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Ängste seit früher Kindheit -warum?

Z
Hallo,

das warum könnt ihr mir natürlich auch nicht beantworten. Aber seit einiger Zeit mache ich mir Gedanken darum, warum ich schon seit frühester Kindheit Ängste habe.
Das hat sich dadurch geäußert, dass ich nie allein irgendwo hin gehen konnte/wollte. Meine Freundin damals hat nur vier Häuser weiter gewohnt und ich habe mich nicht getraut, allein dort hin zu gehen. Meine Mutter musste mich immer hin bringen. Das ging bis zum Ende der Grundschule.

Fingernägel habe ich auch gekaut und mache ich auch heute noch, konnte ich mir nie abgewöhnen.
Insgesamt hatte ich Angst draussen allein zu sein, oder im Kindergarten, wenn meine Freundinnen nicht da waren. Das war ganz schlimm

Ich hatte eine sehr behütete Kindheit.
Seit gut 10 Jahren leide ich hin und wieder unter Panikattacken.

Was können Ängste in so früher Kindheit auslösen, wenn es Zuhause doch harmonisch war? Kennt sich jemand aus?

Lg

04.05.2022 19:00 • x 3 #1


G
Also ich hatte letztens in einem Buch gelesen, dass bei Angstpatienten biologisch eine höhere Alarmbereitschaft vorliegen würde... also dass das Hirn früher eine Warnmeldung herausgibt bzw. Angst und Stress intensiver erlebt werden. Es muss also nicht alles von der Umwelt abhängen, es gibt auch intrinsische Faktoren. Ob das jetzt bei dir zutrifft oder nicht, weiß ich nicht. Das ist nur eine ErklärungsMÖGLICHKEIT.

04.05.2022 19:47 • x 3 #2


A


Hallo zauberwelt,

Ängste seit früher Kindheit -warum?

x 3#3


A
Erinnerst du dich an den Titel des Buches @Grothszes ? Was du schreibst, klingt sehr interessant für mich als Angstpatientin.

04.05.2022 19:55 • #3


G
Hallo @Anchiwa4964,

ich meine, das wäre Ängste verstehen und überwinden von Dr. Doris Wolf gewesen. Weiß es aber nicht mehr genau.

04.05.2022 20:02 • x 2 #4


A
Aber das lässt sich ja rauskriegen und die Angaben helfen auch mir weiter! Dankeschön und allen Mitschreibenden in diesem Thread alles Gute!

04.05.2022 20:10 • x 1 #5


Kitten
Hallo @zauberwelt

Ich finde es gut, dass du dich auf die Angst-Reise machen möchtest, wo die Ursachen dafür liegen. Allenfalls in deiner Kindheit?
Jedenfalls dieser Satz...

Zitat von zauberwelt:
Ich hatte eine sehr behütete Kindheit.
Seit gut 10 Jahren leide ich hin und wieder unter Panikattacken.

Das kommt mir sehr, sehr bekannt vor! War bei mir auch so und ich leide auch seit ein paar Jahren an Panikattacken (nicht oft zum Glück). Auch mein Verdacht geht in die Kindheit zurück und an die Erziehung durch meine Eltern. Könnte nicht der Schlüssel genau da sein? Sehr behütet aufwachsen = die Eltern hatten Angst um uns Kinder und haben uns nicht / zu wenig darin bestärkt, mutig eigene Wege zu gehen (z.B. du zu deiner Freundin rüber) und in uns selber zu VERTRAUEN. Bei mir fehlt jetzt irgendwie dieses Urvertrauen was evt. der Auslöser meiner Ängste ist.

Was löst das bei dir aus, wenn du das liest? Klingt es plausibel?

05.05.2022 00:15 • x 4 #6


ZeroOne
Hey @zauberwelt ,

ich finde den Punkt, den @Kitten gebracht hat, schon sehr passend.

Wie hast du deine Eltern - neben der Harmonie - in Erinnerung? Hast du den Eindruck, dass sie selbst ängstlich und übervorsichtig waren?

Überbehütung bringt man oft auch in Zusammenhang mit der sog. Entmutigung.
Wenn den Kids jegliche schmerzliche Erfahrung verwehrt wird, lernen sie nicht, mit solchen Erfahrungen umzugehen und diese positiv zu bewältigen.

Ein anderer Faktor kann sein, dass Eltern - trotz aller Liebe und vielleicht auch unbewusst - eine zu hohe Erwartungshaltung und Ansprüche haben, die schnell zu Schuld- und Minderwertigkeitsgefühlen, mangelndem Selbstvertrauen und somit auch zu Versagensängsten führen können.

Das waren so meine ersten Gedanken. Garantiert lässt sich dazu noch wesentlich mehr berichten.

Wenn du deine Ängste schon aus frühester Kindheit kennst, könnte man auch über angeborene Anteile nachdenken.

Angst wird auch von den Erbanlagen definiert. So zucken Menschen bei einem Knall instinktiv zusammen, Kinder haben Angst vor Gewittern, etc. Die Ausprägungen dieser Anlagen unterscheiden sich von Mensch zu Mensch: manche sind einfach ängstlicher, wobei eine erhöhte Angstbereitschaft nicht gleich eine Angststörung bedeutet.

Zum Thema Genetik ließe sich auch noch endlos schreiben, z.B. in wie weit psychische Erkrankungen auf die nächsten Generationen weitergegeben werden können, etc...

Ich wünsche dir viel Erfolg bei der weiteren Erforschung der Ursachen!
Persönlich finde ich es spannend, die Gründe für seine individuelle Entwicklung herauszuarbeiten. Das Wissen per se kann einem schon eine Menge geben.
Meine Fragen gehen dann eher in die Richtung, ob diese Erkenntnisse dann auch wirklich der Schlüssel sind, die Themen für sich komplett auflösen zu können.

05.05.2022 07:36 • x 4 #7


Kitten
Hallo @ZeroOne
Vielen Dank für deine Ergänzungen. Du bringst da noch einige wichtige Punkte aufs Tapet.
Besonders dies:
Zitat von ZeroOne:
Überbehütung bringt man oft auch in Zusammenhang mit der sog. Entmutigung.
Wenn den Kids jegliche schmerzliche Erfahrung verwehrt wird, lernen sie nicht, mit solchen Erfahrungen umzugehen und diese positiv zu bewältigen.

Das war bei mir wohl der Fall. Dazu werde ich mich selber auch noch mehr schlau machen.
Meine Eltern habe ich zwar nicht als ängstlich per se erlebt, übervorsichtig trifft es eher. Als Kind war ich selber gar nicht ängstlich, eher im Gegenteil. Die Angst kam erst später. Nicht nur bei mir, auch bei einem Geschwister. Auch darum glaube ich, dass die elterliche Prägung viel Gewicht bei mir hat.

Danke dir, das waren wirklich sehr wertvolle Inputs für mich!

05.05.2022 11:40 • x 2 #8


Z
Ich habe darüber nach gedacht und ich glaube, ihr habt Recht. Ich wurde überbehütet und meine Mutter ist und war auch eine ängstliche Person in manchen Dingen. Allerdings hat das auf meine große Schwester nicht abgefärbt, denn ich war immer die kleine und wurde kleingehalten und auch heute noch. Ich habe aber den Kontakt zu meiner Mutter auf ein minimales reduziert.
Ich danke euch

07.05.2022 10:12 • x 1 #9


Asche87
Liebe zauberwelt,
Überbehütung bzw. Vererbung kann wirklich eine große Rolle spielen.
Ich wurde durch die Krankheit Epilepsie einerseits überbehütet und andererseits vernachlässigt. Dass heißt ich durfte kaum alleine fort bzw. man ging mit mir kaum fort. So war ich dann auch überfordert als ich erwachsen war und plötzlich auf mich alleine gestellt war.
Oder z. B. fuhr man mit mir kein Fahrrad so dass ich es mir, bis heute, kaum zutraue im Verkehr zu fahren. Hinzu da mein Vertrauen, zu den Mitmenschen, sehr verlorengegangen ist.

Meine Eltern hatten beide auch keine gute Kindheit. Zur Folge psychische Probleme, die bis heute unterdrückt werden. Da ich aber schon sehr früh merkte, dass da was nicht stimmt, hat es das Misstrauen gegenüber Menschen gefördert - Eltern / Verwandte sind große Vorbilder der Gesellschaft.

Noch zum Thema Angst und Vererbung. Womöglich habe ich gar auch schon im Bauch, während der Schwangerschaft, gemerkt dass kein leichtes Leben auf mich wartet. Denn ich bin bis über das Geburtsdatum im Bauch geblieben bis das Fruchtwasser grün wurde und ich dadurch womöglich merkte, dass mein Wohl in Gefahr ist.

Wünsche dir jedenfalls alles Gute und das noch Zeiten auf dich warten die du, ohne Angst, noch mehr genießen kannst!

08.05.2022 13:34 • #10


blossom79
Hallo Ihr,

ich mache mir auch seit meiner Reha Gedanken über die ganzen Ängste, die ich habe seitdem ich denken kann.
Panikattacken oder Angstpatient bin ich Gott sei Dank nicht.
Aber immer ist der Gedanke "was passiert wenn…" im Kopf.
Und auch ich bin überbehütet aufgewachsen. Weil meine Eltern in Vollzeit gearbeitet haben, war ich nach Kindergarten/Schule immer bei meiner Oma, bis ich dann nach Feierabend von meinen Eltern dort abgeholt wurde.
Bei meiner Schwester, 7 Jahre älter, lief es genauso, nur wuchs sie bei der anderen Oma auf. Meine Schwester wurde nicht überbehütet und ist selbstbewusst.

Meine Eltern schätze ich auch nicht als überaus ängstlich ein. Aber ich weiß seit ein paar Jahren, dass meine Oma mich mit niemandem teilen wollte, wenn ich bei ihr war….

10.07.2022 15:10 • #11


A


Hallo zauberwelt,

x 4#12


Tealight
Zitat von zauberwelt:
Hallo, das warum könnt ihr mir natürlich auch nicht beantworten. Aber seit einiger Zeit mache ich mir Gedanken darum, warum ich schon seit ...

Vielleicht bist du zu behütet aufgewachsen .... Kindern gibt man Freiraum,um sich entwickeln zu können..
Alleine machen lassen ( aber daneben stehen, um wieder aufzuheben ) ...

Zu behütet kann wieder ungesund sein...

Heutzutage gibt es die sogenannten Helikopter Eltern, sie kreisen ständig um die Kinder herum...

10.07.2022 15:25 • #12

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