Hi @HolgerK
Zitat von HolgerK: ich hoffe, hier auch durch solche Darstellungen einen Einblick in die Seele eines Depressiven, nämlich mich, zu geben.
Ich kenne auch die Dunkelheit die sich durch meine Depression u. Angsterkrankung auf meine Seele
gelegt hat.
Habe sehr lange Therapie gemacht, um mit diesen Erkrankungen umgehen zu können.
Und ich finde es toll u. mein , dass Du uns hier so offen, uns mit in Deine Seele blicken lässt.
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Zitat von HolgerK: Da musste ich, Verzeihung, etwas lächeln,
Das habe ich mir schon gedacht , denn Du bist auch nicht von den Göttern verurteilt worden,
einen Stein immer wieder den Berg hinaufrollen zu müssen.
Hatte das nur geschrieben, weil Du Sisyphos erwähnt hattest - ich dieses Buch, Der Mythos des Sisyphos
von Camus sehr gerne gelesen habe.
In dieser Geschichte kreist der Autor eine Frage ein, ob das Leben die Mühe, gelebt zu werden, lohnt oder nicht ?
Ich persönlich für mich, finde ein klare Ja - auch wenn meine Prägung mir einiges zum Auspacken mit in meinem Lebensrucksack mitgegeben hat.
Aber sicher hast Du damit recht, dass sich diese Geschichte des Sisyphos, nicht auf under heutiges Leben,
so interpretieren lässt.
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Zitat von HolgerK: denn in den optimistischen Tagen habe ich zum Beispiel die Trennung als Erlösung empfunden,
jetzt, in einem depressiven Schub, ist die Trennung wieder belastend.
Das lässt sich nach Deiner Schilderung auch erklären u. ich kann gut verstehen,
dass es Dich gerade durch den depressiven Schub, wieder mehr,
auch ganz bestimmte Gedanken u. Fragen beschäftigen.
Wenn sich solche Gedanken u. Fragen sich wieder aufzudrängen versuchen, kann es hilfreich sein,
einmal die Sicht darauf zu wechseln, um einer neuen - aber auch realeren Perspektive zu bekommen.
Etwas was ich häufig gemacht habe u. nocht manchmal heute noch tue, wenn mich bestimmte, meist unnützige Gedanken quälen wollen, steige ich auf einen Stuhl u. nehme diese Gedanken ganz bewusst an.
Mit einiger Übung bemerke ich, dass durch diese andere Sicht, auch mein Hirn verändert u. somit auch diese unnützen u. schädlichen Gedanken.
Klingt villt. einwenig Merkwürdig, ist es aber gar nicht u, habe es so in meiner Therapie gelernt !
Mir persönlich hilft es, diesen schädlichen Gedanken ihre Macht zunehmen, weil sie auch meine Gefühlswelt
negativ beeinflussen.
Zitat: ebenso ein Problem ist es, seine Lebenseinstellung, die sich seit Jahrzehnten geprägt hat, abzulegen
Da stimme ich Dir zu, dass es nicht einfach ist, unsere Prägungen abzulegen.
Auch hier braucht es unsere bewusste Entscheidung, von unserer Vergangenheit loszulassen,
weil wir auf die Vergangenheit keinen Einfluss mehr haben.
Worauf wir Einfluss haben, dass ist die Gegenwart im Hier u. Jetzt u. darauf, was wir uns für die Zukunft wünschen u.
uns Vorstellen können. Dabei muss es nicht immer ein genaues Ziel sein, dass wir benennen u. erreichen müssen,
sondern das wir uns trauen, die ersten Schritte zu machen.
Zitat: Wie sagte ein Therapeut einmal provozierend Sie wollen ihr Leben ja gar nicht in den Griff bekommen, sondern baden lieber im Selbstmitleid!
womit er sicher Recht hat.
sondern baden lieber in Selbstmitleid - nun hat das auch für mich etwas mit der Trauer zu tun -
das Du noch über diese Trennung (Scheidung) trauerst.
Und wenn der TP damit recht hat, dann trauer u. nimm Dir jeden Tag, villt. eine halbe oder ganze Stunde Zeit dafür
u. bade so richtig in deinem Leid. Und nach der halben oder eine Stunde beende diese Trauerphase u.
komm zurück ins reale Leben.
Probiere es mal einige Zeit so aus u. ich bin mir fasst sicher, dass Du mehr u. mehr loslassen wirst !
Sich zu erlauben, jetzt nehme ich mir die Zeit zum Leiden u. Betrauern, gehört zu der bewussten Entscheidung
u. begünstigt dieses Annehmen u. diese Akzeptanz, um dann auch loslassen zu können.