus Zeit, Geld, Arbeit und Nerven reingehängt! Früher hatte ich mir damit Zufriedenheit und innerliche Ruhe versprochen, aber das trat nicht ein. Heute denke ich, Materielles ist zwar schön und gut, aber es führt zu nichts. Es ist eher das Gegenteil, was sich einstellt. Also, wenn dir dein Haus mehr Kummer als Freude vermittelt, dann verkauf es! Pack deine sieben Sachen und ziehe in einen anderen Ort! Damit wirst du dir viel Ärger ersparen!
Servus

29.06.2023 14:17 • x 4 #8


E
Hallo Fritz,
es tut gut deine Zeilen zu lesen. Ja, meine Sehnsucht nach Liebe, Anerkennung und einem sicheren Halt ist wirklich sehr groß.
Zitat von Fritz:
Du schreibst, du hast dir das selber eingebrockt! Da muss sich doch ein Schuldgefühl bilden! Ich denke, zu dem Zeitpunkt warst du von der Richtigkeit deiner Vorgehensweise überzeugt.

Na ja, meine Vorgehensweise war schon damals nicht richtig und das habe ich auch gewusst.
Ich hatte mich unsterblich in den Mann verliebt und war einfach nur glücklich mit ihm, obwohl es von
vornherein feststand, dass er seine Frau nie verlassen würde.

Aber unterm Strich hast du schon recht. Die Erkenntnisse, die ich aus der Sache ziehen kann, sind goldwert.

Zitat von Fritz:
Da kommst du mit Sicherheit wieder raus!

Diesen zuversichtlichen Satz nehme ich heute Nacht mit in meinen Schlaf. Vielen Dank, Fritz!

29.06.2023 20:28 • x 4 #9


Jedi
Zitat von Ex-Mitglied:
Ja, meine Sehnsucht nach Liebe, Anerkennung und einem sicheren Halt ist wirklich sehr groß.

Schau einmal bei Dir genau hin, wieviel an Liebe - Anerkennung u. Halt schenkst Du Dir selbst?
Ich denke, dass dies der Schlüssel ist, wie sich Deine Sehnsucht nach einem Mann, der auch frei für Dich ist,
erfüllen kann.
So geräts Du nicht in eine Abhängigkeit von einem anderen Mann, sondern kannst schauen, was an Liebe,
Anerkennung u. Halt dieser Mann Dir zugeben hat.
Ich könnte mir vorstellen, dass Du so auch einen kompatiblen Partner an Deiner Seite finden wirst.
----------------------------------------------
Zitat von Ex-Mitglied:
bwohl es von
vornherein feststand, dass er seine Frau nie verlassen würde.

Ich kann es durchaus verstehen, dass Du Dich in diesem Mann verlieben konntest u. doch
musst Du ihn mit einer anderen Frau teilen - alles was zu einer Beziehung dazugehört
musst Du immer teilen !
Das sind immer nur 50% - ich würde Dir einen Partner wünschen, wo Du 100% bekommen
kannst.

30.06.2023 15:12 • x 2 #10


E
Ja, ich denke auch, dass das Kernproblem bei mir ist, dass ich mich in meinem Bedürfnis nach Liebe und Anerkennung zu sehr abhängig mache von anderen Menschen. Die Lebensenergie und Kraft suche ich im äußeren Umfeld und nicht in mir. Das muss sich jetzt wirklich ändern. Vor allem auch damit ich mich besser abgrenzen lerne und ich wieder ich selbst sein kann.
Theoretisch bin ich im Analysieren bei mir selbst echt gut, aber Handlungs- und Verhaltensweisen so umzusetzen, dass es mir besser geht, da fehlt mir einfach gefühlt oft der Kasten mit dem geeigneten Handwerkszeug.

Ich habe im Februar und Anfang Juni jeweils eine Woche Auszeit in einem tollen evangelischen Kloster genommen. Dieses Kloster war ursprünglich ein Zisterziensenkloster. Heute wird dieses Kloster von einer christlichen Gemeinschaft geführt, die Begegnungen ermöglichen und Gästen eine Auszeit anbieten ohne missionarischen Charakter. Es war eine tolle Erfahrung. In der Stille konnte ich mich wieder spüren und runterkommen, mich a weng erden.
Wobei ich aber auch viel geweint habe und es auch in gewisser Weise anstrengend war. Ich möchte die Zeit dort nicht missen. Und ich darf wieder kommen. Die Seelsorgerin dort hat mir die Möglichkeit eines längeren Aufenthalts angeboten, was ich am liebsten sofort angenommen hätte.

Jedoch ist mir in dieser Zeit auch klar geworden, dass ich erst einmal auf psychotherapeutische Hilfe angewiesen bin. Dies auch meinem Umfeld zu signalisieren - sprich vor allem dem Arbeitgeber - ist mir auch nicht leicht gefallen, aber ich habs geschafft! Bin noch am Überlegen, ob ich am Montag wieder zur Arbeit gehe oder mich weiter krank schreiben lasse. Ich werde das spontan entscheiden und mir das Wochenende nicht mit darüber grübeln versauen.

Also, wie gesagt, ich ziehe das mit der Tagesklinik durch mit der Aussicht darauf (und das freut mich wirklich), dass ich mit Gesprächen und Gruppentherapien wieder auf die Beine komme, meine Selbstwirksamkeit und Erfolge erlebe.
Außerdem will ich mein Haus gut verkaufen. Das alles liegt noch vor mir. Und dann kann ich mir gut vorstellen, eine längere Auszeit im Kloster Volkenroda zu nehmen, vor allem wenn ich dort gestärkt und psychisch stabil Zeit verbringen darf.

Ich hab auch gemerkt, dass ich Schwierigkeiten habe, die Situation, dass ich depressiv bin, zu 100 % anzunehmen und eine Krankschreibung durch den Arzt als für mich berechtigt anzusehen.
Oh Mann, oh Frau, all dieser Druck!

Seitdem ich hier angefangen habe, meine Gedanken aufzuschreiben, geht es mir a weng besser. Gestern war ich mit einem Bekannten spazieren und hab durch ihn noch neue Leute kennengelernt. Hab zwar gemerkt, dass ich auf dem Nachhauseweg ziemlich platt war, aber unterm Strich taten mir die Begegnungen gut.
Heute geht's zu einer Veranstaltung auf einem Flugplatz mit Motor- und Segelflugzeugen mit anschließender musikalischer Beschallung.

Schön, dass es euch da draußen gibt!

01.07.2023 09:57 • x 1 #11


E
Zitat von Jedi:
Das sind immer nur 50% - ich würde Dir einen Partner wünschen, wo Du 100% bekommen
kannst.

Danke Jedi - das ist Balsam für meine Seele!

01.07.2023 10:00 • x 1 #12


E
Die potentielle Käuferin für mein Haus hat sich just in dem Moment per WhatsApp gemeldet.
Hab ihr vorab nen Verkaufspreis genannt von dem ich jetzt gedacht habe - oh, oh, oh vielleicht doch zu hoch gegriffen, die meldet sich nicht mehr - und siehe da, sie meldet sich doch !

01.07.2023 10:15 • x 3 #13


E
Hallo an alle da draußen,
war gestern ja mit Freunden unterwegs. Und schon treffe ich Kinder aus der Arbeit (bin Erzieherin in der Nachbetreuung von Kindern in einer Grundschule). Es war nur ein kurzer Small-Talk aus der Ferne mit der Kleinen. Hab mich bemüht, fröhlich zu wirken, aber irgendwie ist das Gefühl mitgeschwungen, oha, muss das jetzt sein, du bist krank, seit 2 Wochen nicht auf Arbeit und schon wirst du dabei ertappt, nicht im Bett zu liegen.
Und die Kleine hat sich dann noch mit den Worten verabschiedet dann bis Montag.

Es ist wirklich vertrackt. Ich mach mir immer noch nen Kopf wie andere Menschen über mich und meine Depressionen denken und gestehe mir eine Genesungszeit nur schwer zu. Derweil höre ich mir oft kurz vorm Schlafen gehen Meditationsvideos an, in denen es um Themen wie Intuition, Selbstliebe oder Wege zu positivem Denken geht.

Habt ihr eine Idee wie ich es fertig bringen kann, keine Angst zu haben, zu mir und meinen Gefühlen und Bedürfnissen zu stehen und mir dann auch eine Auszeit einzufordern sprich mich weiterhin krank schreiben zu lassen ohne schlechtes Gewissen bzw. ohne Gesichtswahrverlust?

Liebe Grüße an alle!

02.07.2023 13:26 • x 1 #14


E
Zitat von Jedi: ich hatte lange zeit angst, in die stille zu kommen, da meine gedanken mir meine Selbstzweifel, Minderwertigkeitsgefühle u. Selbstvorwürfe spiegelten. [pid]undefined[/pid]


Zitat von Jedi: was du nicht willst, was man dir tut, dass füge auch dir selbst nicht zu . [pid]undefined[/pid]

Hallo Jedi,
deine ausführenden Gedanken zum Thema Selbstliebe sind wunderbar und so wahr und es steckt so viel Hoffnung und Zuversicht in deinen Worten. Ich stehe gerade mal wieder am Anfang meines Weges aus meiner Krise. Im Grunde bin ich ein optimistischer, lebensbejahender Mensch und es erschreckt mich, wenn ich mich in meinem depressiven Loch gefühlt ins Gegenteil verkehre.

Im Moment kämpfe ich noch sehr mit dem Umstand, dass , wenn ich mich aus den äußeren Geschehnissen, aus meinem sozialen Umfeld, aus meiner Arbeit, aus der Routine des Alltags für längere Zeit zurücknehme und mir selbst Raum für Stille, Nachdenken und Heilung gebe, dass ich dann das Gefühl habe, ich verprelle dadurch Menschen, die mir lieb sind, ich setze meine Arbeitsstelle aufs Spiel, ich setze mich dem Ratsch und Tratsch anderer Leute aus, die sich über mich lustig machen und über mich ablästern. Diese Ängste hindern mich daran, mir die Genesungszeit zuzugestehen, die ich brauche und vor allem auch, Dinge loszulassen.

Kennst du/kennt ihr diese Ängste auch?

Wie kann ich es schaffen in Sachen Selbstfürsorge für mich stärker einzustehen?

Ich weiß, dass der Weg aus einer Depression ein Prozess ist, der mit dem Mut beginnt, Dinge loszulassen, sich aus seiner Comfortzone zu bewegen und sich und seinem Umfeld klar zu machen, dass jetzt eine längere Pause von nöten ist und das mit der Pause dann auch ohne schlechtes Gewissen selbstbewusst einzufordern - das fällt mir schwer! Theoretisch ist mir vieles klar. Praktisch die Schritte auch zu gehen ist wirklich hart.

Was ich jetzt auch für mich, seitdem ich mich im Forum austausche, festgestellt habe, ist, dass es mir auf dem schriftlichen Weg leichter fällt, Situationen, Emotionen und Gedanken zu schildern als dies mündlich zu tun.
Geht dir/euch das auch so? Vielleicht sollte ich dem Arzt und/oder dem Therapeuten von der Tagesklinik (am 4. August habe ich mein Vorgespräch) vorab meine Gedanken in Schriftform vorlegen?

Danke an alle, die meine Gedanken mit mir teilen!
Und noch nen schönen Sonntag!

02.07.2023 21:22 • x 1 #15


E
Hallo Tag, hallo Leute!

Fühl mich hundsmiserabel. Hab gestern stimmungsmäßig einen Rückfall erlebt. Leute aus dem Nachbardorf haben mich im Small-Talk auf mein noch nicht bezugsfähiges Haus angesprochen, das ich gebaut habe und wieder verkaufen will. Ich bin einfach nur noch fertig mit diesem Thema. Ich habe es letztendlich gesprächsmäßig nicht geschafft, meinem Gegenüber klar zu machen, dass ich darüber nicht reden will und hab mich ausfragen lassen. Es ist zum Kotzen. Warum fällt es mir so schwer, Grenzen zu ziehen und mich selbst damit zu schützen?

Wie soll ich denn nur erfolgreich Verkaufsverhandlungen führen, wenn ich so mies drauf bin? Ich hab echt Angst, mir zieht es im Moment den Boden unter den Füßen weg.

Hab mich heute morgen in der Arbeit wieder krank gemeldet. Gestern vor dem Triggerereingis hatte ich noch überlegt, ob ich nicht doch auf Arbeit gehen soll. Ich denke, ich hab richtig entschieden, weiter daheim zu bleiben, fühl mich trotzdem schlecht dabei. In solchen Momenten würde ich am liebsten die Flucht ergreifen, aber es nützt ja nichts. Egal, wohin ich geh, ich nehme mich überall hin mit, mitsamt meinen Problemen.

Geht es euch auch so? Wenn ich in solchen Krisen stecke, fühle ich mich total blockiert, kann kaum einen klaren Gedanken fassen, geschweige denn vernünftig handeln.

03.07.2023 10:46 • #16


E
Hallo, ist da jemand da draußen, der sich mit mir unterhalten will?

03.07.2023 10:55 • #17


E
Ich bin dankbar für alle ehrlichen Kommentare und Sichtweisen, die ich schon bekommen habe und hoffe, das der Austausch mit euch nicht abreißt - freue mich über jede weitere Antwort und Meinung .

03.07.2023 11:22 • #18


Jedi
Zitat von Ex-Mitglied:
Ich habe es letztendlich gesprächsmäßig nicht geschafft, meinem Gegenüber klar zu machen, dass ich darüber nicht reden will

Das kann ich gut verstehen, da es Menschen gibt, die eine Gabe besitzen, sie können gut manipulieren.
So können sie einen anderen Menschen so an ein Gespräch binden, dass man ins reden kommt, ohne es wirklich
zu wollen.
Dies scheint Dir auch passiert zu sein u. mache Dir jetzt da auch keine Vorwürfe.
-----------
Zitat von Ex-Mitglied:
hab mich ausfragen lassen. Es ist zum Kotzen. Warum fällt es mir so schwer, Grenzen zu ziehen und mich selbst damit zu schützen?

Wenn man gerade in der Psyche sich nicht so stabil fühlt, dann haben solche Menschen es mit ihrer Manipulation
recht leicht. Grenzen setzen zu können, auch dies ist ein Lern- u. Übungsprozess !
----------------
Zitat von Ex-Mitglied:
Momenten würde ich am liebsten die Flucht ergreifen,

Zitat von Ex-Mitglied:
Egal, wohin ich geh, ich nehme mich überall hin mit, mitsamt meinen Problemen.

Wohin möchtest Du auch gehen ?
Selbst am anderen Ende der Welt, werden Dir Deine Gedanken weiter etwas über Deine Probleme zum
Nachdenken senden.
So bleibt einem nur, ein erwachsenes Verhalten u. somit sich seinen Problemen zustellen !
-----------
Zitat von Ex-Mitglied:
Wenn ich in solchen Krisen stecke, fühle ich mich total blockiert,

Das ist ein völlig normales Gefühl u. gerade dann braucht es unsere Selbstfürsorge !
Die Selbstfürsorge kann dabei helfen, diese Blockade mit aufzulösen.

03.07.2023 12:04 • x 3 #19


Ziva
Zitat von Ex-Mitglied:
Wie soll ich denn nur erfolgreich Verkaufsverhandlungen führen, wenn ich so mies drauf bin? Ich hab echt Angst, mir zieht es im Moment den Boden unter den Füßen weg.

Du hattest oben geschrieben, dass es schon eine potentielle Käuferin gibt.
Das ist doch schon ein erster kleiner Lichtblick.

Bleib bei den Verhandlungen ganz Du selbst. Ich würde dir allerdings raten, komplett auf private Ausführungen - warum du verkaufst - zu verzichten. Das geht einen Interessenten nichts an. Dort steht ein neues Haus, bezugsfertig und du kannst sicher alle Unterlagen von Baufirmen etc. vorlegen. Was gibt es da groß zu verhandeln? Ich weiß, versuchen will das sicher jeder. Aber niemand hat das Recht darauf zu erfahren, warum du verkaufst.

Versuche beim nächsten Small-Talk für dich einzustehen und teile neugierigen Menschen mit, dass du über das „Warum“ nicht sprechen wirst, du dich aber freust, wenn sie jemanden kennen, der eine neue Bleibe sucht und deinen Kontakt weitergeben. Dann verabschiedest du dich.

Das mag „hart“ klingen, aber so achtest du auf dich und gehst blöden Fragen aus dem Weg. Ein schlechtes Gefühl brauchst du dann nicht zu haben.

Könntest du den Verkauf nicht auch über einen Makler laufen lassen? Fällt mir grad so ein.

Viele Grüße zu dir,
Ziva*

03.07.2023 12:15 • x 3 #20


Jedi
Zitat von Ziva:
Versuche beim nächsten Small-Talk für dich einzustehen

Zitat von Ziva:
Das mag „hart“ klingen, aber so achtest du auf dich und gehst blöden Fragen aus dem Weg.

Ein schlechtes Gefühl brauchst du dann nicht zu haben.

Stimmt alles
@Ziva hat recht - schlechtes Gefühl raus - Selbstfürsorge rein !

03.07.2023 12:30 • x 1 #21


E
Liebe Ziva,
danke für deine wertvollen Tipps. Ich habe immer wieder in meinem Leben gemerkt, dass der Hang bei mir, mich für meine Entscheidungen, Vorstellungen, Ideen, Fehler ... zu rechtfertigen, tendenziell stark ausgeprägt ist. Ich erkläre mich viel zu oft. Das weiß ich, eines meiner Baustellen, die von mangelndem Selbstbewusstsein und Unsicherheit herrühren.

Zitat von Ziva:
Aber niemand hat das Recht darauf zu erfahren, warum du verkaufst.

Das stimmt und ich werde deine Worte beherzigen, wenn ich diese Woche mit der potentiellen Käuferin telefoniere. Wenn der Hausverkauf mit dieser Dame nicht zustande kommt, dann überlasse ich die Sache einem Makler.




Zitat von Jedi:

hat recht - schlechtes Gefühl raus - Selbstfürsorge rein !


Heute mittag weiteren Schritt in Richtung Selbstfürsorge unternommen - bin erneut zu meinem Hausarzt gegangen und hab mir meine Krankmeldung um eine Woche verlängern lassen.

Außerdem rede ich bei meinen Vorgesetzten in der Arbeit nicht mehr um den heißen Brei rum, sondern spreche die Diagnose Depressionen auch aus. Das kostet mich zwar immer noch Überwindung, aber ich denke, dass ist der einzig richtige Weg, damit umzugehen.

Wie seht ihr das? Wie ist eure Erfahrung? Wie habt ihr es gemacht?

Vielen Dank für die Antworten und aufmunternden Worte und Anregungen
Das tut sooooooooooooo gut. Hört ja nicht damit auf

Viele liebe Grüße an dich Ziva, Jedi und allen anderen Leuchtraketen

03.07.2023 16:02 • x 3 #22


Jedi
Zitat von Ex-Mitglied:
Heute mittag weiteren Schritt in Richtung Selbstfürsorge unternommen

Mega
-------------------
Zitat von Ex-Mitglied:
nicht mehr um den heißen Brei rum, sondern spreche die Diagnose Depressionen auch aus.

Finde ich richtig u. damit vermeidet man unnötige Spekulationen.
--------------------------------
Zitat von Ex-Mitglied:
Wie seht ihr das? Wie ist eure Erfahrung? Wie habt ihr es gemacht?

Ich habe auch mit offenen Karten gespielt u. habe damit gute Erfahrungen machen können !

(Aber auch Vorsicht ist manchmal geboten, je welchen Job oder auch Vorgesetzte od. Chefs man hat) !

03.07.2023 19:29 • x 1 #23


Ziva
Zitat von Ex-Mitglied:
Ich habe immer wieder in meinem Leben gemerkt, dass der Hang bei mir, mich für meine Entscheidungen, Vorstellungen, Ideen, Fehler ... zu rechtfertigen, tendenziell stark ausgeprägt ist. Ich erkläre mich viel zu oft. Das weiß ich, eines meiner Baustellen, die von mangelndem Selbstbewusstsein und Unsicherheit herrühren.

Ich kann das sehr gut verstehen. Ich bin dir in dieser Hinsicht sehr ähnlich.

Aber wir schaffen es auch irgendwann mal, dass wir uns nicht mehr erklären müssen. Daran glaub ich ganz fest.

03.07.2023 20:10 • x 3 #24


E
Kennt ihr das Gedicht Der Panther von Rainer Maria Rilke? Dieses Gedicht hat mich in meiner Schulzeit fasziniert und stark beeindruckt. Ich konnte die Gefühle des Tieres so stark nachempfinden, weil ich mich in meinem Grundgefühl auch oft so eingesprerrt und gelähmt gefühlt habe.

Der Panther
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manschmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf - Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.

04.07.2023 10:38 • x 1 #25


E
Hallöchen euch allen!

Habe gestern mit der Schwiegertochter meiner potentiellen Käuferin für mein Haus telefoniert. Vor dem Telefonat habe ich mir Stichpunkte gemacht, was ich sage. Dein Ratschlag, Ziva, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren, private Ausführungen zu vermeiden haben dazu beigetragen, dass ich das Gespräch mit einem guten Gefühl beendet habe. Ein Hoffnungsschimmer am Horizont!
Nächste Woche treffe ich mich vor Ort mit dem Leuten am Haus. Mal sehen, ob wir ins Geschäft kommen.

Ich lese im Moment viel in den Beiträgen über praktische Hilfen zur Überwindung einer Depression und frage mich, in welchem Stadium der Krankheit ich mich befinde. Rausgehen, Freunde treffen, Gespräche führen, Hobbies nachgehen, geschweige denn der Arbeit, geht nur spärlich bis gar nicht.
Eigene Familie hab ich keine, Eltern sind nicht mehr und der Kontakt zu meinen zwei Brüdern ist schlecht.

Ich bin jetzt seit zweieinhalb Wochen im Krankenstand. Was hat sich getan? Ich gehe offener mit meinen Depressionen um, tausche mich aus, nehme mir mehr Zeit für mich und meine Themen, übe mich in Selbstfürsorge.
Wovor hab ich noch Angst? Vor Situationen, die mich verunsichern und mich wieder aus der Bahn werfen - ja, davor hab ich Angst. Und das ich über meine Anspruchshaltung, jetzt gehe ich meine liebenswerten Kreativfelder an mithilfe von Tagesklinik und Therapie und das muss diesmal 100 protzentig funktionieren, auf Dauer, stolpere und es mich dann wieder derbröselt.

Just in dem Moment flüstert mir mein Schutzengel ins Ohr: Pack deine Badehose ein, nimmm dein inneres Kind und dich mit und ab in die Therme. Das mache ich jetzt auch.

05.07.2023 13:28 • x 2 #26


Jedi
Zitat von Ex-Mitglied:
Wovor hab ich noch Angst?

Vor Situationen, die mich verunsichern und mich wieder aus der Bahn werfen - ja, davor hab ich Angst.

Angst solltest Du nicht davor haben - villt. eher Respekt.
Ja u. so sind auch meine pers. Erfahrungen, es wird diese Situation geben, wo Du Dich verunsichert fühlen
wirst. Die lassen sich auch nicht gänzlich vermeiden .
Doch Du wirst lernen, mehr u. mehr solche Situationen anzunehmen (keine Angst aufkommen zulassen) u.
damit einen angemessenen Umgang zu finden.
Die Angst vor der Angst, dass es in der Regel, was uns blockiert u. verunsichert.
----------------------------
Zitat von Ex-Mitglied:
Und das ich über meine Anspruchshaltung, jetzt gehe ich meine liebenswerten Kreativfelder an mithilfe von Tagesklinik und Therapie und das muss diesmal 100 protzentig funktionieren,

Formuliere es einmal anders: Und das ich über meinen Wunsch, gehe jetzt meine liebenswerte Kreativfelder an,
mit Hilfe von Tagesklinik u. Therapie !
Klingt villt. etwas anders, wie Anspruchshaltung u. muss zu 100% funktionieren.

05.07.2023 14:36 • x 2 #27


Uerdinger
Zitat von Ex-Mitglied:
Ich habe immer wieder in meinem Leben gemerkt, dass der Hang bei mir, mich für meine Entscheidungen, Vorstellungen, Ideen, Fehler ... zu rechtfertigen, tendenziell stark ausgeprägt ist. Ich erkläre mich viel zu oft. Das weiß ich, eines meiner Baustellen, die von mangelndem Selbstbewusstsein und Unsicherheit herrühren.

So geht es mir komplett auch Connie, ich kann mich da sehr hineinempfinden.
Bleib am Ball.....

05.07.2023 15:12 • x 2 #28


Ziva
Zitat:
Habe gestern mit der Schwiegertochter meiner potentiellen Käuferin für mein Haus telefoniert. Vor dem Telefonat habe ich mir Stichpunkte gemacht, was ich sage. Dein Ratschlag, Ziva, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren, private Ausführungen zu vermeiden haben dazu beigetragen, dass ich das Gespräch mit einem guten Gefühl beendet habe.

das freut mich wirklich sehr für dich!

05.07.2023 15:55 • x 3 #29


A


Hallo Ex-Mitglied,

x 4#30


E
Guten Morgen, liebe Sorgen, seid ihr auch schon alle da,
habt ihr auch so gut geschlafen, na dann ist ja alles klar.

Bin heute mit ganz doofen Beklemmungsgefühlen aufgewacht. Nicht gut. Vielleicht lag es auch daran, dass mich die Beiträge aus dem zweiten Forum zu meinem Thema, in dem ich bin, aufgewühlt haben. Seid ihr auch in mehreren Foren?

Ich bin am Überlegen, ob ich am Montag wieder für die letzten 3 Wochen des Schuljahres in die Arbeit gehe. Einerseits hab ich Angst davor, mich damit zu überfordern und unangenehmen Fragen zu begegnen (was hast du denn gehabt? was ist denn jetzt mit deinem Haus?), andrerseits lenkt mich die Arbeit auch von meinem Grübeln ab. Was mache ich bloß?

Kennt ihr auch das Gefühl, dass man sich so deplaziert vorkommt, wenn es einem schlecht geht und man ist dabei unter Menschen? Derweil ist es doch so wichtig, dass man sich nicht isoliert. Ich finde diesen Balanceakt echt schwierig.

Freu mich von euch zu lesen!

07.07.2023 11:47 • x 2 #30

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