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Angst um alles - um die Familie und die Kinder

F
Hallo alle zusammen,
ich habe vor einigen Wochen schon einmal meine Sorgen und Ängste hier beschrieben.

Heute war ich mit meiner Tochter bei einer Psychologin, die uns nahe steht, da sie mich durch die Trennung von meinem ersten Ehemann begleitet hat. Der Termin war für meine Tochter (fast 14 Jahre), da sie sich von ihrem Papa im Stich gelassen fühlt. Mein Mann leidet - laut eigener Aussage - wieder unter einer depressiven Phase. Er war 2013 schon einmal in einer Tagesklinik. Er glaubte einen Burnout zu haben, der auf die Arbeit zurückzuführen sei - in der Klinik kam heraus, dass seine Kindheit schuld an der Depression war. Er musste damals funktionieren - wenn nicht gab es Sanktionen. Seine Eltern haben sich scheiden lassen - er war zuerst bei seiner Mutter, sein Vater hat aber alles daran gesetzt um ihn zu sich zu holen - aber nur um der Mutter eins auszuwischen. Er hat damals ein Gespräch belauscht, in dem der Vater zu seiner Lebensgefährtin gesagt hat, dass er ihn ja jetzt da hätte, wenn er aber nicht spuren würde, er ihn dann ins Internat geben würde. Heute meint er, dass die Kinder hier zu funktionieren haben - 3x eine Ansage machen reicht und danach gibt es Sanktionen. Allerdings macht er seine 3 Ansagen bis zu den Sanktionen von Anfang an in einem ziemlich unfreundlichen Ton - niemals nett und ruhig. Meine Tochter geht mittlerweile auf Kollision, da sie meint, es ginge auch anders (womit sie sicherlich Recht hat). Sie bringt keine Freunde mit nach Hause, ist lieber bei ihren Freundinnen als hier. Im letzten Kurzurlaub ist sie bei meinen Eltern geblieben. Das alles macht mir zu schaffen. Ich bin am Ende meiner Kräfte irgendetwas aufzufangen.

Heute Abend haben wir versucht mit meinem Mann - ihrem Papa (nicht ihr leiblicher Vater - aber von ihr immer gefühlt ihr Papa) zu sprechen. Ich habe alles mit Absicht so verpackt, dass ich ihn nicht angreife - also in der Ich-Form gesprochen - dass ich nicht mehr weit weiß, dass ich am Ende meiner Kräfte bin, dass ich aber trotzdem um unsere Familie kämpfen möchte. Das Ende war, dass er zugestimmt hat zu einer Familien-Therapeutin zu gehen (die Psychologin, bei der wir heute waren und die ihm vor Monaten ans Herz gelegt hat sich Hilfe zu holen - seine Idee). Aber danach - als unsere Tochter weg war - hat er mir signalisiert, dass er nicht die Hoffnung hat, dass es hilft. Er signalisiert nur permanent, dass er am liebsten seine Ruhe hätte.

Jetzt bleiben für mich die Ängste:
1) Was kann ich meiner Tochter (und meinem Sohn) noch zumuten
2) Wenn er mit dieser Einstellung in das Gespräch geht alles nur schlimmer wird
3) unsere Tochter macht sich folgende Gedanken: Sie meint, es wird nicht mehr gut, weil Papa das nicht kann, hat kein Vertrauen mehr, glaubt aber, dass sie mir weh tut, da ich Papa noch liebe - das alles zerreißt sie innerlich. Und da ich weiß wie schlecht es ihr geht, bin ich auch total am Ende. Ich weß, dass er durch die Depressionen heute nicht anders reagieren konnte und uns auch nicht sagen konnte, dass er uns liebt, aber das Signal, dass er etwas tun möchte, ist so schwach, dass unsere Tochter an nichts mehr glaubt und auch meine Angst nicht schwindet.

Habt ihr einen Tipp für mich? Was kann ich noch machen? Meint ihr, die Psychologin kann in einem 3er-Gespräch helfen, in dem er eigentlich blockt, unsere Tochter der Meinung ist, dass es nicht wieder gut wird und ich die totale Angst um unsere Familie habe?

Liebe Grüße
Claudia

17.06.2019 23:08 • x 1 #1


V
Hallo Claudia
ich habe bereits deinen ersten Threat gelesen, weil es mir genauso geht.
Seit 1,5 Jahren leidet meine Frau (wir sind beide knapp über 50) aus dem Nichts an einer Depression und vermutlich auch an einer Psychose. Mittlerweile haben wir auch schon alle Phasen einmal durch. Sie hat keinerlei Einsicht in ihre Erkrankung oder eine Behandlung. Ich laufe von Pontius zu Pilatus, erhalte aber nirgendwo wirklich Hilfe, weil meine Frau sich immer weigert. Andererseits kann sich sich aber bei Fremden, zB beim Besuch des Arztes vom sozial-psychologischen Dienst komplett verstellen, so dass auch ihm die Händen gebunden sind (ausserdem ist eine Zwangseinweisung ja nur eine Ruhigstellung, mit der Möglichkeit, sich selber wieder entlassen zu können. Der Wunsch nach einer wirklichen Heilbehandlung muss durch die Erkrankte geäußert werden)
Bei dir sind die Kinder wesentliche Leidtragende. Bei uns bin ich angeblich der Übeltäter und muss jeden Tag massive verbale Agressivität aushalten. Daher akzeptiert sie von mir keine Hilfestellung. Das alles bekommt natürlich unser 10jähriger mit. Ich spreche viel mit ihm und er ist ausserordentlich verständig. Aber dennoch wird es an ihm nicht spurlos vorbei gehen, denn immerhin verliert er seine Mutter. Gott sei dank ist sie zu ihm noch nett, wenn ich nicht dabei bin. Aber wirklich kümmern kann sie sich nicht mehr. Unsere Familie ist zerstört, Urlaube sind unmöglich, Ausflüge immer anstrengend.

Ich denke, wir Angehörigen brauchen professionelle Hilfestellung.
Ich würde dir raten, dass zumindest Du und deine Kinder ohne deinen Mann mal Gespräche mit Psychologen führst. Ich merke selber, wie stark ich durch die Situation belastet werde und kann deine Situation mit all den Ängsten und der Ausweglosigkeit nachvollziehen. Ein wirkliche Lösung habe ich aber auch nicht, nur ein paar Ansätze:
- Ich werde meiner Frau nun deutlich Grenzen aufzeigen, was für mich als Mann wahrscheinlich leichter als für dich ist.
- Leider kann ich aber nicht auszuziehen, da es unsere Rahmenbedingungen nicht zulassen. Und daher versuche ich wenigstens noch etwas Gemeinsamkeit in der Familie für unseren Sohn zu erzeugen. Aber das kann wohl nur eine vorübergehende Notlösung sein. Ein Auszug scheint mir unumgänglich. Aber wer kümmert sich dann um meine Frau?

Hast du schon Erfahrungen mit dem Jugendamt?
Ich habe Angst, dass man die nicht mehr los wird. Sie kümmern sich zwar eigentlich nur um die Kinder, würden aber meiner Frau wohl Auflagen machen können. So zumindest ein erstes Gespräch. Aber was man vom Jugendamt erwarten kann, weiss ich bis heute nicht.
Gruss Micha

05.07.2019 23:03 • x 3 #2


A


Hallo FC2012,

Angst um alles - um die Familie und die Kinder

x 3#3


ZeroOne
Hi @FC2012 !

Ich finde es auch immer spannend, die andere Seite etwas zu mentalisieren.

Ich sehe es positiv, dass sich dein Mann - gerade bei seiner Vergangenheit - auf therapeutische Sitzungen einlassen will, auch wenn ein Erfolg jetzt noch kritisch hinterfragt wird. Viele kommen gar nicht bis zu diesem Punkt!

Auch finde ich es lobenswert, dass dein Mann 3 Ansagen macht, bevor es Sanktionen gegen deine Tochter gibt. Aus meiner Kindheit und auch in meinem heutigen Umfeld kenne ich, dass es 1 mehr oder weniger freundliche Ansage gibt und dann gleich die Sanktion. Ich denke, dass das so auch der Standard ist.

Insofern denke ich schon, dass sich dein Mann positiv bewegt und ihr auf einem guten Weg seid. Vielleicht einfach mal laufen lassen?

Oder auch mal die eigene Erwartungshaltung und -Niveau an den Mann bzw. Stiefvater überdenken? Vielleicht auch mal die eigene Sensibilität (und die der Tochter) reflektieren?

LG
ZeroOne

06.07.2019 06:29 • x 2 #3


Alexandra2
Liebe Claudia,
Je mehr Du tust, umso passiver wird Dein Mann. Je mehr Du ihm Raum gibst, umso weniger haben Deine Tochter und Du zur Verfügung. Je mehr Du Dich verausgabst, umso größer das Risiko, selbst schwer zu erkranken. Je mehr Du tust, umso mehr Aufmerksamkeit hat Dein Mann und absorbiert sämtliche Energie, was ich sehr gefährlich finde.
Ich, ganz ehrlich, würde das bischen verbliebene Kraft ausschließlich für die Tochter und mich nutzen. Aus Vernunftsgründen, weil rechtzeitig (!) Schluss sein muss mit Selbstaufgabe, die bis heute nicht das bringt, was Du dringend brauchst:Zuwendung, Ruhe, Entspanntheit, sich fallen lassen können.
Ich sage das aus leidvoller Erfahrung heraus. Der Umgang mit mir hat mich schwer geschädigt, als Kind/Jugendliche zwar, und ich konnte nicht weg. Durfte mich nirgends in Sicherheit bringen, hatte niemanden, den das interessiert hat. Mit 5 Jahren wollte ich das erste Mal weglaufen. Bis es stockdunkel war, habe ich ausgehalten.
Diese lebenslange Bedrohung, Abhängigkeit und Macht eines kranken Menschen über unsere Familie hat auch meinen Bruder schwer geschädigt. DAS ist der Preis, zwar etwas anders gelagert, aber mit dem gleichen Prinzip :der Kranke darf alles und alle fügen sich. Tue das nicht! Der Preis ist viel zu hoch und kostet die Gesundheit der übrigen Familienmitglieder.
Ich würde nichts mehr tun, das hast Du wirklich lange genug. Solange Dein Mann keine Krankheitseinsicht hat, zahlst Du drauf. Und die Einsicht kann er nicht entwickeln, weil er wie das 'goldene Kalb' behandelt wird. Das gibt ihm keinen Anlass, endlich in die Puschen zu kommen. Oder hat er sich jemals monatelang/jahrelang soviel Mühe mit Dir gegeben?
Als meine Mutter mich fallenließ in einer Krise und ich dadurch suizidal wurde, fand ich endlich die Kraft, mich völlig von ihr zu lösen, das war reiner Selbsterhaltungstrieb. Es war sehr schwer, zeigte mir aber auch, daß jeder seine Grenze hat, sich für sich entscheiden darf, bevor alles kaputt ist.
Steige aus dem Hamsterrad aus, bevor es zu spät ist. Ich würde sämtliche Bemühungen einstellen und das ankündigen, ohne Rechtfertigung, ohne Erklärungen. Der Satz 'wir können nicht mehr' muß genügen, es ist alles gesagt.
Verzeihe mir diese schonungslosen Zeilen, ich habe entsetzlich gelitten und kenne die heiße, brodelnde Verzweiflung
und bin der Meinung, dieses Leid hat niemand verdient.
Liebe Grüße Alexandra

06.07.2019 07:07 • x 4 #4


Y
Liebe Claudia,
grundsätzlich sehe ich das wie Alexandra. Du musst dich um dich und deine Kinder kümmern. So, wie du das schilderst, denke ich, dass die Gefahr selbst in eine Depression zu rutschen sehr gross ist. Das hilft niemandem. Dein Mann ist erwachsen und handlungsfähig.
Es ist sicherlich hilfreich, wenn deine Tochter eine Therapie macht, vielleicht bei einem Kinder- und Jugendpsychologen. Und du solltest auch eine Therapie machen. Es ist so wichtig sich abzugrenzen und etwas für sich zu tun, ohne schlechtes Gewissen. Es ist gut und vorallem richtig so.
Durch meine Krankheit haben alle Familienmitglieder gelitten, keine Frage. Aber es haben auch alle Familienmitglieder für die Familie gekämpft, jeder nach seinen Möglichkeiten.
Liebe Grüsse

06.07.2019 09:27 • x 4 #5


F
Hallo Micha,
oh, es tut mir so leid, das zu lesen. Ich habe eben wieder so ein unerfreuliches Gespräch hinter mir - demnach mache ich mit den Kindern alles falsch, da sie ja nicht funktionieren - und das würde er mir auch noch um die Ohren hauen. Damit sind die geplanten Gespräche bei einer Psychologin gemeint, die wir seit 14 Tagen wahr nehmen. Unsere Tochter (13) war mit, musste aber nach der Hälfte der Gesprächszeit raus gehen, da es darum ging, wie viele Sorgen ich mir um meinen Mann mache. Ich habe Angst - mein Mann ist Sportschütze und hat zwei Waffen zu Hause - in einem angeschlossenen Tresor, von dem nur er den Schlüssel hat (und auch weiß, wo er ist). Vor etwa 3 Wochen hat er die Waffen (nach mehr als 5 Jahren) herausgeholt und sich eine davon an den Mund gehalten - dazu hat er gesagt, dass er aber Wasser im Mund haben müsste, damit es sicher klappt. Seitdem geht es mir noch schlechter. Ich weiß nicht ob die Termine bei der Psychologin etwas nützen, ich habe Angst. Aber er ist der erste Partner, der den Terminen bei einem Psychologen zugestimmt hat - da ist also ein Funken Hoffnung. Trotzdem habe ich immer das Gefühl alles falsch zu machen - meine Tochter hat keinen Funken Hoffnung mehr und mein Sohn ist hin- und hergerissen zwischen Papa, ich liebe Dich so dolle und Papa motzt mich nur an.
Bei uns ist auch die Wohnsitutation sehr schwierig - ich könnte nicht einfach so gehen, da hängt Eigentum dran. Außerdem möchte ich das ja auch nicht. aber selbst wenn, hätte ich einen riesigen Schuldenberg vor mir - und dann?
Das Jugendamt habe ich nicht involviert, da ich hier durch meine Selbststädnigkeit jederzeit für die Kinder da sein kann - noch dazu sind es nicht die leiblichen Kinder meines Mannes - obwohl beide lange so gefühlt haben und zumindest unser Sohn auch so fühlt und denkt. Die richtigen Erzeuger glänzen mit totaler Abwesenheit und keinem Interesse.
Jetzt sind wir bei einer Psychologin - aber ich bin immer noch so hoffnungslos - ich fühle nur Ablehnung. Und das tut weh. geht Dir das genauso?
Viele Grüße, Claudia

09.07.2019 21:05 • x 1 #6


Mandinka
Ich war vor einiger Zeit in einer ähnlichen Situation. Ich hatte jemanden kennengelernt, der sehr schnell zu mir und meinem Sohn in die Wohnung mit einzog. Es stellte sich irgendwann raus, daß er wegen Depressionen bereits Medikamente nahm. Er hatte große Probleme mit seiner Beziehung zu seiner Mutter und zu seinem beruflich sehr erfolgreichen kleinen Bruder.
Mit der Zeit bemerkte ich an ihm stark zu Dominanz neigende Züge - auch meinem Sohn gegenüber. Er neigte dann auch dazu, laut und unfreundlich zu werden. Immer wieder sagte ich ihm, daß ich das (diesen Ton) nicht will und nicht bereit bin, zu dulden. Vor allem war ich nicht bereit, zu dulden, daß er sich gegenüber meinem Sohn so verhielt. Mir wäre das gegenüber seinem Kind im Traum nicht eingefallen.

Ich hatte durchaus Verständnis für ihn, sprach mit ihm über seine Kindheit, gab ihm Bücher zu dem Thema.
Aber es änderte sich nicht wirklich was. Und mein Sohn fühlte sich mit diesem Meckerkopp in unserer Wohnung auch nicht mehr wohl.
Ich habe die Beziehung dann beendet, da von ihm auch nichts kam und er keine Zeichen der Einsicht zeigte bzw. daß ich ihm wichtig wäre. Ich war froh, als er wieder auszog.

In deinem Fall ist das natürlich etwas anders, da ihr verheiratet seid. Es ist sehr positiv und ein Hoffnungsschimmer, daß dein Mann sich auf eine Therapie einläßt. Hoffentlich erreicht die Therapie eine Veränderung für euch.

10.07.2019 11:15 • #7


Mandinka
Schade, ich wollte die letzten zwei Sätze grad löschen, weil ich deinen letzten Post noch nicht ganz gelesen hatte.

Dein Mann sollte sich dringend in Behandlung begeben. Nach der Nummer mit den Waffen müßte man ihm diese sofort entziehen. Das ist für dich eine heikle, schwere Situation. Aber sowas geht ganz und gar nicht. Ich hätte an deiner Stelle keine ruhige Minute mehr und wäre auch sehr besorgt.

10.07.2019 11:29 • x 1 #8


F
Hallo, ihr Lieben,
wir haben am Mittwoch wieder einen Termin bei der Paartherapeutin. Ich hoffe so sehr, es bringt uns weiter.

Unser Urlaub steht bevor - und eben bekomme ich die Ansage Unter diesen Umständen habe ich da keinen Bock drauf. Gemeint ist, dass unsere Tochter sich sehr zurück gezogen hat. Sie hat aber auch lange, lange Zeit (Jahre) immer wieder versucht an meinen Mann heranzukommen, hat ihm Bilder gemalt mit Bester Papa der Welt, hat Geschenke gebastelt, die so persönlich und rührend waren, dass mir die Tränen gekommen sind. Und sie erntet seit mehr als einem Jahr nur Kritik - wirklich alles wird kritisiert und auch vor ihren Freunden wird mit Konsequenzen gedroht. Wenn etwas gut ist, wird das übergangen - kein Lob. Es kommen auch keine kleinen Aufmerksamkeiten wie wie war es in der Schule?, wie geht es Dir?, was hast Du heute gemacht? - dann würde auch die (manchmal durchaus berechtigte Kritik) nicht so schwer wiegen - ich meine sogar, dann würde alles besser laufen, weil unsere Tochter im Moment auf stur stellt. Sie macht Dinge nur, wenn ich sie darum bitte. Aber ich bin auch eben nicht so zynisch und sarkastisch. Und weil unsere Tochter sich zurückgezogen hat, hat mein Mann keine Lust mehr auf den Urlaub.
Alles, was Interesse oder Gefühle angeht kommt nur von mir. Von ihm kommt nichts. Morgens verabschiede ich mich von ihm und gebe ihm einen Kuss - jeden Morgen. Und jeden Morgen gehe ich mit Tränen in den Augen aus dem Zimmer. Man merkt ja, ob jemand einen Kuss erwidert - dann bewegen sich die Lippen. Bei ihm kommt gar nichts. Er wendet sich zwar nicht ab, aber er erwidert meinen Kuss überhaupt nicht. Mir tut das alles so weh. Und ich habe Angst vor der Zukunft.

Was die Waffen angeht: Ja, ich habe Angst. Wenn es ein Hilferuf war (hatte er 2012 schon einmal), dann lässt er mich trotzdem nicht an sich ran. Außerdem weiß ich gar nicht, wie ich das Thema noch einmal ansprechen soll. Ich werde immer unsicherer - von Tag zu Tag: Was möchte er? Möchte er lieber sein Junggesellenleben zurück? Sind wir ihm zu viel? Wo ist die Liebe hin.

Ich danke euch allen, für eure Antworten.
Liebe Grüße, Claudia

15.07.2019 22:15 • x 1 #9


L
Liebe Claudia, Dein Ehemann macht Psychoterror. Nichts Anderes. Er weiss es auch. Aber der Alk. ist stärker. Ich würde weggehen. Deine Tochter fühlt richtig. Sie muss sich nicht mehr bemühen. Sie hat alles getan. Sein Lebensverdruss kann sie und auch Du nicht auf Euch nehmen. Waffen? Er hat richtige Waffen?
Eine bestürzte Lisa grüsst Dich herzlich und besorgt.

16.07.2019 06:45 • x 3 #10


L
Melde es der Polizei diese Waffen müssen weg und Dein Mann in eine Klinik.

16.07.2019 06:47 • x 2 #11


L
Die Drohung mit der Waffe ist eine bewusste Abhängigkeit zementieren. Typisch für Suchtkranke. Organisiere Deinen Schutz und den für Deine Kinder. Liebe Grüsse und seid behütet. Schütze Dein Natel! Er wird auch dort zu lesen versuchen und dann wenn er erkennt, was mit ihm los ist, dann wird es gefährlich.

16.07.2019 06:52 • x 3 #12


L
Er kann nicht mehr vernünftig sein und denken, er ist unter Dro., verstehe das doch bitte! Reden hilft da nicht!

16.07.2019 06:53 • x 3 #13


Alexandra2
Liebe FC2012,
Ich kann mich Lisa nur anschließen. Und es wird Zeit, daß Du die Verdrängung aufgibst! Die Gründe seines Verhaltens sind egal, Du erniedrigst Dich jeden Tag selbst, verlierst Deine Selbstachtung, die Liebe Deiner Tochter, gräbst Dich immer tiefer und sein Griff wird immer fester.
Ich war mal mit einem plötzlich veränderten Mann zusammen, der ähnlich reagierte, wie Dein Mann. Das endete in Morddrohungen und - versuchen. Solange willst Du nicht warten oder?
Eine Waffe hatte ich auch bei der Polizei entsorgt. Das Gewaltschutzgesetz gab es noch nicht.
Du kannst ja Dein Herz in einer D r o g e n B e r a t u n g s s t e l l e ausschütten, die Menschen dort kennen nichts, was es nicht gibt und helfen, Deine Erlebnisse zu sortieren, richtig einzuordnen. In so einer Situation verstehen die meisten Menschen nicht, was ihr durchmacht, können es nicht glauben und Du stehst wieder allein da. Kümmere Dich jetzt ausschließlich um Dich und Deine Tochter. Dir Schädigungen sind groß und wenn das so weitergeht, befürchte ich, dass Deine Tochter sich von Dir völlig abwendet.
Wenn Dir das schwerfällt, hat Dein Mann sein Ziel erreicht, die volle Kontrolle.
Tue endlich was für Dich und Deine Tochter. Dein Mann wird sich nicht ändern, und er ist drittrangig. Ich habe gehofft, geredet, alles versucht, ohne Erfolg.
Ich habe urplötzlich die Wohnung verlassen, meine Sachen von 2 Kerlen wie Bodyguards abholen lassen und tauchte für 2 Jahre unter, solange dauerte die Verfolgung. Mein Arzt meinte damals, mein Ex hätte durch die Dro. eine Schizophrenie entwickelt und würde nie einsehen, daß er Fehler gemacht hat. Er hat solche Patienten in der Praxis, die sich ihr Leben bekriegen. Das wollte ich natürlich nicht.
Lasse ihn los und lasse Dich beraten. Du schaffst das! Von allein wird es nicht besser. Du musst Euch schützen vor ihm-nur das ist wichtig und einen Weg finden, Dich und Deine Tochter aufzubauen.
Ich bin in Gedanken bei Dir-und weiß, wie sich der Wahnsinn anfühlt. Viele liebe Grüße Alexandra

16.07.2019 07:33 • #14


L
Liebe Claudia, nun kann ich in Ruhe schreiben, heute Morgen las ich im Bus zur Arbeit von den Waffen darum der kurze Beitrag. Ich möchte gerne noch ergänzen. Du tust nicht zuletzt Deinem Mann etwas Gutes, wenn Du ihn stoppst. Stell Dir vor, er verletzt oder tötet jemanden. Er ist dann für immer gezeichnet. Darum gehe zu einer Beratungsstelle für Gewalt oder Waffen oder Sucht oder direkt zur Polizei mit den Kindern und lass Dich betreuen. Dann hat auch Dein Mann eine Chance zu einem Neubeginn. Er hat mit der Waffe gedroht, er hat die Schwelle also innerlich bereits überschritten. Er wartet wohl nun auf Hilfe. Darum. Melde ihn, tu etwas und bringe Dich und die Kinder in Sicherheit. Dann kann alles wieder gut werden, sicher besser als jetzt. Ich wünsche Dir viel Kraft. Sprich nicht mit Deinem Mann über Gewalt. Das stösst ihn in diese Richtung. Allenfalls sag ihm immer nur, dass Du das Beste für Euch zwei Dir wünschst. Liebe Grüsse Lisa

16.07.2019 11:57 • x 2 #15


ZeroOne
Hi @FC2012 !

Ich habe mir zwischenzeitlich auch deinen anderen Thread durchgelesen und weiß nun mehr Details.

Ich denke, dass dein Mann ziemlich tief drin hängt. Mir kommt es so vor, als würde er indirekt nach Hilfe schreien (wie beschrieben), aber aus der Vergangenheit die Hilfsoptionen kennen und aus den gemachten Erfahrungen wissen, dass diese nicht ausreichen und seine Probleme lösen werden, selbst wenn er wieder danach greift.

An anderer Stelle hattest du geschrieben, dass du Angst davor hast, dass dein Mann längere Zeit in eine Klinik muss, da das eine finanzielle Katastrophe wäre. Wahrscheinlich sieht er selbst das genauso.
Deine Erzählungen wirken aber auf mich, als wäre das der einzige Weg, der deinem Mann helfen kann. Es kommt mir nicht so vor, als würde eine wöchentliche Paar- oder Einzeltherapie ausreichend sein.
Und es kommt mir auch so vor, als würde ein Klinikaufenthalt nicht ausreichen, wenn sich danach nichts grundlegendes in seinem Leben ändert, denn es wirkt so, dass er mit Frau, Kindern und Selbstständigkeit gnadenlos überfordert ist, darin untergeht und denkt, alleine dazustehen (auch wenn du deine Hilfe anbietest). Daher wahrscheinlich auch seine Flucht in sein Zimmer, wo er für sich ist, sich abschießt und der Realität entkommen kann.

Wie die anderen schon geschrieben haben: es ist wichtig, dass du dich um dich und deine Kids kümmerst, damit ihr nicht auf der Strecke bleibt und ebenfalls in diesem Strudel untergeht.
Für deinen Mann sehe ich persönlich auf Dauer nur eine Chance in einer längeren klinischen Abwesenheit und stationären Therapie mit darauf folgenden, gravierenden Änderungen in seinem beruflichen und privaten Alltag - dann begleitet von einer längeren, ambulanten Therapie.

LG
ZeroOne

16.07.2019 13:04 • x 2 #16


Alexandra2
Liebe FC 2012,
Offenbar ist ein Wechsel in die GKV möglich, unter bestimmten Voraussetzungen. Ich dachte gerade, eine stationäre Therapie wie von ZeroOne benannt, kann ja Angst machen wegen der Finanzen.
Vllt kann sogar der SoVD helfen!

Aber Du und die Kinder haben jetzt Vorrang, begebt Euch bitte in Sicherheit.
Liebe Grüße Alexandra

Zur exemplarische Info: https://www.krankenkassenzentrale.de/wi.kkehr-gkv#

16.07.2019 13:36 • #17


A


Hallo FC2012,

x 4#18


L
Liebe Claudia, wie mag es Dir wohl gehen? Ich denke an Euch und hoffe, Du hast schon ganz viel Hilfe bekommen. Seid behütet. Liebe Grüsse Lisa

19.07.2019 22:54 • #18

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