Greta
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heute brauche ich mal wieder euren Rat.
Ich bin seit November 2020 durchgehend erkrankt, inzwischen ausgesteuert und erhalte ALG 1 (Anspruch besteht noch bis Juni 2024!), bisheriges Arbeitsverhältnis ruht.
Aufgrund meines Rentenantrags war ich auf Veranlassung der DRV im Frühjahr diesen Jahres in einer psychosomatischen Rehaklinik.
Ergebnis:
Leistungsfähigkeit unter 3 Stunden im alten Job
Leistungsfähigkeit 3 bis unter 6 Stunden auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt unter Berücksichtigung meiner gesundheitlichen Einschränkungen.
Der VdK hat daraufhin bei der DRV die Arbeitsmarktrente für mich gefordert; ich bin 62 und aufgrund meiner Erkrankung wahrscheinlich auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt nicht mehr vermittelbar.
Gestern kam endlich Post von der Rentenversicherung.
Bescheinigung des Arbeitgebers zur Möglichkeit einer Teilzeitarbeit.
Im Anschreiben an meinen Arbeitgeber steht u.a.: Ihre Mitarbeiterin ist teilweise erwerbsgemindert.
Damit scheint ja die Teil-EM-Rente schonmal durch zu sein.
Nun geht's also um die Arbeitsmarktrente.
Darauf habe ich ja nur Anspruch, wenn kein geeigneter Teilzeitarbeitsplatz zur Verfügung steht.
Für mich ist allerdings schon lange klar, dass ich zu meinem alten Arbeitgeber nicht zurück will.
Punkt 1:
im Laufe meiner Erkrankung bin ich in der Firma auf sehr viel Unverständnis sowohl seitens der Kollegen als auch seitens der Geschäftsleitung gestoßen. Sprüche wie man muss sich auch mal zusammenreißen, wir müssen auch arbeiten, man kann sich nicht immer nur das beste raussuchen. usw. usw. Dazu süffisantes Grinsen, Augenrollen und ähnliches. Nachdem ich den Rentenantrag gestellt hatte, rief mich meine Chefin an und schrie mich am Telefon dermaßen zusammen (wir haben auch immer arbeiten müssen und hier macht jeder was er will!) und knallte anschließend einfach den Hörer auf.
Punkt 2:
ich habe in diesem Betrieb 35 Jahre als Abteilungsleiterin gearbeitet. Diese Tätigkeit kann ich nun, auch in Teilzeit, nicht mehr machen. Würde mir mein alter Arbeitgeber eine leidensgerechte Teilzeitstelle anbieten, so würde das wohl auf einen einfachen Bürojob hinauslaufen. Bürohilfskraft sozusagen (Ich darf nicht heben, nicht lange stehen, kein Publikumsverkehr, nicht unter Zeitdruck arbeiten, kann mich nicht konzentrieren und mein Anpassungsvermögen ist eingeschränkt).
Es handelt sich um einen mittelständischen Familienbetrieb, Abteilungsgröße aktuell jeweils drei bis vier Mitarbeiter, wobei die diversen Abteilungen eng zusammenarbeiten (müssen).
Da säße ich dann als ehemalige Abteilungsleiterin, die ja in der Vergangenheit auch hin und wieder mal unangenehme Entscheidungen treffen musste, und die Kollegen würden sich vermutlich freuen und mir das Arbeitsleben gerne mal etwas schwerer machen.
Schon bei dem Gedanken, dort wieder hinzumüssen, selbst nur für ein kurzes Gespräch wie z.B. jetzt über diese Teilzeitsache, bekomme ich Herzrasen und Schweißausbrüche. Ich schaffe es nicht mal, dort anzurufen!
Meine konkrete Frage:
Muss ich unter diesen Umständen eine Teilzeitstelle in der alten Firma annehmen, wenn mein Arbeitgeber mir eine solche anbietet?
Liebe Grüße
Greta