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Depression mit Panikattacken

D
Hallo,ich bin Dennis und Neu hier

Ich bräuchte Hilfe und Meinungen von euch.

Kurze Geschichte:Ich war 2015 mit einem Firmenwagen unterwegs auf der Autobahn mit 120 Sachen und aufmal wurde mir Schwindelig und konnte mich gerade noch aufrecht erhalten und die nächste Abfahrt nehmen und bin in den Laden zurück gefahren(Einzelhandel tätig).

Die nächsten Tage und Fahrten zur Arbeit wurden immer schlimmer und bin eines Tages auf der Verkaufsfläche heulend zusammengesackt.

Darauf hab ich mehrere Ärzte Neurologen etc.besucht und wurde körperlich untersucht und nix gefunden und wurde mit Antidepressiva gefüttert.Ich war dann 2016 in einer Klinik worauf ich gar nicht zurecht kam und habe mich wieder entlassen und bin kurz darauf in einer Tagesklinik gegangen,da konnte ich teils noch mit dem Auto fahren bzw.mit dem Bus.
Nach 8 Wochen war dann Schluss.
Ich habe mein Job dann auf Ärztlichen Rat gekündigt und hab mir Teilzeit was neues gesucht und es ging sogar teilweise wieder mit dem Autofahren,was aber nicht lange hielt.

Jeden Morgen war eine Qual dahin zufahren,mit etlichen Panikattacken und Angstzustände,wo ich dann nur dachte,das mein Leben vorbei ist.

Ich habe es 4 Jahre lang so gemacht uns wusste gar nicht was mit mir los ist,denn auf dem Heimweg war alles wieder halbwegs normal.

Vor 2 Jahren war es so Schlimm,das ich mit dem Auto nicht mehr aus der Straße kam.Alles hat sich gedreht und war richtig am Ende.

Bin dann ein halbes Jahr später in die Ambulante Klinik und dann später auf die Psychosymatik.Dort ging es mir relativ wieder gut,aber heute weiss ich,das ich zu dem Zeitpunkt nicht bereit war.

Zuhause sein bei der Familie bzw.den Alltag schaffen war unmöglich.Es wurde schlimmer,denn ich habe das Haus nicht mehr Verlassen. Keine Kontakte mehr etc.Hatte mich auch gewehrt Tabletten zunehmen,was ich jetzt wieder tue.
Hab eine Verhaltenstherapeuten,aber die sagt,das ich mich meine Ängste stellen muss.Ich habe Fortschritte gemacht,aber es reicht halt noch nicht.Wir haben uns ein Hund geholt,damit ich wieder rausgehen kann/muss.Es ist schon besser geworden,aber jeden Morgen den ich aufstehe ist eine Qual. teilweise Schwindelig,bin gereizt,bin müde und depressiv.Autofahren geht Vormittags noch gar nicht.
Ab Nachmittags ist komischerweise alles besser,ich kann kleine Strecken wieder mit dem Autofahren,hab klarere Gedanken und kein Nebel vor mir.

Kann mir jemand sagen,was das ist?!
Meine Gefühle und Emotionen sind komplett weg.Ich freue mich auf nix mehr.

Autofahren war immer meine Freiheit und jetzt geht das alles nicht mehr.Hab Höhenangst bekommen und kann nicht in den Urlaub fliegen etc.

Würde mich auf Ratschläge freuen.

07.08.2022 18:22 • x 3 #1


Pilsum
Hallo Dennis,

hier im Forum begrüße ich Dich.

Wie Du schreibst, fühlst Du Dich leider schon lange sehr schlecht. Unsere Seele, die Psyche,
kann es uns immer mal sehr, sehr schwer machen.
Natürlich habe ich eine ungefähre Vermutung, wo Schwierigkeiten in Deiner Persönlichkeit liegen
könnten. Es macht aber wenig Sinn, wenn andere, auch Ärzte und Therapeuten Dir sagen, was
Dich vermutlich belastet. Was Dich sehr belastet kannst Du nur selbst herausfinden.
Ansonsten ist es für Betroffene schwierig das zu akzeptieren, was die eigene Seele so belastet.
Bei der Suche nach den Gründen können Dir Gespräche mit Psychologen und Therapeuten sicher helfen.
Wenn Du herausgefunden hast, wo etwa Deine Probleme herkommen könnten, dann kannst Du nach und
nach damit beginnen zu erkennen, wie Du mit den Dingen, die Dir heute noch unbewusst große Angst bereiten,
zukünftig besser zurechtkommst. Dadurch sollte es im Laufe der Zeit stetig besser werden.
Den Schlüssel zur Verbesserung, hast Du vermutlich selbst in Deiner Hand.

08.08.2022 11:49 • x 3 #2


A


Hallo Dennis81,

Depression mit Panikattacken

x 3#3


D
Hallo und danke für deine Antwort:)

Ich habe eine Vermutung:Und zwar wo ich Vater geworden bin und kurz davor die Hochzeit war und zusätzlich einen Job mit Verantwortung hatte,denke ich,das es alles zuviel geworden ist.Ich habe mich immer in meiner Arbeit reingesteigert und an nix anderes mehr gedacht.
Keine Ahnung ob es sowas liegen kann,aber mir fällt nix anderes mehr ein.

So richtig Schlimm ist es halt vor 2 Jahren geworden und die anderen 5 Jahre,da konnte ich ja noch teilweise Arbeiten etc.

08.08.2022 11:55 • x 1 #3


Pilsum
Das kann duchaus sein, dass Dir alles etwas zu viel geworden ist.
Die Verantwortung für eine Familie kann schon belasten.

Zitat von Dennis81:
Ich habe mich immer in meiner Arbeit reingesteigert und an nix anderes mehr gedacht.

Einerseits verstehe ich das. Aber ich frage Dich. Würdest Du es anderen ebenfalls empfehlen,
das genauso zu machen, wie Du es gemacht hast?
Konntest Du Dich damals noch mit irgendetwas entspannen? Kannst Du Dich heute noch mit
irgendetwas entspannen?
Nur funktionieren wollen oder müssen, kann auch krank machen.

08.08.2022 12:06 • x 2 #4


D
Ich steh morgens auf und es ist alles sch...mit Müdigkeit und Ängsten viel zu tun.Ab Nachmittags lässt es nach und zum Abend auch.

Entspannen kann ich mich nicht wirklich..war bis jetzt ein paar mal wieder an der Nordsee und da konnte ich mal abschalten.

Man fühlt sich morgens nachdem Aufstehen wie in einer anderen Welt..es ist schwer zu beschreiben

08.08.2022 14:10 • x 1 #5


Pilsum
Zitat von Dennis81:
Man fühlt sich morgens nachdem Aufstehen wie in einer anderen Welt..es ist schwer zu beschreiben

Empfindest Du Dein Leben, wie Du es führen sollst, als nicht akzeptabel?

08.08.2022 22:59 • x 2 #6


D
Schwierige Frage...ich möchte mein Leben wieder genießen können,auch wieder Arbeiten gehen und wieder Autofahren können.
Genauso wieder Gefühle spüren können für meine Familie oder Vorfreude spüren.

Im Endeffekt wurde mir irgendwie alles genommen,was ich gelebt oder geliebt habe.

08.08.2022 23:08 • #7


Pilsum
Zitat von Dennis81:
Schwierige Frage...ich möchte mein Leben wieder genießen können,auch wieder Arbeiten gehen und wieder Autofahren können.

Was stimmt denn an Deinem Leben jetzt nicht mehr? Das Leben genießen können, ist vielleicht nicht
unbedingt der passende Begriff. Je mehr Verantwortung man für sich und andere Familienmitglieder
übernimmt, umso mehr kann das genießen in der Hintergrund treten.
Das sollte sich z.b. in Richtung mehr Zufriedenheit, mehr Sicherheit und Lebenssinn hin verändern.

Zitat von Dennis81:
Genauso wieder Gefühle spüren können für meine Familie oder Vorfreude spüren.

Um mehr Gefühle für Deine Familie spüren zu können, solltest Du Gefühle zuerst einmal mehr wieder
für Dich spüren lernen. Was macht Dir denn so Angst, dass Du Deine Gefühle ein wenig unterdrückst?

Zitat von Dennis81:
Im Endeffekt wurde mir irgendwie alles genommen,was ich gelebt oder geliebt habe.

Und was ist das, was Dir genommen wurde?

09.08.2022 09:17 • x 3 #8


D
Naja..ich möchte normal wieder Leben können..Arbeiten,Auto fahren und Urlaub machen.
Nachdem Aufstehen beginnt schon die Angst und das kostet viel Kraft.
Ich kann nichtmal mehr Gefühle zulassen bzw.weinen um alles rauszulassen(Denke es liegt an den Tabletten).
Alles was ich mache kostet viel Kraft ..
Ich habe kaum noch Kontake,da ich mich eingeschlossen habe bzw.kein Interesse mehr habe und ich war früher so aufgeschlossen und hatte immer Leute um mich herum.Mir macht das Teilweise Angst und verstehe mich selbst nicht mehr.Ich hoffe du verstehst was ich jetzt meine?!

09.08.2022 09:46 • x 1 #9


Pilsum
Zitat von Dennis81:
.ich möchte normal wieder Leben können..Arbeiten, Auto fahren und Urlaub machen.

Das verstehe ich. Wieder aber frage ich Dich. Was hindert Dich daran? Deine Ängste?

Zitat von Dennis81:
Mir macht das Teilweise Angst und verstehe mich selbst nicht mehr.Ich hoffe du verstehst was ich jetzt meine?!

Ich denke, ich verstehe was Du meinst. Angst wovor? Zu versagen? Alles nicht mehr zu schaffen?

Zitat von Dennis81:
Ich kann nichtmal mehr Gefühle zulassen bzw.weinen um alles rauszulassen

Es wird ja auch nicht einfach sein, Gefühle rauszulasen, wenn sich über Jahre vieles aufgestaut hat.
Konntest Du überhaupt schon mal mit jemandem über etwas reden, was Dir Angst macht?

Zitat von Dennis81:
Ich habe kaum noch Kontake,da ich mich eingeschlossen habe bzw.kein Interesse mehr habe und ich war früher so aufgeschlossen und hatte immer Leute um mich herum

Hast Du früher denn mit den Leuten um Dich herum auch schon mal über Deine persönlichen
Gefühle und Ängste gesprochen?

09.08.2022 10:52 • x 3 #10


D
Was mich hindert?Ich habe unter anderem Angst vor der Angst..ich schaffe es nicht vormittags auf die Reihe zubekommen..wenn die Angst kommt,sowie eben wo ich mit dem Hund draussen war,wurde mir Schwindelig.Ab Nachmittags ist es meistens weg.So eine Panikattacke kostet auch viel Kraft und Erschöpft auch.Ich fahre kein Auto mehr,weil es da gefährlicher im Straßenverkehr ist und ich Angst habe die Kontrolle zu verlieren.
Eben war ich mit dem Hund draussen und hatte beim Spazierengehen eine Panikattacke bzw Angstzustände.Weiss halt nicht woher es kommt.Hab eine Verhaltenstherapeutin und ne Psychaterin.Die sagen,daß ich die Angst besiegen muss,indem ich mich stelle,aber es klappt halt nicht wie zum Bsp.beim Autofahren.Ich fahre auch kein Bus oder Bahn,weil ich mich darin gefangen fühle und bekomme dann Angst und ich weiss halt nicht warum.


Ich spreche momentan nur mit meiner Frau über Gefühle.Liegt auch vielleicht daran,daß ich nicht möchte,daß andere mich so sehen.
Das Schlimmste kommt noch,das ich nicht mal mich richtig um mein Sohn kümmern kann.Nirgends hinfahren bzw.was alleine unternehmen.

09.08.2022 11:19 • x 1 #11


Pilsum
Zitat von Dennis81:
Was mich hindert?Ich habe unter anderem Angst vor der Angst

Angst vor der Angst haben, ergibt im Grunde kaum einen Sinn.
Was ist denn Angst? Angst ist ein Gefühl, vielleicht unser wichtigstes Gefühl?
Und ein Gefühl macht Dir Angst. Warum? Hast Du mit Deiner Therapeutin schon mal darüber gesprochen.

Zitat von Dennis81:
Die sagen,daß ich die Angst besiegen muss,indem ich mich stelle,aber es klappt halt nicht wie zum Bsp.beim Autofahren.

Die Angst besiegen, das halte ich nicht verständlich erklärt. Ein Gefühl kommt oder nicht. Wir können nicht
beeinflussen, ob ein Gefühl gerade kommt oder nicht. Wenn ein Gefühl kommt, dann können wir aber
mitentscheiden, ob uns das Gefühl Angst macht oder eher nicht.
Wenn wir also zulassen, dass ein Gefühl kommt, ohne dass wir es gerufen haben, dann akzeptieren wir
das Gefühl. Meint die Therapeutin das, mit Die Angst besiegen?

Zitat von Dennis81:
Ich spreche momentan nur mit meiner Frau über Gefühle

Und Du mit Dir selbst? Wie oft sprichst Du mit Dir selbst über Deine Gefühle?

Zitat von Dennis81:
Das Schlimmste kommt noch,das ich nicht mal mich richtig um mein Sohn kümmern kann.

Du kannst Dich doch um Deinen Sohn kümmern. Dein Sohn hat doch auch Gefühle. Er sucht sicher Deine Nähe.
Möchte von Dir lernen und Deine Zuneigung spüren. Schon ein klein wenig sich kümmern, hilft euch beiden
und ist viel, viel besser als nichts.

09.08.2022 11:49 • x 3 #12


D
Ich habe Angst Auto zufahren und warum?Ich weiss es nicht.Es war mein Hobby damals und seitdem ich die Panikattacke hatte,da wurde es nur schlimmer bis ich so gut wie gar nicht mehr fahre,weil die Angst dann wieder da ist.
Genauso vor grossen Räumen,Fahrstuhl und Höhe..und ich weiss nicht warum aufmal?

Ich über meine Gefühle sprechen?Ich spüre nur Trauer,Wut über mich selbst.Ich ärgere mich selbst,das ich momentan nicht soviel mehr auf die Reihe kriege.

Es geht bei mir und meinen Sohn,das ich nichtmal mit ihm alleine wegfahren kann.

Hab halt iwo auch sehr viel Wut über mich selbst,weil ich die kleinsten Dinge nicht mehr hinbekomme...

09.08.2022 13:19 • x 1 #13


Jedi
Hallo @Dennis81

Zitat von Dennis81:
Was mich hindert?Ich habe unter anderem Angst vor der Angst..

Die Angst vor der Angst kenne ich auch gut u. hatte es auch längere Zeit.
In der Regel verbergen sich da Vorstellungen, die wir uns machen u. erzeugen dadurch erst recht unsere Ängste.
Wenn man dies nicht auf irgendeine Weise reguliert bekommt, was man in der VT lernen kann, dann kann
es sich hin zu einer Panikattacke ausweiten.
Warum ist das so, - ich habe in meiner Therapie gelernt, dass diese Ängste sich in meiner Prägungszeit
entwickelt haben u. ich dies mit ins Erwachsensein kultiviert habe.
Hilfreich wird bestimmt sein, einmal mit der TPin zu schauen, wo da die möglichen Ursachen zu finden wären.
Dann wirst Du lernen, wie Du dich verhalten kannst, wenn diese Vorstellung von der Angst, sich in deinem Kopf
breit machen will.
Da gibt es gute Hilfen, aus dem sogenannten Notfallkoffer, den Du in der Therapie noch kennenlernen wirst.

Natürlich ist dies ein Prozess u. es klappt nicht gleich alles bei 1-2-3-4x, sondern es ist ein stetiges Üben u.
dann irgendwann wirst Du bemerken, dass die Angst mehr u. mehr unrealiisch ist, da es keine Gefahr gibt.
Die Angst u. dann dies Fluchtverhalten ist eine Reaktion auf den Stress, der in uns entsteht u. wir diesen
Stresslevel nicht mehr reguliert bekommen.
Ich hatte oft Angst bekommen, obwohl gar keine Gefahr für mich gab - alles war nur eine Vorstellung einer möglichen Gefahr.

Bleibe geduldig mit Dir u. lass Dich auf diesen Prozess ein u. ich bin mir sicher, dass Du dann auch wieder
das Leben kannst, was Du hier beschrieben hast u. Dir so sehr wünscht, es wieder zu können.

09.08.2022 14:23 • x 3 #14


D
@Jedi Ja so in der Art ist es.

Beim Autofahren wird mir teilweise Schwindelig,weil ich Angst habe,aber ich weiss halt nicht wovor.Ich habe so krasse Panikattacken hintermir,das ich dachte,das ich sterben werde.
Wenn ich im Stau stehe oder dieses Warten an der Kasse,da kommt dieses Gefühl was schwer zu beschreiben ist.

Aber finde es merkwürdig, daß es ab nachmittags teilweise besser wird.

Leidiges Thema.

Bist du mit dem Thema durch und leidest nicht mehr darunter?

09.08.2022 14:32 • x 1 #15


Jedi
Zitat von Dennis81:
Leidiges Thema.

Nee , ist kein leidiges Thema - es ist eine Angsterkrankung !
------
Zitat von Dennis81:
Beim Autofahren wird mir teilweise Schwindelig,

weil ich Angst habe,

aber ich weiss halt nicht wovor.

Das ist typisch für diese Angsterkrankung ! Es sind unsere Vorstellungen, manchmal innere Bilder,
die diese Angst erst hochholt. Es ntsteht Stress u. das wäre eine Erklärung für den Schwindel.
------------------------
Zitat von Dennis81:
Bist du mit dem Thema durch

Ja u. lebe nun sehr lange schon ohne Ängste u. Panikattacken kenne ich schon kaum mehr.
Ist möglich geworden durch ein paar Jahre therapeutischer Arbeit !

09.08.2022 14:39 • x 3 #16


D
@Jedi das freut mich für dich

Ich denke,ich werde noch n bissl zu kämpfen haben...bei mir hat es vor ca.7 Jahren leicht angefangen und der Höhepunkt war vor 2 Jahren da konnte ich gar nichts mehr machen.

Ich hoffe das ich auch iwann mit dem Thema durch bin und endlich ein normales Leben führen kann..

09.08.2022 14:47 • #17


G
Zitat von Pilsum:
Meint die Therapeutin das, mit Die Angst besiegen?

Deine Gedanken dazu gefallen mir, aber gemeint ist hier wohl in erster Linie das Konzept Desensibilisierung durch Exposition, auf deutsch: Angstabbau durch Konfrontation.

Zitat von Dennis81:
Die sagen,daß ich die Angst besiegen muss,indem ich mich stelle,aber es klappt halt nicht wie zum Bsp.beim Autofahren.

Das geht bestimmt gar nicht so schnell in Form einer Hauruck-Aktion.

Hast du vielleicht jemanden, der dir dabei helfen kann? Der erst dabei ist, wenn du es versuchen willst, dich wieder ans Steuer zu setzen? Manchmal hindert Gesellschaft einen daran, sich zu sehr in der Angst (bzw. den körperlichen Symptomen) zu verlieren. Das könnte dir übergangsweise den Weg hin zu einer angstfreien Zukunft erleichtern. Irgendwann wird es dann wieder alleine gehen.

Aber so wie @Jedi schon schreibt, braucht das seine Zeit; erst wird viel Reflektionsarbeit vonnöten sein.

09.08.2022 15:03 • x 3 #18


Jedi
Zitat von Dennis81:
Ich hoffe das ich auch iwann mit dem Thema durch bin und endlich ein normales Leben führen kann..

Wirst Du, da bin ich mir doch recht sicher !
Bleibe Zuversichtlich !

09.08.2022 15:08 • x 1 #19


Pilsum
Zitat von Dennis81:
Ich über meine Gefühle sprechen? Ich spüre nur Trauer,Wut über mich selbst.

Wenn Du Trauer und Wut und Angst spürst, dann spürst Du drei wichtige Gefühle. Und alle drei haben
ihre Berechtigung.
Verbessert sich etwas, wenn Du traurig bist? Vermutlich nicht.
Verbessert sich etwas, wenn Du wütend darüber bist? Vermutlich nicht.
Verbessert sich etwas, wenn Du starke Angstgefühle spürst? Vermutlich ebenfalls nicht.

Vielleicht kannst Du versuchen, nach und nach zu akzeptieren, dass Deine Gefühle immer mal
kommen und gehen. Unsere Gefühle sind so etwas, wie es das Navigationssystem im Auto ist. Unsere Gefühle
teilen uns ständig mit, was wir als nächstes tun sollen.
Nun gibt es ein Gefühl (Angst) welches ständig dazwischen redet. Sie fahren eine falsche Strecke.
Wenn möglich bitte wenden.
Wie verhält man sich am günstigsten, wenn man das Gefühl bekommt, mein Navi ist scheinbar gegen alles?


Zitat von Dennis81:
Genauso vor grossen Räumen,Fahrstuhl und Höhe..und ich weiss nicht warum aufmal?

Der Grund, warum Du häufig so starke Ängste hast, wird etwas tiefer liegen. Dort, wo Du
Deine unbewussten Entscheidungen triffst. Durch ehrliche Gespräche mit Therapeuten, vor allem aber
viel mehr mit Dir selbst, kannst Du bestimmt mit der Zeit herausfinden, was Dir unterbewusst manchmal
Angst macht.
Wir unterhalten uns beispielsweise hier auf der bewussten Ebene. Da wirst Du den Grund
kaum finden.

Zitat von Jedi:
dann irgendwann wirst Du bemerken, dass die Angst mehr u. mehr unrealiisch ist, da es
keine Gefahr gibt.

Ich denke Jedi hat Recht. Er weiß, dass man mit dem Angstgefühl besser zurecht kommt, wenn
man beginnt einzelne unterbewusste Entscheidungen nach oben, also in sein bewusstes Denken
hoch zu holen. Ab diesem Zeitpunkt hast Du die Möglichkeit selbst zu entscheiden. Macht es Sinn davor Angst
zu haben. Oder eher nicht.

Zitat von Dennis81:
Aber finde es merkwürdig, daß es ab nachmittags teilweise besser wird.

Für alles gibt es eine sachlich logische Erklärung. Kann es sein, dass Du schon seit längerer Zeit
schlecht schläfst und in Träumen viele Ängste erlebst?
Falls dies so ist, benötigst Du vermutlich immer erst einmal einige Zeit, bis Du im Laufe des Tages wieder
mehr in der Realität zurück bist.

09.08.2022 16:00 • x 3 #20


D
Ja mit dem Schlafen ist es halt so,das ich auch viel Schnarche,war schon beim HNO und der meinte,das liegt daran,daß ich Antidepressiva nehme.
Ich habe eigentlich ein tiefen Schlaf und bekomme so gut wie nix mit,aber egal wie wenig oder viel Schlaf..ich bin morgens nicht ich selbst!

Ich stelle auch momentan meine Ernährung um.

Obwohl es mir heute bis jetzt wieder nicht gut ging,habe ich eben trotzdem eine ganz kleine Runde mit dem Auto gemacht zum Einkaufen.Man merkt,das sich vorher viel im Kopf abspielt(Angst vor der Angst).

Das Problem sind halt noch längere Strecken die ich mich nicht traue.

09.08.2022 16:15 • x 1 #21


Pilsum
Zitat von Dennis81:
Ich habe eigentlich ein tiefen Schlaf und bekomme so gut wie nix mit,aber egal wie wenig oder viel Schlaf..ich bin morgens nicht ich selbst!

Das klingt nicht danach, als wenn Du Dich im Schlaf entspannen kannst.
Entspannt schlafen ist ein eigenes Thema.

Zitat von Dennis81:
Obwohl es mir heute bis jetzt wieder nicht gut ging,habe ich eben trotzdem eine ganz kleine Runde mit dem Auto gemacht zum Einkaufen.Man merkt,das sich vorher viel im Kopf abspielt(Angst vor der Angst).

Das finde ich toll, dass Du trotzdem gefahren bist. Du bist der Chef. Als Du hast etwas entschieden
und siehe, es hat funktioniert. Darauf kannst Du stolz sein. Es funktioniert.
Was sich da vorher im Kopf abgespielt hat, dass ist das, was sich eine Etage tiefer, im Unterbewusstsein
abspielt. @Jedi hat davon gesprochen.

Zitat von Dennis81:
Das Problem sind halt noch längere Strecken die ich mich nicht traue.

Bestimmt bekommst Du das nach und nach auch wieder hin. Lass Dir dafür etwas Zeit.
Ein Schritt kommt nach dem anderen. Trau Dir wieder deutlich mehr zu.

09.08.2022 16:44 • x 2 #22


Jedi
@Dennis81

Zitat von Pilsum:
toll, dass Du trotzdem gefahren bist. Du bist der Chef

Stimmt was @Pilsum geschrieben hat, Du warst in dem Moment der Chef.
So funktioniert es, der Angst ihre Macht zunehmen !
Konfrontationstherapie - sich den Unangenehmen stellen u. nicht auf den inneren Vermeider (wie ich ihn nenne)
hören. Der innere Vermeider sorgt nur dafür, dass Du aus der angstmachenden Situation raus gehst u.
das stärkt dann nur die Angst vor der Angst.
Wenn Du Dich aber traust, Dich der angstmachenden Situation zustellen, dann kannst Du nach u. nach positve
Erfahrung machen u. das wird auch in Deinem Hirn abgespeichert.

Natürlich klingt das jetzt recht einfach, man braucht nur.............., doch ist es auch schwer u. manchmal klappt
es gut - mal klappt es gar nicht. Das ist aber normal u. dann lass Dich nicht vom Weg abbringen,
sondern versuche es immer wieder, Dich diesen angstmachenden Situationen zu stellen u. durch die Angst
hindurchzugehen.
Wie ich schon schrieb, es ist ein Prozess !

Wenn so angstmachende Vorstellungen sich melden, dann hat mit EFT gut geholfen, weil man es gut überall
anwenden kann.
EFT ist eine Meridian basierte Klopftechnik. Auf YouTube findest Du dazu ein paar gute Anleitungen.
Such Dir das heraus, was Dir am ehesten zu Dir passt !

09.08.2022 17:06 • x 2 #23


D
Ja...es klappt halt erst wenn ab nachmittags..nur leider nicht vormittags, weil da Angst und Depressionen ganz stark da sind(habe es schon probiert)

Ja ich versuche am Ball zu bleiben..ich brauche nur ne Methode oder was auch immer für morgens

09.08.2022 17:09 • x 1 #24


Jedi
Zitat von Dennis81:
ich brauche nur ne Methode oder was auch immer für morgens

Probier EFT - auch schon für morgens !
Je häufiger man es anwendet, auch wenn noch keine Angst im Anmarsch ist, dann kann es gut helfen !
-------------------------
Zitat von Dennis81:
ich versuche am Ball zu bleiben.

Klingt gut

09.08.2022 17:23 • x 1 #25


D
Danke euch:)

09.08.2022 17:26 • x 2 #26


Kitten
Hallo @Dennis81

Ich möchte hier auch noch ein paar Worte platzieren.
Auch ich kenne Panikattacken und hatte dann grosse Mühe beim Autofahren. Bei mir traten sie hauptsächlich im Zusammenhang mit der letzten Arbeitsstelle auf. Es war bei mir eine riesige Bedrohung zu spüren und die Attacken waren die Antwort meines Nervensystems auf diese Bedrohung. Auf den Berg von Arbeit, den ich zu bewältigen hatte, aber am Schluss nicht mehr bewältigen konnte. Das hat sich innerhalb einer gewissen Zeit abgespielt, nicht von einem Tag auf den anderen. Die Panikattacken waren dann quasi das letzte Alarmsignal, dass ich jetzt umgehend reagieren musste - bevor ich z.B. einen Unfall im Strassenverkehr verursacht hätte oder einen Komplettzusammenbruch o.Ä. erlitten hätte. So fasse ich dies mittlerweile - nach einiger Zeit Abstand - zu diesen Ereignissen auf. Ich möchte dir damit sagen: Nimm die Panikattacken ernst und versuche, die Ursache zu ergründen. Wenn du nun einfach zurück in deinen vorherigen Tagesablauf zurückwechselst (was ja momentan nicht der Fall ist) und sie dann quasi unter Verschluss hälst, dann werden sie eines Tages wieder zurückkommen! Garantiert.

Es sind schon sehr viele wichtige Impulse und Möglichkeiten zur Bewältigung erwähnt worden. Was mir aufgefallen ist bei deinen Worten: Du möchtest am liebsten umgehend dein altes Leben zurück und alles wieder machen können, was du vorher gemacht hast. Und du bist wütend auf dich selber, dass es nicht mehr geht. Das ist einerseits verständlich - andererseits möchte ich dich um etwas Nachsicht mit dir selber bitten. Akzeptiere den Zustand, dass im Moment nicht alles möglich ist und du Panikattacken erleidest. Das hat ja @Jedi oder @Pilsum auch schon so erwähnt.
Nimm jeden Tag so, wie er ist. Schreibe vielleicht Tagebuch. Das kann auch helfen, deine Gefühle zu kanalisieren. Erstmal vielleicht nur ein paar Worte, wie dein Tag verlaufen ist. Mache das regelmässig. Und du wirst sehen, dass sich irgendwann deine Perspektive ändert.

EFT habe ich auch selber angewendet und kann es ebenfalls empfehlen! Hier eine kleine Info dazu:

Die Emotional Freedom Technique, oder kurz EFT, ist eine Klopfakupressur-Methode, die schnell und effektiv wirkt und dir hilft, Gefühle, Gedanken und Glaubenssätze, die dich belasten oder limitieren, aufzulösen und positiv zu transformieren.

09.08.2022 17:50 • x 3 #27


D
Ja ich war auch am Ende und kurz davor ein Unfall zubauen..zudem Zeitpunkt wusste ich nichtmal das es Panikattacken waren.Es ging ja schon 2015 leicht los..ich hatte nur Aebeit im Kopf und viel zu tun und denke,das es durch den ganzen Stress kam...

09.08.2022 17:53 • #28


Jedi
Zitat von Dennis81:
Danke euch:)

Dafür sind wir hier im Forum !

09.08.2022 18:02 • x 1 #29


A


Hallo Dennis81,

x 4#30


G
Zitat von Pilsum:
Kann es sein, dass Du schon seit längerer Zeit schlecht schläfst und in Träumen viele Ängste erlebst?

Das ist ein guter Einwand

Ich will ihn mal umdrehen:

Zitat von Dennis81:
Ich habe eigentlich ein tiefen Schlaf und bekomme so gut wie nix mit,aber egal wie wenig oder viel Schlaf..

Hast du denn überhaupt das Gefühl, beim Schlafen zu träumen? Es gibt unter manchen Forschern die Meinung, dass Träume mit zur Verarbeitung (also zur Regulation, dem Spannungsabbau) von Gefühlen beitragen. Wenn dies ausbleibt oder nur noch begrenzt vorhanden ist (z.B. aufgrund einer psychischen Blockade?), dann wäre es ja eine logische Folge, dass der nächste Tag ganz holprig beginnt. Das ist aber nur Gedankenspiel meinerseits.

Wie ist denn deine Stimmung morgens und vormittags? Wenn die eher gedrückt ist, dann bist du womöglich vom sogenannten Morgentief betroffen. Vielleicht wechselwirken hierbei ja Depression und Angststörung?

Zitat von Pilsum:
Entspannt schlafen ist ein eigenes Thema.

Ja, das ist ein sehr weites Feld. Vorallem Traumdeutung ist ein Thema für sich, über das sich ganze Lexika schreiben ließ!

09.08.2022 21:04 • x 2 #30

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