Am Ende meiner Kräfte Depression + Trennung

H
Hallo zusammen,

ich weiß nicht ob es sinnvoll ist in einem Forum zu schreiben. Habe ich nie getan. Aber meine Umstände bringen mich dazu auch diesen Schritt zu gehen. Ich bin 26, männlich und stehe kurz vor der Abgabe meiner Bachelor Arbeit (Mittwoch der 6.6.). Ich hatte bereits früher mit Depressionen zu kämpfen, aber es ging. Dann lernte ich meine (seit ein paar Tagen Ex-) Freundin kennen und es ging bergauf. Ich war schon 21 und hatte noch nie die Aufmerksamkeit eines Mädchens erfahren. Es fühlte sich so gut an. Ich habe immer gern an die guten Dinge in der Beziehung zurückgedacht, die gab es auch. Man kann Menschen nicht ändern (nicht dass ich es versucht hätte) und ich habe gemerkt dass Menschen sich selbst auch nie wirklich verändern. Sie hat mich so geliebt und ich sie. Die letzten 4,5 Jahre hat sich mein Leben um meine Beziehung, ihre Familie, ihre Heimat gedreht. Sie hat sich einige Fehltritte erlaubt und ich habe immer ein Auge zugedrückt, weil ich Blind vor Liebe war. Wir fingen vor einiger Zeit an gemeinsam Salsa zu tanzen, sie verknallte sich in den Lehrer. Ich habe ein Auge zugedrückt. Nun kam es vor einigen Tagen zu einem Gespräch, ich sah in ihrem Gesicht dass etwas nicht stimmte, denn sie rückt nie damit raus wenn sie etwas bedrückt. Offene Beziehung. Da musste ich die Reißleine ziehen um mich selbst zu schützen, aber es tut so verdammt weh. Ich habe sie gestern nochmal gesehen und ihr wichtige Fragen stellen wollen. absolute Kälte und Gleichgültigkeit. Sie hat sich aufgebrezelt und ist Salsa tanzen gegangen, genau wie am Tag nach unserer Trennung. Jetzt bin ich allein, versinke immer tiefer in meinen Selbstzweifeln und weiß einfach nicht mehr weiter. Meine Bachelor Arbeit kann ich nicht weiter schreiben, habe 5 kg abgenommen und muss mich fast übergeben, sollte ich versuchen etwas zu essen. Ich versuche Händeringend eine/n Therapeuten/in zu finden aber es gibt keine Plätze. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich könnte noch so vieles erzählen, aber wer will das schon lesen. Falls ihr es bis hierher geschafft habt, möchte ich euch aber bereits danken.

Vielen Dank
hafermilch

02.06.2018 11:46 • #1


B
hey hafermilch,

Erstmal es war der richtige Schritt es nur zu schreiben/es jm zu erzählen. Ich selber hab das fast das gleiche durchgemacht.
Das wichtigste ist Du bist nicht allein auch wenn es so anfühlt glaub mir jetzt überleg mal gibt es irgendeine Person in deinem Umfeld mit der du über dieses Thema reden kannst?
Und jetzt hör zu du bist perfekt so wie bist und was du da erzählst das es keinen Interessiert was du schreibst stimmt überhaupt nicht, auch wenn du es denkst dachte ich auch aber es ist falsch glaub mir.
Probiere was zu essen, fang am besten mit was leichtem an irgendwas das du magst probiere es einfach zb. esse Obst oder sowas.
Und glaub mir es wird besser irgendwann vergeht der Schmerz und klar du hast sie geliebt aber wenn sie dich als du nochmal mit ihr reden wolltest und du sagst das sie darauf mit absoluter Kälte und Gleichgültigkeit reagiert hat, dann hat sie dich nicht verdient da bin ich mir sicher.
Jetzt zu deinem Bachelor lenk dich ab mit etwas was die Spaß macht ob das jetzt ein Film oder wie in meinem Fall einfach nur zocken ist egal. Nachdem du dann hoffentlich abgelenkt bist probiere deine Bachelor Arbeit zu beenden. Setz dich ran und konzentriere dich darauf dies ist auch eine Ablenkung, denn ich muss hoffentlich nicht sagen wie wichtig die Bachelor Arbeit ist.
Wenn du reden möchtest ich höre zu.
ach ja und es ist gut das du mit einem Therapeuten reden möchtest das ist ein wichtiger Schritt.
Ich hoffe ich könnte etwas helfen.
P.s. es gibt immer Menschen die für dich da sein werden werden

02.06.2018 14:45 • #2


R
Aufgrund vieler Schicksalsschläge und wohl einer gewissen familären Veranlagung (?) leide ich - in eher gesetztem Alter, also nicht mehr ganz jung - unter chronischen Depressionen. Ich bin in ärztlicher Behandlung und bekomme Medikamente verordnet. Leider bin ich zunehmend isoliert. Das ist nun mal eine Tatsache, je älter man wird, je schwieriger die eigene Situation ist, deste mehr ist man allein. Kommen leider Gerüchte dazu, die zwar - das ist mir klar - von Dummköpfen kreieert werden, aber nichts desto trotz erschweren sie einem das Leben.
Und Gott? Wo ist er nur, wenn ich morgens in einem tiefen Loch aufwache und eigentlich nicht aufstehen mag? In einer belasteten Zeit habe ich Bücher von E. Drewermann zu lesen begonnen. Für mich bergen sie tatsächlich Trost und spiegeln meine eigenen Ansichten. Aber eben. Nun bin ich in fortgeschrittenem Alter eines Lebens das über weite Strecken, trotz der oft bedrückenden Lebenssituation, ganz gut war. Irgendwann brach dann alles über mir zusammen. Mobbing, Verlust der Arbeitsstelle nach zig Jahren, und dann Verleumdungen die angehalten haben. Ich habe es nach einigen Jahren geschafft Klärung zu schaffen und mit den Verantwortlichen jenes Betriebs eine sinnvolle Vereinbarung zu treffen. Aber der Schaden war da.Kam eine Ehescheidung dazu die schwer zu ertragen war. Ich war eben zunehmend auch für meinen Partner mehr Last als sonstwas, weil daneben auch noch ernsthaft erkrankt.
Ich frage mich oft nach dem Sinn des Lebens wenn - so denke ich ist das - danach nichts kommt. Irgendwann kommt der letzte Atemzug und dann setzt die Verwesung des Körpers ein. Wozu dann das alles....
Und das mit Gott oder all die Jesus-Freaks sind mir mehr Last als Hilfe. Sicher ist da mehr als unser Planet und unsere doch sehr beschränkte Existenz.

02.06.2018 15:36 • #3

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