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Innerliche Unruhe

M
Hi,
ich bin momentan an einem Punkt wo ich nicht weis ob ich so weiter mache also ob es richtig ist oder nicht.
Ich bin seit 5 Jahren stolzer Papa und hab eine super Familie.
Allerdings gibt es oft Momente wo ich alleine da sitze und nicht weis ob ich allem gerecht werde.
Von den Eltern kommen natürlich immer nur dumme Ratschläge wie früher war das so und wir hatten das und dies nicht und ihr müsst dies und das tun.
Es hat mich sehr verletzt als wir vor 2 Jahren eine recht frühe Fehlgeburt hatten.
Es war nicht geplant aber für mich war klipp und klar es ist passiet und wir werden das hinbekommen.
Als meine Frau dan ins Krankenhaus musste weil durch die Fehlgeburt ihre Blutwerte schlecht wurden stand ich da hatte unseren Sohn war auch bei meine Eltern.
DAS einzigste was ich hörte war ach deine arme Frau was sie durchmachen muss und wie gehts ihr undund und.
Bis heute haben sie niemals gefragt wie es mir dabei geht.
2012 ist mein Opa gestorben.
Es war ein Samstag Mittag 13:15. Ich weis das bis heute werde es nie vergessen.
Mein Vater rief das treppenahus hoch schnell kommt runter.
er hat ihm rein geholfen. Ich saß links meine Mutter rechts hatten ihn im Arm.
Meine oma auf den sessel und mein Vater stand vrom Wohnzimmertisch.
er sah uns an ließ eine Träne laufen und ich habe gesehen wie in seinen Pupillen das Leben verschwand.
Es war mein erster Tod und habe ihn in meinen Armen erlebt.
ich habe nie groß mit jemanden darüpber gereden aber ich sehe ihn bis heute teilweise in Träumen und ich sehe immer nur diesenb moment .
Es acht mir angst das ich daran iwann kaputt gehe ich glaube das ich es nie wirklich verkraftet habe .

Freu mich von euch zu hören

27.07.2025 04:15 • x 2 #1


Pilsum
Hallo MrNobody,

willkommen hier im Forum.


Zitat von MrNobody:
ich bin momentan an einem Punkt wo ich nicht weis ob ich so weiter mache also ob es richtig ist oder nicht.

Das kann ich verstehen. Immer wieder einmal komme ich an solch einen Punkt.
Da frage ich mich. Wo stehe ich gerade und wie mache ich weiter? Solch eine Frage ist oft nicht
einfach zu beantworten. Denn Deine Entscheidungen sind ja nicht nur für Dich wichtig.
Deine Entscheidungen beeinflussen ja auch das Leben und Denken Deiner Familie und Deines
persönlichen Umfeldes.

Zitat von MrNobody:
Allerdings gibt es oft Momente wo ich alleine da sitze und nicht weis ob ich allem gerecht werde.

Das kenne ich gut. Nie kannst Du allem gerecht werden. Meiner Meinung nach brauchst Du auch nicht
allem und allen gerecht werden.
Wenn es möglich ist, solltest Du aber so gut es geht, einer Person gerecht werden. Das bist Du selbst.

Zitat von MrNobody:
DAS einzigste was ich hörte war ach deine arme Frau

Ich kann mir vorstellen, wie Du Dich in diesem Moment gefühlt hast. Das war sicher nicht böse gemeint.
Leider aber nur sehr oberflächlich gedacht.

Zitat von MrNobody:
Bis heute haben sie niemals gefragt wie es mir dabei geht.

Das tut mir leid. Zeigst Du anderen Menschen vielleicht ein Bild von Dir, dass Du psychisch
eher stark bist?

Zitat von MrNobody:
Es macht mir angst das ich daran iwann kaputt gehe ich glaube das ich es nie wirklich verkraftet habe .

Es kann sehr gut sein, dass Du noch ein wenig darunter leidest, zu verstehen, dass Dein Opa
in Deinen Armen verstorben ist.
Sowas ist verflixt nochmal nicht einfach. Verstehen, werden wir es vermutlich nie, warum ein Leben
plötzlich endet.
Ich finde, wir sollten es versuchen möglichst zu akzeptieren, dass unser Leben nur eine sehr
begrenzte Zeit dauert.

Dir wünsche ich, dass es Dir gelingt, mit diesem Wissen Deinen Frieden schließen zu können.

Bestimmt gehst Du an diesem Erlebnis nicht kaputt. Wenn Du allerdings das Gefühl hast,
mit dieser Belastung nicht klar zu kommen, dann kannst Du Dir auch versuchen, eine
professionelle Hilfe zu suchen.
Ich finde es besser mal mit einem Psychologen darüber zu sprechen, als immer das Gefühl
zu haben. Hier belastet mich etwas dauerhaft.

Viele Grüße
Bernhard

27.07.2025 10:18 • x 1 #2


A


Hallo MrNobody,

Innerliche Unruhe

x 3#3


Fritz
Hi MrNobody
Erstmal willkommen
Der Tod eines geliebten Menschen ist nicht einfach und das zieht dich runter.
Mein Sohn ist mit 17 Jahren tödlich verunglückt.
Ich habe in einer Trauergruppe mitgemacht, dadurch wurde es besser.
Außerdem habe ich mich erkundigt, was der Tod eigentlich bedeutet.
Für den Verstorbenen ist alles besser, denn die Seele lebt weiter und der Körper mit seinen Krankheiten und Schmerzen wird erdbestattet oder verbrannt.
Das ist meine Einstellung.
Servus

27.07.2025 14:53 • x 3 #3


M
@Fritz eigentlich hab oder hatte ich das gefühl damit umgehen zu können.
es war auch lange zeit gut gewesen vielleicht haben die ganzen Ereignisse und Situationen in den letzen jahren wieder was aufgewühlt.
Mir macht es manchmal angst da ich tagsüber darüber nicht nachdenke und wenn dann ist es ein gedanke den ich als normal empfinde.
Wenn ich mich abends ins Bett lege und wir schlafen gehen wollen, die komplette ruhe um mich rum dan fängt mein kopf an zu rattern ich mache mir über alles gedanken ob ich alles richtig mache ob ich iwas vergesse und und und .
Wenn ich dan einschlafe kommt ganz unregelmäßig immer wieder der selbe traum.
Ich Durchlebe genau diesen Moment sehe alles vor mir hab das gefühl das ich alles sogar spüre und hört sich vielleicht blöd an aber ich hab sogar das gefühl ich kann das alte Polstermöbel meiner Großeltern riechen.
Es ist immer genau der gleiche Traum in voller länge mit genau diesem schmerzenden Gefühl was dabei entstand und die Angst die in diesem Moment mir grausam den Rücken runter läuft.
Man sollte meinen ich kenn es ja und träume es sogar so oft aber es ist immer wieder wie neu alles wie beim ersten mal.
Ich wache panisch auf und dan weis ich nicht wie und was grade um mich rum geschieht.
Um meine frau und vielleicht unseren Sohn der zu uns Nachts kam nicht zu wecken geh ich runter ins Wohnzimmer und liege da gefühlt noch eine Stunde wach mit einem leeren kopf der nicht fähig ist normale gedanken zu vollbringen.

Ich habe schon Bedenken das dass auf Dauer nicht gesund ist

Gruß Timo

27.07.2025 18:55 • #4


Grenzgaenger
Hallo und Herzlich Willkommen unter Gleichgesinnten und

27.07.2025 20:54 • x 1 #5


M
ich melde mich nun noch mal an euch,
ich hab das gefühl das es mir echt gut getan hat hier darüber zu reden.
vllt weil es doch in einer hinsicht anonym ist und man nicht die Überwindung braucht es jemandem persönlich zu sagen.
ob all das zusammen hängt weis ich nicht aber kann es sein das sich diese lage aktuell aus mehreren sitiuationen zusammen setzt.
mein cousin ist 2017 mit 27 jahren gestorben er hatte zwar einen schweren kranheitsverlauf in seinem leben hinter sich aber habe dort genauso zwiegespalltene gefühlsmomente.
im altag ist es kein problem und auch wenn ich an seinem grab stehe,
wenn bei uns aber Kerb im ort ist gehe ich mit seinem Kerbejahrgang samstags ans krab wir legen ein blumengesteck hin stoßen zusammen mit einem B. obligatorisch mit ihm an haben unsere Jahrgangsfahnen dort wehen sie vor seinem Grab und ja wie soll ich sagen trinken mit ihm ein Kerbe B..
In diesem moment hällt es mich nicht mehr ich verzweifle und breche in tränen aus .
Solche Momente verfolgen mich dan noch einige wochen danach.
Ich rede zwar in dem moment mit anderen aber danach ist es wieder eine Sache zwischen mir und meinem Inneren was ich mit keinem anderen teile sondern es aussitze bis es sich wider legt .

Ich hoffe ihr haltet mich nicht für jemanden der hier Aufmerksamkeit sucht aber es ist wirklich das erste mal wo ich mich so offenbare.

Gruß Timo

30.07.2025 07:18 • x 3 #6


Dys
Zitat von MrNobody:
Ich hoffe ihr haltet mich nicht für jemanden der hier Aufmerksamkeit sucht aber es ist wirklich das erste mal wo ich mich so offenbare.

Nenne es Aufmerksamkeit oder Beachtung oder Wahrgenommen werden, oder wie auch immer, aber Du kannst davon ausgehen, dass jede(r) der hier oder in ein entsprechend geartetes Forum schreibt, genau das sucht, oder bekommen möchte. Und das ist ja okay und nichts schlimmes. Wäre es anders, so bräuchte man sich ja nicht mitteilen. Denn unbeachtet bleibt man am besten, wenn man sich eben nicht mitteilt und auch sonst der Wahrnehmung Anderer entzieht.

Sich was einfach von der Seele schreiben ist meistens befreiend und tut idealerweise gut. Du schreibst über Deine Trauer, Andere über andere belastende Gedanken, aber was das verbindende Element ist, ist vielleicht einen Weg zu finden, mit der Belastung umzugehen und da kann es hilfreich sein zu lesen wie jemand damit umgeht. Was man für sich selbst daraus an Erkenntnissen erlangt, zeigt sich dann ja.

Wenn Dir also das sich offenbaren gut tut, dann ist es gut und sollte ja auch so sein und was Andere darüber denken in Deinen Gedanken eher zweitrangig Beachtung finden, zumal ja eine gewisse Anonymität gegeben ist.

Ob Dir über das sich mitteilen können hinaus, auch das eine oder andere Feedback hier hilfreich sein kann, wirst Du sicher spüren können. Es gilt auch hierbei, was hilft, hilft.

Heute 05:39 • x 1 #7