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Gestörte Wahrnehmung

Leslie
Hallo,

ich habe ein ziemlich ekliges Problem.

Ich habe vor einem Jahr mal Fluoxetin nehmen müssen. Davon hatte ich die heftigsten Nebenwirkungen, wie ich sie noch nie hatte.

Wahrnehmungsstörung. Ich habe nicht mehr gefühlt ob ich gerade sitze, stehe oder liege. Das war so heftig. Ich habe mich nicht mehr da gefühlt. Das war so extrem unangenehm und ein ekliges Gefühl.

Ich hoffe ihr wisst was ich meine. Das war die reinste Hölle!

Ich habe es aber immer noch zwischendurch und ich verstehe nicht wieso?

Ich nehme Fluoxetin nicht mehr.
Ich nehme Sertralin. Bilde ich mir das nur ein? Vielleicht gerade weil ich es damals so sehr gehasst habe, meine Psyche will mir wohl damit schaden.

Was sagt ihr dazu? Brauche wirklich mal ne zweite Meinung. Mir dreht sich alles.

28.08.2022 00:12 • #1


Pilsum
Liebe Leslie,

was Du beschreibst, solltest Du möglichst mit Deinem Hausarzt oder mit Deinem Psychiater,
wenn Du einen hast, besprechen.

Vermutlich bildest Du Dir das nicht ein.
Kann es sein, dass Du früher einmal seelisch sehr stark von Menschen verletzt wurdest?

28.08.2022 10:31 • x 2 #2


A


Hallo Leslie,

Gestörte Wahrnehmung

x 3#3


Leslie
@Pilsum danke für deine Antwort!

Ja, das wurde ich.
Von meiner Familie. Meine Großeltern haben mich verbal oft fertig gemacht und mich manipuliert um mich gegen meine Mutter auszuspielen. Dann wurde ich auch noch in der Schule nie akzeptiert und war immer ein Sonderling, eine Außenseiterin.
Jeder gab mir immer das Gefühl, sch. zu sein. Wenn ich mal Freunde hatte, war ich oft nur ein Fußabtreter. Es gab da mal so ein Mädchen, die meine Freunde damals gegen mich aufgebracht hat, aufgehetzt sodass sie mich alle zusammen fertig machten.

Ich leide an Depressionen einer Panikstörung. Ein Arzt hat bei mir Borderline diagnostiziert und ein anderer Arzt PTBS.
(Die Ärzte sind sich irgendwie nicht einig. Die letzte Therapeutin mit der ich sprach, hielt die Borderline Diagnose für falsch, ich bin total verwirrt.)
Habe die psychischen Erkrankungen vererbt bekommen aber auch schlechte Erlebnisse in der Kindheit gehabt.
Bin allein mit meiner Mom aufgewachsen. Einen Vater hatte ich nie. Er wollte mich nie. Er hat mich nie geliebt, ich kenne ihn nicht mal, weiß nur seinen Namen und wie er aussieht. Die einzige Person die mir immer Liebe gegeben hat, ist meine Mom. Sie war und ist immer für mich da. Obwohl sie selbst psychisch krank ist. Sie ist bipolar.

Ich habe auch oft psychisch bedingte Körperliche Beschwerden wie Bauchschmerzen oder Zahn- und Gebissschmerzen. Die sind so stark, dass ich durch drehen könnte. Sie verschwinden aber immer wieder und tauchen dann irgendwann wieder auf, komplett zufällig. Ich habe oft das Problem, dass mir übel wird und ich mich übergeben muss. Mehrmals. Besonders vor Terminen oder Verabredungen.

Ich wurde glaube mit 16-17 schon medikamentös eingestellt. Habe schon paar Medikamente durch. Escitalopram, Duloxetin, Fluoxetin (was definitiv das schlimmste war), jetzt Sertralin.

28.08.2022 11:50 • x 1 #3


Pilsum
Hallo Leslie,

was Du schreibst passt meiner Meinung nach gut zusammen. Leider bist Du vermutlich in den ersten
Lebensjahren einen schweren Weg gegangen.
Deswegen solltest Du Deinen Mut allerdimgs nicht verlieren. Auch Du kannst mit der Hilfe von Therapeuten über
Gespräche bestimmt zu mehr Sicherheit und innerer Zufriedenheit kommen.
Medikamente sind da eine sehr wichtige Hilfe, um allgemein ruhiger zu werden. Deine Aufgabe wird es dann
sein, gleichzeitig über persönliche Gespräche herauszufinden, wie Du etwas mutiger, selbstbewusster und
innerlich ruhiger wirst. Und Du solltest lernen, Schuldgefühle abzubauen.

Zitat von Leslie:
Wenn ich mal Freunde hatte, war ich oft nur ein Fußabtreter.

Vielleicht war es nicht nur so. Möglicherweise bist Du anderen gegenüber teilweise etwas zu ängstlich
gegenübergetreten. Dann kann in Deinen Gedanken solch ein Gefühl entstehen.

Zitat von Leslie:
Ich leide an Depressionen einer Panikstörung. Ein Arzt hat bei mir Borderline diagnostiziert und ein anderer Arzt PTBS.
(Die Ärzte sind sich irgendwie nicht einig. Die letzte Therapeutin mit der ich sprach, hielt die Borderline Diagnose für falsch, ich bin total verwirrt.)

Bei starken psychischen Störungen gibt es fast nie eine einheitliche Diagnose. Deshalb sei nicht verunsichert.
Nicht die Ärzte, nur Du allein weiß innerlich genau, was Dich sehr belastet. Wie ich schon sagte,
Du kannst in offenen Gesprächen mit den Ärzten gemeinsam herausfinden, wie Du Deine Situation
nach und nach langsam immer mehr bessern kannst. Leider dauert so etwas über Monate und
manchmal auch Jahre. Du solltest also geduldig sein.

Einen schönen Abend wünsche ich Dir.

Bernhard

28.08.2022 19:03 • x 2 #4

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