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Ulli Potofski

Dakota
Ich bin echt nachdenklich geworden. Zunächst einmal ist es traurig, wenn ein Mensch verstirbt.
Nun lese ich darüber, dass Ulli Potofski wohl verarmt gestorben sei (was immer das auch konkret heißen mag). Lebenspartnerin und Ex-Frau sowie Freund:innen können (wollen?) die Beisetzung nicht zahlen. Er hatte sich gewünscht, in Gelsenkirchen auf dem Schalker Fan Feld beigesetzt zu werden. Ich lese, dass ein Urnengrab um die 7000 Euro kostet. Freund:innen und Familie (!) haben nun eine Stiftung gebeten, finanziell zu helfen, die Stiftung rief zu Spenden auf. Aha, ok. Der besondere Friedhof bietet nun eine stark reduzierte Kostenkalkulation an, es soll nur 2800 Euro kosten.

Ich frage mich ernsthaft, wie würdelos man sein kann. Als unsere Mutter verstorben ist, mussten wir beide Kinder einen Kredit aufnehmen. Wir taten dies gerne, es gehört sich so. Es hat mit Würde zu tun. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mich gerade selbstständig gemacht und meine Schwester verdiente nur ein mickriges Gehalt aus einer Teilzeitstelle. Wir hatten auf deutsch gesagt keine Kohle für Beerdigung. Wir nahmen einen Kredit auf und Basta.

Es gibt anscheinend Leute, die das anders sehen, die andere für die Beerdigung zahlen lassen. Mal ganz ehrlich - Partnerin, Exfrau, Freund:innen (von wie vielen sprechen wir eigentlich insg.?) . kriegen kein Geld zusammen? Im Ernst?

Das empfinde ich als sehr würdelos - und ja, auch ein bisschen frech von Familie und Freund:innen. Wie denkt Ihr darüber?

Gestern 17:10 • x 2 #1


Marylu
Zum einen stimme ich dir zu, zum anderen bin ich der Meinung, dass jeder, der es irgendwie leisten kann, versuchen sollte, das Geld für die eigene Beerdigung zusammen zu sparen, so dass weder Angehörige noch andere etwas zahlen müssen

Gestern 17:49 • x 4 #2


A


Hallo Dakota,

Ulli Potofski

x 3#3


Grenzgaenger
Im Idealfall hat der Verstorbene (z.B. Lebensversicherung) selber dafür vor gesorgt oder - im schlimmeren Fall - übernimmt die Familie die Kosten für eine Beerdigung.
Aber dafür einen Spendenaufruf zu starten?
Ernsthaft?
Sorry - aber das geht gar nicht!

Gestern 19:10 • x 3 #3


S
Oh je, bei mir ists genau umgekehrt. Da bezahlt meine Mutter für mich die Bestattungsvorsorge damit ich die Beisetzung bekomme die ich möchte.
Am besten echt zu Lebzeiten klären.
Ansonsten ist man auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.
Wenn’s ganz dicke kommt, landet man in einer Urne auf einem Massengrab.
Ich will nicht verbrannt werden.
Aber es ist halt ein Thema wo man sich nicht gern mit beschäftigt

Gestern 20:36 • x 2 #4


Marylu
Wow, wenn du schon 99 bist, kümmert sich also deine 130jägrige Mutter um deine Beerdigung

Gestern 22:51 • x 1 #5


O
Also ich sehe das total nüchtern: Wenn ich tot bin, bin ich tot. Folglich gibt es dann auch keine Wünsche mehr von mir und es kann mir völlig egal, wo ich dann lande.

Wenn jemand meint, er müsse um oder mit meinen leblosen Körper ein Ritual veranstalten, ist das auch ok, aber halt dann auch sein Wunsch und möglicherweise seuim Kosten? (Wobei ich davon ausgehe, dass ich kostendeckend versterben würde.)

Andere für meine Wünsche zahlen zu lassen - so ich diese hätte - würde ich absurd finden.

Heute 14:33 • x 1 #6


Grenzgaenger
Zitat von ohneFunktion:
Andere für meine Wünsche zahlen zu lassen

Dies Modell ist in der Gesellschaft aber - ganz besonders unter Prominenten - sehr beliebt.

LEIDER!

Und ja - niemand braucht nach dem Tod noch irgend einen Firlefanz....

da fällt mir die wahre Geschichte von S04 ein, wo ein Präsident nicht rechtzeitig zur Beerdigung erschien, und deshalb der Sarg noch einmal nach oben geholt wurde, damit der Präsident (Auf Wunsch des Toten) den Sarg mit einer Fahne vom Verein bedeckte und ein Foto für die Nachwelt geschossen wurde...

Heute 18:09 • #7