Bin depressiv - können Anti-Depressiva helfen?

A
Halo,

erstmal ein stückchen Geschichte:

(2004) - Seitdem ich mit 15 Jahren meine erste Liebe verloren habe nahm ich regelmässig Canna. und Ha. zur Aufheiterung. Auch regelmässiges Computerspielen und Einkaufen war dabei. Seitdem habe ich mich auch nie wieder getraut ein Mädchen zu lieben.

(2006) - Mit 17 bekam ich meine mittlere Reife, Note ca. 3,2. Dieses Jahr besuchte ich auch eine Fachoberschule (FOS). Nach einem ausrutscher mit meinen Leichtkraftrad, konnte ich nicht mehr zur Schule fahren. Nun durfte ich eine Stunde früher aufstehen und kam eine Stunde später zur Schule. Das zur Schule gehörende Praktikum hatte mich auch etwas genervt. Ich nehme nicht gerne Befehle entgegen, wenn ich sie nicht für gerechtfertigt halte. Ich verließ die FOS nach nur 6 Wochen. Ab da nahm ich viele Dro. wie MDMA, Amphetamine, Canna., Zig., Alk.,Computerspiele und Zauberpilze zu mir.

(2007) - Erneute Anmeldung auf einer anderen FOS. Kurz nach Schulanfang stelle ich jede Dro. bis auf Alk., Computerspiele und Zig. ab. Meine hausaufgaben machte ich nicht gründlich, wenn überhaupt. Ich war allgemein ziemlich schlampig. Nach den Weihnachtsferien sah ich, dass mir jegliche Motivation fehlte, mich für diese Schule zu engagieren. Zudem kam noch, dass eine Freundin von mir Schanger war und nun auch bei mir lebte, da man sie zuhause rausgeworfen hat. Mit dem Gedanken ein eigenes Kind auf die Welt zu setzen, stand ich in einem Sturm von Ängsten und Zukunftsgedanken. Ich habe die Schule verlassen. Nachdem ich erfuhr, dass sie von jemand anderem schwanger war, warf ich sie raus. Ich begann exzessiven Dro.konsum, saß viel vor dem Computer und vernachlässigte alles Überlebens-Relevante. Meine Familie leidete stark mit.

(2008) - Im Dezember gebe ich meinen Führerschein freiwillig ab, da ich beim fahren mit Urin erwischt wurde. Ich höre auf Dro. zu nehmen, die nachweisbar sind. Dh. Alk., Zig., Computerspiele, Kaufsucht und Fernseher sind noch am start. Kontakte zu Dro.konsumenten lösen sich langsam aber sicher.

(2009) - Ich bin seid ca. 5-8 Monaten frei von allen Dro. die im BtmG stehen, habe fast überhaupt keinen Kontakt zu alten Kreisen, wohne jedoch nach wie vor in der selben Stadt (ca. 16.000 Einwohner) Außer meinem Zivildienst habe ich kaum offizielle Arbeit geleistet. Nur mein Vater hat immer wieder was für mich zu tun. Den familiären Haushalt unterstütze ich auch.



Dann ein bisschen über jetzt:

Ich sitze fast nur vor meinem PC. Ich bin bin ein Stubenhocker. Da ich mich sehr für mich schäme, will ich keinen Kontakt zu alten (Dro.freien) Freundeskreisen haben. Ich habe kaum noch appetit, esse und trinke nur wenn ich merke, dass ich es muss. Ich kann nicht richtig weinen, weil ich angst habe, dass mich jemand hört. Ich kann nicht mehr von herzen lachen. Ich traue mich nicht, ein Mädchen zu lieben oder zu vertrauen. Mein Lebensenergie-Stand ist gaaaaanz weit unten. Suizid kommt aner nicht in frage.

Ich habe mir schon überlegt, zu einem Arzt zu gehen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Anti-Depressiva mich heilen können. Meine Eltern sind da auch sehr skeptisch.



Suche hier nach Antworten auf die ich keine Fragen habe.

30.11.2009 03:17 • #1


S
Grüß dich.

Vorab muss ich sagen, dass ich es toll finde, dass du es geschafft hast von den Dro. loszukommen. Das war der erste richtige Schritt, da kannst du stolz auf dich sein!

Ich habe selber nie Dro. konsumiert, habe mich in früheren Zeiten aber mal eine Weile in solchen Kreisen bewegt und weiß daher wie sehr Dro. einen Menschen verändern können.

Da ich zum Thema Suchterkrankungen nicht sehr viel sagen kann, möchte ich dir zumindest einen Rat mit auf den Weg geben.
Dein letzter Absatz ist mir sehr ins Auge gestochen und ich denke das was du beschreibst, das ist vielen hier nicht neu. Ich traue mich mal zu beurteilen, dass du dich an einem Punkt befindest, wo du die Hilfe eines Arztes in Anspruch nehmen solltest. Ich möchte dir sicherlich keine Diagnose stellen, dennoch sind die Symptome, die du beschreibst deutliche Warnsignale, welche du nicht ignorieren solltest.

Es ist auch nicht so, dass du zu einem Psychiater/Psychotherapeuten gehst und dieser dich prompt mit Medikamenten vollpumpt. Gerade aufgrund deiner vergangenen Suchterkrankungen kann ich mir weniger vorstellen, dass dies die allererste Wahl sein wird. Und selbst wenn, so hast du immer das letzte Wort und keine Pflicht irgendwas zu schlucken, was du gar nicht möchtest.
Im Übrigen können Antidepressiva eine Erkrankung nicht heilen, das ist ein absoluter Trugschluss. Es ist eine Unterstützung/eine Begleitung während der eigentlichen Therapie.

Es ist nun erst einmal wichtig, dass du dich einem Arzt anvertraust. Du brauchst keine Angst haben, oder dich schämen, er wird dich verstehen und dich bei deinen weiteren Schritten unterstützen.
Vielleicht magst du ja auch eine Vertrauensperson mitnehmen, wenn es dir so ein wenig leichter fällt.

Also mein Rat an dich: Such am besten möglichst bald einen Arzt auf.

Alles Gute!

30.11.2009 07:01 • #2


S
Lb. Anonym 18983

Antidepressiva heilen sicher nicht, ABER sie verschaffen Dir einen klaren Kopf, Selbstvertrauen und Energie, Dein Leben nochmal von vorne zu beginnen und natürlich auch den notwendigen Mut und die Freude es auch zu wollen. In Deinem Alter kannst Du das ohne die geringsten Schwierigkeiten. Ein kurzer Besuch beim Neurologen, die regelmässige Einnahme der verschriebenen Medikamente und nach einer Eingewöhnungsphase (3-6 Wochen) schaut die Welt auf einmal wieder hell und lebenswert aus. Und die Mädchen liebenswert!Alles Liebe Soschi

13.12.2009 00:26 • #3

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