Alternative zur Psychotherapie?

ziege
Hallo corydora,

ja stimmt,bin auch anfällig für depressionen,weil ich in meiner jugend eine sehr heftige hatte..und kann schnell passieren das eine Depression dann wieder kommt..

gruß..von

Ziege

30.08.2011 13:10 • #31


S
Hallo corydora,

die richtige Therapieform zu empfehlen, das ist von außen sehr schwer. Nicht jeder kommt mit jeder Therapieform zurecht. Wichtiger als die Therapieform (hat natürlich auch eine gewisse Priorität) ist sogar, dass die Chemie zwischen Patient und Therapuet stimmt. Wenn ihr/Du mit dem Therapeuten gut zurecht kommt, ihr Vertrauen fassen könnt, dann habt ihr schon mal den Grundstein dafür gelegt, dass die Therapie auch helfen kann.
Es gibt auch einige Therapeuten, die nicht stur nach einer Therapieform arbeiten, sondern die die einzelnen Bausteine miteinander vermischen. Denn wir Menschen sind so unterschiedlich und es gibt leider nur 3 Therapieformen, die die Kasse übernimmt. So viele Menschen in nur drei Kategorien einzuteilen, das halte ich persönlich auch für schwierig.
Manche Menschen brauchen vielleicht von jedem etwas, um vorwärts kommen zu können.

Hast Du denn einen Psychiater? Wenn ja, dann könntest Du einen Termin bei ihm vereinbaren. Der kann als Fachmann besser einschätzen, welche Therapieform für Euch in Frage kommt.

Es gibt aber auch die Möglichkeit, bei der Therapeutin selbst nachzufragen. Entweder bei der Vereinbarung des Erstgesprächs oder beim Erstgespräch selbst.Eine gute Therapeutin ist in der Lage, auch am Anfang gleich zu erkennen, welche Art von Therapie Du/ihr brauchen könntet und Euch gegebenenfalls jemand anderen zu empfehlen.

Zitat von Corydora:
Schwierig wird es halt, wenn man nicht mehr allein entscheidet, wenn der Partner evtl. andere Prioritäten legt und wenn das Geld knapp ist.

Das mit dem Geld kann ich trotzdem gut verstehen. Ich hätte niemals das Geld übrig, um meine Therapie selbst zu bezahlen.
Ich könnte allerdings auch die teuren Kinderwunschbehandlungen nicht bezahlen. Nun ja, das ist halt meine persönliche finanzielle Situation.

Ich wünsche Euch, dass ihr jemanden findet, der auf Kassenleistung abrechnet.

30.08.2011 13:22 • #32


A


Hallo Corydora,

Alternative zur Psychotherapie?

x 3#3


C
Hallo Sonnenblume,

ich habe derzeit leider keinen Psychologen/Psychiater an der Hand.

Vor ca. 2 Jahren zog ich zu meinem heutigen Mann und damit weit weg von meiner Psychologin.
Ich war gut medikamentös eingestellt und es ging mir gut (ist ja auch normal, wenn man frisch verlobt ist ).
Wg. der Medikamente ging ich dann zu meinem neuen Hausarzt (bei dem auch mein Mann in Behandlung ist).
Wir wohnen ziemlich ländlich, hier gibt es - soweit ich weiß - weit und breit keine Psychologen und unser ältlicher Hausarzt ist auch eher der rustikale Typ, der von psychischen Erkrankungen nicht sooo die Ahnung hat...

Tja, und jetzt rächt sich meine damalige Schludrigkeit, als ich es versäumte, nach einem neuen Psychotherapeuten zu suchen.
Ich hatte wohl insgeheim gehofft, nie wieder einen zu brauchen.
Ich hätte es eigentlich besser wissen müssen, wie elend es mir ohne damals ging. Aber irgendwie hofft man halt doch.

Sonnenblume, ich glaube, eine von mehreren Ursachen, warum es der Gesundheitspolitik überhaupt möglich ist, Leistungen in diesem Umfang zu streichen bzw. zu verweigern ist die Tatsache, dass beide Bereiche - die Psychotherapie sowie die Kinderwunschbehandlungen - Tabuthemen in unserer Gesellschaft sind, über die wenig bis gar nicht öffentlich gesprochen wird. Deshalb haben wir auch keine Lobby bzw. nur eine sehr kleine, schwache. Es trauen sich halt nur wenige, mit ihrem Problem in die Öffentlichkeit zu treten und bspw. auf der Straße öffentlich zu demonstrieren.
So sind wir ein gefundenes Fressen für die Sparpläne der Gesundheitspolitik. Es wehrt sich ja kaum jemand...
Und zumindest die Kinderwunsch-Patienten sind leider (oder gottseidank) nur eine kleine Minderheit.
Das ist zumindest meine Theorie für die teilweise wirklich unverschämten und unzumutbaren finanziellen Belastungen, die auf die Patienten abgewälzt werden.

Eigentlich ist es ja eine Milchmädchenrechnung, denn es käme den Staat letztendlich wahrscheinlich günstiger, die nötigen Therapien zu bezahlen und damit zumindest einen Teil der Patienten wieder ins Arbeits- und Gesellschaftsleben einzugliedern (wie ja auch bei mir geschehen).
Bzw. die Kinderwunschbehandlungen zu bezahlen. Dieses Land braucht ganz dringend Kinder, bekanntlicherweise überaltert unsere Gesellschaft bereits jetzt.

Aber es geht halt in der Politik oft nicht um Weitblick, sondern nur um die kurze Zeitspanne bis zur nächsten Wahl. Und Minderheiten zu verprellen ist egal, entscheiden tut schließlich die Masse...

Traurig, traurig.

Viele Grüße
Corydora

31.08.2011 13:26 • #33


G
Naja, man muss aber auch bedenken, dass eine Kinderwunschbehandlung keine lebenswichtige Erhaltungsmaßnahme ist, sondern eine Wunsch-Behandlung. Dies muss nicht zwangsläufig die Gemeinschaft tragen. Und ob die paar Retortenbabys tatsächlich unsere Überalterung aufhalten, halte ich für sehr wage. Ebenso die Argumentation der später wieder reingefahrenden Kosten dürfte hinken, wenn man bedenkt was alles für Kinder bezahlt wird (das geht los mit der Krabbelgruppe über Kindergarten, Schule, Ausbildungsbeihilfe, Studium usw. Das alles wird mit Steuergeldern finanziert, z.B. die Bezahlung der Lehrer). Die ersten 30 Jahre des Lebens eines Kindes kostet es meist mehr, als es wieder reinholt. Ob dann durch die Steuern ab der Berufstätigkeit tatsächlich so viel wieder reingefahren wird, ist eher ungewiss. Nach demographischen Berechnung müsste jede Frau mind. 2 Kinder (also jede Frau) kriegen, damit die Überalterung bzw. das Aussterben der deutschen Gesellschaft überhaupt aufgehalten werden kann. Bei einer durchschnittlichen Geburtenrate von 1,3 Kinder pro Kopf wohl eher unwahrscheinlich.

Was ich damit sagen will: Kinderkriegen ist zunächst erstmal ein privates Anliegen. Es ist sozusagen die Befriedigung persönlicher Bedürfnisse und das sollte m.E. nach auch erstmal die Person selber tragen. Und glaube mir, nicht nur bei den Menschen mit Kinderwunsch wird gespart, es trifft wirklich alle Bereiche des Gesundheitswesen und ehrlich gesagt, sehe ich meine Krankenkassenbeiträge lieber in die Behandlung von Krebskranken laufen, als in Kinderzeugungen.

31.08.2011 13:55 • #34


C
Hallo ,

Zitat:
Naja, man muss aber auch bedenken, dass eine Kinderwunschbehandlung keine lebenswichtige Erhaltungsmaßnahme ist, sondern eine Wunsch-Behandlung.


Zitat:
Und glaube mir, nicht nur bei den Menschen mit Kinderwunsch wird gespart, es trifft wirklich alle Bereiche des Gesundheitswesen und ehrlich gesagt, sehe ich meine Krankenkassenbeiträge lieber in die Behandlung von Krebskranken laufen, als in Kinderzeugungen.


Aha.

Dann definiere doch mal bitte „Behandlung von Krebskranken“ etwas genauer.

Mein Mann war ja nun auch krebskrank, die Krankheit war/ist ja letztendlich lt. Ärzten auch die Ursache für unsere ungewollte Kinderlosigkeit. Wenn man „Behandlung von Krebskranken“ weit auslegt, wäre auch unsere Kinderwunschbehandlung darunter zu subsummieren. Immerhin ist durch die Krankheit ein dauerhafter „Funktionsverlust“ eines Organs – wenn auch keines lebenswichtigen, da gebe ich dir recht – entstanden, der durch die Behandlungen ausgeglichen werden soll.

Wie schaut es denn deiner Meinung nach z.B. mit Brustimplantaten aus, die aufgrund einer Brustamputation (Krebs) eingesetzt werden? Ist ja auch nicht lebensnotwendig. Die Beinprotese, weil der Knochenkrebs im Bein wucherte und dieses deshalb abgenommen werden musste? Mit nur einem Bein lebt sich´s doch auch?

Wie ist es denn mit der Perücke, die aufgrund des Haarverlustes während der Chemotherapie von den Krankenkasse´s bezuschusst wird? Sind Perücken lebensnotwendig?

Und wenn ich so frei sein darf: Die Kinderwunschtherapie ist auch für den Staat eine Investition in unsere aller Zukunft (dazu unten mehr). Die Perücke/Beinprothese/das Brustimplantat wird nicht in 20, 30, 40 Jahren deine Rente zahlen…

Zitat:
Und ob die paar Retortenbabys tatsächlich unsere Überalterung aufhalten, halte ich für sehr wage.


„Paar“ ist immer relativ…

Vor 2004 wurden ja vier Versuche IVF oder ICSI komplett von der Krankenkasse getragen. Seit dem 1.1.2004 werden nur noch drei Versuche zu 50 % übernommen. Seitdem wurden jährlich mindestens 15.000 Kinder weniger geboren. Macht in 8 Jahren (ich rechne jetzt mal bis Ende 2011) mindestens 120.000 Kinder weniger. Jetzt rechne mal weiter bis zum Jahr deines Renteneintritts.

Quelle für die angegebene Zahl ist übrigens diese hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kinderlosi ... rlosigkeit

Abschnitt „Ungewollte Kinderlosigkeit“.

Sicher werden Kitas, Schule und Studium vom Steuerzahler mitfinanziert. Im Gegensatz zu vielen anderen, völlig sinnlosen Ausgaben, für die der Steuerzahler ebenfalls zur Kasse gebeten wird, ist die Mit-Finanzierung der Ausbildung der nächsten Generation absolut elementar für das Weiterbestehen unserer Gesellschaft (auf diesem Niveau, welches wir doch alle zumindest halten wollen, nicht wahr?). Die Altersgrenze von 30 Jahren, die du gesetzt hast, halte ich für völlig willkürlich und noch dazu für falsch. Sicher, es gibt immer wieder Bummler, die mit 30 (und darüber hinaus ) noch in Ausbildung sind, aber die meisten stehen in diesem Alter dann doch schon fest im Berufsleben… 30-jährige Azubis sind doch eher die Ausnahme. Und auch mit einem Studium nähert man sich in diesem Alter bereits dem Ende oder hat es bereits beendet.

Was ich damit sagen will: Kinderkriegen ist keinesfalls „nur“ Privatsache der Eltern. Die Gesellschaft „als Ganzes“ braucht Kinder, sonst kann sie nicht fortbestehen. Ganz besonders die deutsche Gesellschaft. Sie Sparmaßnahmen der Politik waren und sind völlig kontraproduktiv.


Grüße
Corydora

09.09.2011 21:21 • #35


ziege

09.09.2011 21:28 • #36


R
Hallo Corydora,

wenn man so rechnet gibts noch andere Faktoren, die man mit einrechnen muss (und über die Du vielleicht auch mal nachdenken solltest (nicht bös gemeint, aber es ist etwas das
passieren kann)). Bei der IVF ist die Frühgeburtrate deutlich erhöht, dadurch werden auch mehr behinderte Kinder geboren und diese zahlen mit grösster Wahrscheinlichkeit nichts
in die Rentenkasse ein sondern verursachen erhebliche Kosten bei Kranken und Pflegeversicherung. Muss man auch mal miteinrechnen ;)

Eine Freundin von mir hat mit IVF Zwillinge bekommen, leider auch zu früh und beide sind dadurch schwer behindert. Bist Du einer solchen Situation auch gewachsen?
Soll nicht abwertend sein. Ich kenne diese Freundin daher weil ich auch ein schwerbehindertes Kind habe, darüber haben wir uns kennen gelernt. Und daher kann ich Dir auch
sagen dass ein schwerbehindertes Kind grosszuziehen eine ganz schön schwierige Aufgabe ist und einen (oder zumindest mich) ganz schön an die Grenzen und auch wieder
in Depressionen bringen kann.

Und es gibt viele Paare, die ungewollt Kinderlos sind und es auch schaffen nicht depressiv zu werden ;) Manchmal hilft nur radikale Akzeptanz und sich neue Lebensziele zu
suchen. Du musst ja auch damit rechnen dass die IVF eben nicht klappt.

rennratte

09.09.2011 22:23 • #37


M
Hier soll nach wie vor nicht Kinderlosigkeit oder Sinn und Unsinn unseres Gesundheitsystems diskutiert werden. Ungewollte Kinderlosigkeit ist für die Betreffenden schlimm, keine Frage. Das Gesundheitssystem können wir zur Zeit und von hier aus nicht ändern. In diesem Forum geht es um psychische Erkrankungen und in diesem Thread speziell um Alternativen zur Psychotherapie! Alles andere ist

09.09.2011 23:14 • #38


S
Zitat von Martina:
Hier soll nach wie vor nicht Kinderlosigkeit oder Sinn und Unsinn unseres Gesundheitsystems diskutiert werden.
Ungewollte Kinderlosigkeit ist für die Betreffenden schlimm, keine Frage. Das Gesundheitssystem können wir zur Zeit und von hier aus nicht ändern.
In diesem Forum geht es um psychische Erkrankungen und in diesem Thread speziell um Alternativen zur Psychotherapie!
Alles andere ist

Dem schließe ich mich an und mache genau deshalb hier

Serafina

10.09.2011 10:24 • #39


A


Hallo Corydora,

x 4#10


Steffi
Userin wurde auf eigenen Wunsch gelöscht.

10.09.2011 12:41 • #40

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