Unwohlsein in Menschen-Mengen - gehe nicht aus dem Haus

A
Hey,
Ich habe hier schonmal darüber geschrieben, wie ich mich ab und an unter MenschenMengen fühle, vielleicht kann man mir hier weiter helfen.

Meine Kindheit war sehr schön. Seit meinem 12 Lebensjahr aber traf mich ein Schicksalsschlag nach dem anderen. Trotzdem gab es danach Zeiten, wo es mir echt gut ging aber auch ziemlich schwere Phasen. Viele unschöne Dinge sind passiert, worauf ich nicht weiter eingehen will.

Seit Oktober lezten Jahres leide ich an Depressionen. Lezten Winter waren sie so stark, dass ich tagelang nicht ausm Haus gegangen bin und eigentlich nur im Bett lag.

Dann habe ich den Entschluss gezogen, in die Klinik zu gehen was einerseits gut andererseits schlecht war. Denn die Betreuer in der KInder und Jugend Psychiatrie haben wohl echt ihren Job verfehlt. Das Verhalten mir und anderen Patienten gegenüber machte mir echt zu schaffen. Bis jetzt träume ich noch manchmal davon, wie die Betreuer mich schikanieren und provozieren.

Aber das ist nicht das Hauptthema.
Nach der Klinik war es mal so mal so mit meiner psyche. Mein Problem, auch vor der Klinik: An manchen Tagen ging es mir ohne Grund plötzlich sehr gut und ich war voller Positiven Gedanken, sehr optimistisch und aufgeweckt. An solchen Tagen habe ich halt echt Lust rauszugehen, was zu unternehmen und mein Leben zu leben. Aber es kann schon sein, dass ich ein tag später kraftlos im Bett liege. Dann wenn ich allein bin fange ich an zu weinen. Vor Freunden zeige ich meine echten Emotionen nicht. Und ich weine auch nicht vor anderen, versuche immer stark und selbstbewusst zu wirken und so werde ich meistens auch eingeschätzt. Aber an Antriebslosen Tagen heule ich, geh nicht ausm Zimmer, hab keine Kraft und mein Kopf tut dann extrem weh.

Manchmal passieren solche Stimmungschwankungen auch innerhalb von einem Tag. Ohne bestimmten Auslöser. Ich war mal ambulant in Therapie aber habe sie nach 7 Monaten abgebrochen weil es einfach überhaupt nichts gebracht hat.

Ich habe momentan keine richtigen Freunde. Gelegentlich treffe ich mich mit Leuten aus der Klinik die ich da kennen gelernt habe aber ich würde sie nicht als Freunde bezeichnen. Ich hatte früher als Kind viele Freunde aber dann sind wir umgezogen und man hat auch wegen der weiten Entfernung nur über Social Media Kontakt. Ich habe auch keine Probleme neue Leute kennen zu lernen, gehe gerne auf CSDs und sowas ,dort fällt es mir auch leicht Menschen anzusprechen und kennen zu lernen.
Ich hatte die lezten 3 Jahre eine beste Freundin, wir haben alles zusammen gemacht und sie war anfangs wie eine Seelen verwandte. Jedoch war sie selbst oft in der Psychiatrie, hatte mit Dro. angefangen und litt an Borderline. Durch die Dro. hat sie sich krass krass verändert und sie hat mich oft betrogen (sie hatte Gefühle für mich ,ich für sie war aber nie was festes) und ich konnte es irgendwann nicht mehr ertragen. Ihre Dro., ihr KontrollWahn mir gegenüber aber auf der anderen Seite diese Abwehr Haltung. Irgendwann hat sie mich dann einfach blockiert.

Aber momentan weiß ich nicht wo ich neue Leute kennen lernen kann. Also es ist so, dass ich die ganze 10 Klasse krank geschrieben worden bin und in der Klinik Schule meinen realschul Abschluss (womit ich nicht gerechnet habe ) erreicht hab. Ich habe es erst ein tag vor den Ferien erfahren und die Anmeldungen an berufschulen sind abgelaufen. Habe mit meiner Mutter zusammen versucht mich überall anzumelden da ich fachabi machen will aber habe immer absagen bekommen. Es war überall voll.Dann hab ich überlegt ein FSJ zu machen und auch hier habe ich nur Absagen bekommen.
Diese Absagen nahm ich sehr persönlich und ich zweifelte an mir obwohl ich weis, dass ich ne gute Bewerbung weg Geschick hab. Die Begründung war ja auch immer nur alle Plätze sind besetzt.

Jetzt habe ich gestern ein Vorstellungsgespräch gehabt und werde angenommen, darf nächsten Monat erstmal ein tag hospitieren und wenn's mir gefällt wovon ich ausgehe mach ich ein FSJ in der Grundschule. Wenn ich wieder eine sinnvolle Aufgabe habe wie das FSJ, dann fällt es mir auch nicht schwer morgens aus dem Bett zu kommen und 8 Stunden zu arbeiten. Ich glaube ich brauche das auch weil dann geht dieses Müdigkeits Gefühl automatisch weg.

Aber jetzt die lezten 2 Monate, ging es halt immer auf und ab und überwiegend war ich müde, traurig und depressiv. Und an den Tagen wo ich glücklich war, da hatte ich im Hinterkopf die Angst, dass wieder ein Tiefschlag kommt.

Und ich setze mich echt sehr unter druck, will am liebsten jetzt sofort gesund werden aber es gelingt mir nicht alleine. Oft vergleiche ich mich, was falsch ist, mit gleichaltrigen, in dem sinne wie sie ihr Leben leben, wie viel sie mit Freunden unternehmen, feiern gehen etc.
Ich bin übrigens 17 aber habe trotzdem das Gefühl, was verpasst zu haben. Eben durch die Depression.

Manchmal denke ich mir seit morgens anbitte lass den tag schnell vorbei gehen und an manchen seltenen tagen bitte lass den Tag nie aufhören!

Vielleicht kennt ja jemand diese Stimmungschwankungen.

Ich weiß auch nicht.
Da ich ja mit niemanden darüber reden kann, tat es gut hier mal zu schreiben wie ich mich fühle.
Danke an alle, die sich diesen langen Text durchgelesen haben

17.09.2019 16:48 • #1


wallaceMia
Hey Ayda,
erstmal Respekt dass du deine Probleme und Erfahrungen teilst. Ich möcht dir nur mal sagen, dass du definitiv allein bist. ich versteh deine Gedanken und Gefühle! Mir ging es, als ich so alt wie du war, ziemlich ähnlich. Auch bei mir fing das Ganze mit ca 12,13 an. Auch ich fühlte mich immer betrogen um meine Jugend. Wollte doch auch so frei und unbeschwert wie die anderen sein.und was soll ich sagen? Ja, es ist Mist und große sch. dass das so war. Andrerseits bin ich heute der Meinung dass mich die Erfahrungen auch positiv geprägt haben. Ich bin, das denke ich zumindest, sehr viel reifer geworden durch diese schlimme Zeit.
Also,.halte durch!

17.09.2019 17:27 • #2

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